Peace Food
behandelte, während er 20 weitere Patienten mit dem schulmedizinischen Standardprogramm
versorgte. Die 28 wurden auf eine fettarme pflanzliche Diät gesetzt, bei der nur 10
Prozent der Kalorienmenge aus Fett stammen sollte. Die Patienten durften aber so viel
essen, wie sie wollten, sofern es sich um Obst, Gemüse und Getreide handelte. Tierische
Produkte waren bis auf Eiklar und eine Tasse fettarme Milch oder Joghurt pro Tag
untersagt. Außerdem mussten sich die Patienten drei Stunden pro Woche körperlich
ertüchtigen und täglich eine Stunde verschiedenste Stressmanagement-Methoden üben.
Zweimal pro Woche trafen sie sich zu Gesprächen.
Innerhalb des Untersuchungsjahres
stieg die Vitalität der Patienten und ihre Herzbeschwerden nahmen deutlich ab. Ihr
durchschnittliches Cholesterin fiel von 227 mg/dl auf 172 mg/dl und das besonders
»gefährliche« LDL-Cholesterin von 152 auf 95 mg/dl. Je strikter sie sich an die
Empfehlungen gehalten hatten, desto mehr hatte sich ihre Herzsituation gebessert. 82
Prozent erlebten eine Rückbildung ihrer Gefäßprobleme in nur einem Jahr.
Bei den 20 Patienten in der
Kontrollgruppe mit der normalen schulmedizinischen Therapie verschlimmerten sich – wie
üblich – die Brustschmerzen, was Häufigkeit und Schwere der Anfälle anbelangt. In
Zahlen: Während die Versuchsgruppe einen Rückgang der Beschwerdehäufigkeit um 91 Prozent
erlebte, verzeichnete die Kontrollgruppe einen Anstieg von 165 Prozent. Statt
abzunehmen, nahmen in der Kontrollgruppe die Blockaden in den Arterien weiter zu.
Eine Ethik-Kommission, die ihrem
Anspruch wirklich gerecht werden wollte, hätte demnach die normale schulmedizinische
Behandlung schon während der Studie unterbinden und verbieten müssen, und zwar weltweit
bei Millionen von Patienten. Leider aber verfolgen Ethik-Kommissionen bisher vor allem
das Ziel, den Status quo in der Schulmedizin zu schützen statt den Patienten.
Erfolge durch
Lebensstil-Programme
Inzwischen ist die Entwicklung in den
USA immerhin soweit, dass ab dem Jahre 1993 ausgewählte herzkranke Patienten an solchen
Lifestyle-Seminaren teilnehmen konnten, allerdings insgesamt bis 1998 nur 200. Von
diesen Patienten, die normalerweise operativen Maßnahmen unterzogen worden wären, waren
schon nach einem Jahr 65 Prozent schmerzfrei und blieben das auch in den folgenden drei
Untersuchungsjahren. Der Erfolg war so überwältigend, dass 1998 immerhin 40
Versicherungen bereit waren, die Kosten zu übernehmen. Vergleichsweise sind diese
gering. Ornish konnte demonstrieren, dass pro Patient 30 000 US-Dollar mit dem
Lebensstil-Programm eingespart werden konnten. Bei all dem ist zu bedenken, dass Ornishs
Patienten immer noch tierische Produkte zu sich nahmen und Cholesterinwerte um 170 mg/dl
auch noch hoch sind, gemessen an denen mit ganz pflanzlicher Ernährung. 11
Colin Campbell schreibt im Buch »Die
China Study«: »Wir wissen nun genug, um Herzkrankheiten nahezu völlig auszuschließen.«
Und weiter: »Indem wir die richtigen Nahrungsmittel essen, können wir unsere Herzen
gesund erhalten.« Die Ergebnisse aus der China-Studie sind an großen Gruppen erhoben,
sodass sie im wissenschaftlichen Sinne als signifikant oder sogar hochsignifikant
gelten. Signifikant bedeutet, die Möglichkeit, dass es sich um ein zufälliges Ergebnis
handelt, liegt unter 5 Prozent, hochsignifikant besagt, diese Wahrscheinlichkeit liege
unter 1 Prozent.
Genau wie Esselstyn, Ornish und
inzwischen auch Dr. William Castelli, langjähriger Leiter der erwähnten
Framingham-Studie, setzt sich Colin Campbell entschieden für eine vollwertige
pflanzliche Ernährung ein, eine Nahrung also, die nicht mittels Kunstdünger und
chemischen Hilfen wie Herbiziden und Pestiziden, sondern auf natürliche Weise gezogen
wurde und auch als biologisch bezeichnet wird. Campbells Studien belegen darüber hinaus,
dass auch kleine Mengen an Milchprodukten bereits schädlich und daher wegzulassen sind.
Eine Studie 12 , die 20 Länder verglich, konnte belegen, wie dramatisch
Herzkrankheiten mit dem Konsum von Tierprotein zunahmen. In Tierversuchen ließ sich
zeigen, wie die Fütterung von tierischem Protein die Cholesterinwerte von Versuchstieren
hinaufschnellen ließ, während die Verfütterung pflanzlicher Proteine etwa aus Soja den
gegenteiligen Effekt hatte und das Blutcholesterin senkte. Vergleichbare Untersuchungen
an Menschen
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