Peace Food
zusammengefasst präsentieren
werde, und hält sich, wahrscheinlich bestärkt durch schlechte Erfahrungen, nicht mehr
mit den Empfehlungen sogenannter Experten auf. Diese, das zeigt sich gerade in der
Medizin immer deutlicher, vertreten nicht selten Interessengruppen – wie in diesem Fall
die Nahrungsmittelindustrie –, die allen Grund haben, am Bewährten festzuhalten, um so
nicht nur die eigenen Kassen, sondern auch die der Mediziner zu füllen. Einer der
traurigen Fehler unseres Gesundheitssystems ist ja, dass Mediziner von Krankheit statt
von Gesundheit profitieren.
An Gesundheit zu verdienen, ist
dagegen nicht annähernd so leicht und bleibt die Herausforderung von Ärzten und Heilern,
die ich heute von Medizinern unterscheiden würde. Gesundheit hat bei uns leider wenig
Lobby, und so konnte es so weit kommen, dass inzwischen die meisten Menschen an
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes oder Demenz sterben, »meist im Krankenhaus
oder Pflegeheim – statt an Altersschwäche im eigenen Bett«. 8
Fazit: Mit der »China Study« liegen uns umfangreiche Forschungsergebnisse über den Einfluss
der Ernährung auf die wichtigsten Krankheiten unserer Zeit vor.
HERZ-KREISLAUFKRANK DURCH TIERISCHES PROTEIN
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind im
letzten Jahrhundert die mit Abstand häufigsten Todesursachen in westlichen Ländern, auch
wenn es häufig subjektiv anders empfunden wird. Die Angst vor Brustkrebs beispielsweise
ist bei modernen Frauen sicher deutlich größer als die vor Herzerkrankungen. Tatsächlich
aber ist für Frauen die Wahrscheinlichkeit achtmal so hoch, an Herzproblemen zu sterben
wie an Brustkrebs. Diese Verschiebung hat damit zu tun, dass das Thema Brustkrebs über
sogenannte Vorsorgeuntersuchungen, die in Wahrheit lediglich Früherkennungsmaßnahmen
sind, enorm forciert wird, während Herzinfarkte besonders bei Frauen vielfach übersehen
werden und jedenfalls als Thema in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle spielen. Krebs
rangiert aber trotzdem an zweiter Stelle der Todesursachen bei uns, während an dritter
Stelle bereits die hausgemachten Todesfälle durch Fehler der Medizin folgen.
Offensichtliche
Zusammenhänge – von der Wissenschaft lange ignoriert
Wenden wir uns diesem unabhängig von
Geschlecht und ethnischem Hintergrund bedrohlichsten Thema zu. Herzerkrankungen
entwickeln sich über das ganze Leben, wie wir längst wissen. Selbst von den jungen
gefallenen US-Soldaten im Koreakrieg hatten schon fast 80 Prozent Arteriosklerose und
damit Anzeichen einer beginnenden Herzerkrankung.
Neueste Forschungen zeigen, wie
gefährlich gerade die nicht so großen arteriosklerotischen Ablagerungen sind, die die
Gefäße weniger als zur Hälfte verengen. Doch wie langsam und geradezu träge sich
wissenschaftliche Erkenntnisse durchsetzen, wenn sie nicht mit wirtschaftlichen
Interessen korrespondieren, zeigt folgende kurze Geschichte: Bereits im Jahre 1946
belegte ein kalifornischer Arzt namens Lester Morrison, dass sich mittels moderater
Reduktion von tierischem Fett und Fleisch die Überlebenschancen von Herzinfarktpatienten
deutlich steigern ließen. 1948 begann die Framingham-Studie in einer Kleinstadt
außerhalb von Boston, Massachusetts. Sie läuft nun schon in der vierten Generation mit
insgesamt über 15 000 Teilnehmern und hat zu über 1000 wissenschaftlichen
Veröffentlichungen geführt, denen wir das meiste Wissen über Herzerkrankungen verdanken.
Aus dieser Studie stammt unsere Kenntnis von Risikofaktoren wie vor allem hoher
Cholesterinspiegel und Bluthochdruck, Rauchen, Übergewicht und mangelnde körperliche
Bewegung. Der Ernährung wurde damals noch kaum Beachtung geschenkt. Zehn Jahre später,
1956, konnten die Forscher Lyon, Yankley und Gofman belegen, dass Patienten mit
fortgeschrittenen Herzproblemen bei Beachtung einer fett- und cholesterinarmen Diät eine
viermal niedrigere Sterblichkeitsrate aufwiesen. Solche Studien brachten Cholesterin und
Fett stark in den Verdacht und ins Gerede. Heute wissen wir, dass sie Ausdruck einer an
tierischem Protein überreichen Diät sind. Der Organismus versucht, mikrofeine Haarrisse
in Gefäßen – aufgrund von Stress und Hochdruck und verstärkt durch Vitamin-C-Mangel –
mithilfe von Protein und dann auch Cholesterin abzudichten. Erst spät kommt übrigens
jener Kalk hinzu, nach dem das Phänomen Arterienverkalkung heißt.
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