Pearls of Passion: Ertappt! (German Edition)
endlich erfüllt.
Ich ziehe meine inneren Muskeln zusammen und entspanne sie wieder, melke ihn, und plötzlich stößt er einen Strom von vulgären Worten hervor, so komplett anders als das Vokabular der Oberschicht, das er sonst benutzt, dass ich genauso wild lache, wie ich komme.
Dann lacht er auch, stößt noch heftiger zu und explodiert schließlich in mir. Trotz des Kondoms fühle ich, wie er sich ruckartig in mir verströmt, und obwohl es nicht besonders schlau ist, wünsche ich auf einmal, kein Latex wäre zwischen uns.
Während wir schwitzend, lachend, stöhnend und nach Atem ringend zusammensinken, überkommt mich flüchtig der gefährliche Gedanke, wie es wäre, wenn zwei, drei kleine Marquise durch die Gänge des Hauses rennen würden, alle mit dunklem Haar, genauso hübsch und aristokratisch wie ihr Daddy.
Wir liegen in der Löffelchenstellung auf dem Teppich, er hat die Arme um mich geschlungen, hat zumindest noch einen Teil seiner Kleidung an, ist warm und beschützend, und plötzlich überkommt mich eine Welle postkoitaler Traurigkeit.
Bonjour, tristesse …
Mehr bekommst du nicht von ihm, Rose, sage ich mir. Noch knapp zwei Wochen ungezogener Sexspiele, vielleicht noch ein paarmal das göttliche Gefühl, seinen Schwanz in dir zu spüren, während er dich freundlich fickt, aber darauf bedacht ist, nicht zu viele Gefühle zu investieren. Und dann bist du auch schon fort, um deinen tollen neuen Job anzutreten.
Während er hier, im Herzen von England, bleibt und sich weiterhin um das großartige Anwesen kümmert.
Es überrascht mich nicht, dass es draußen wieder angefangen hat zu regnen.
Zwei Wochen später regnet es immer noch. Falsch. Im Moment tobt da draußen ein Gewitter, das mich regelrecht verängstigt. Auf der anderen Seite ist das gut so. Es lenkt mich davon ab, dass ich morgen abreisen werde. Und obwohl es mir um dieses kalte englische Wetter kein bisschen leidtut, gibt es hier vieles, das ich am liebsten nicht verlassen möchte: dieses desolate Haus, das zunehmend intakter und schöner wird. Ich wünschte, ich könnte es sehen, wenn es fertig ist.
Noch mehr werde ich vermissen, gefesselt und bestraft zu werden, die Befehle meines Lord und Gebieters zu befolgen, die er mir ernst und artikuliert zu verstehen gibt. Oh, ich bin sicher, dass es auch irgendwo in der Karibik einen Mann geben wird, der mir meine heimlichen Wünsche erfüllt. Aber es wird nicht dasselbe sein. Niemals.
Und die Lust, wenn ich wehrlos und gefesselt bin – auch sie wird mir fehlen. Nicht irgendeine Lust, sondern die, die mir ein Mann schenkt, der meine Gedanken zu lesen scheint.
Auch den Sex mit ihm werde ich vermissen, obwohl ich bis jetzt noch nie sein Gesicht gesehen habe, wenn er in mir kommt. Aber obwohl er sich in diesem Moment nicht zu erkennen geben will, glaube ich nicht, dass ich jemals einen Mann finden werde, der seine Raffinesse, seine Stärke und zugleich seine Rücksichtnahme besitzt … und seine naturgegebene Dominanz.
Ja, ich werde den Marquis vermissen. Ich fürchte, dass er unersetzbar ist.
Und jetzt ist unsere letzte Nacht gekommen.
Die Lampen im Gang zu dem verschwiegenen kleinen Wohnzimmer flackern, und gerade, als ich an die Tür klopfe, wie ich es immer tue, wird das Licht schwächer und erlischt.
Die Arbeiten an der Elektrizität im Haus sind noch nicht abgeschlossen, und gelegentlich passiert es, dass der Strom ausfällt. Aber während eines Sturms war das bis jetzt noch nie der Fall.
Es donnert laut, und im gleichen Moment schlägt ganz in der Nähe ein Blitz ein. Furchtsam schreie ich auf – da öffnet sich vor mir schwungvoll die Tür.
Wäre ich nicht so verängstigt, würde ich laut auflachen: Es ist wie in einem Dracula-Film: dieses unheimliche dunkle Haus, draußen der heulende Sturm und vor mir dieser aristokratische, hochgewachsene, mysteriöse Mann, wie immer von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet.
Ich schreie zum zweiten Mal, als er mich an sich zieht und mich dann in das erleuchtete Zimmer führt.
“Niemals hätte ich gedacht, dass du an deinem letzten Abend zu mir kommst, Rose. Ich habe dich während des Sturms mit den anderen in der Küche vermutet.”
Wäre da nicht unverhohlene Freude in seinen Augen, mich zu sehen, wäre ich entnervt, dass er mich so falsch einschätzt. Aber er sieht aus, als hätte ich ihm ein wertvolles Geschenk gemacht, und das bindet mich in diesem Moment enger an ihn, als es jedes Seil tun könnte.
Verrückte Gedanken schießen mir
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