Pearls of Passion - Unterwerfung
einem Stück Melone und trank einen Kaffee. Ich hatte das für einen guten Platz gehalten, weil ich nah genug dran wäre, falls er mich bräuchte, mich aber dennoch außerhalb seines direkten Sichtfelds befand. Die Plätze um den Tisch füllten sich schnell, genau wie die an den Wänden entlang aufgestellten Stühle. Als die Grafiker aus dem Erdgeschoss endlich eintrudelten, gab es nur noch Stehplätze, und das Obst ging langsam zur Neige. Sie bedienten sich an Kaffee, Brötchen und Teilchen und lehnten sich da, wo Platz war, an die Wand.
Davies war in ausgezeichneter Form. Er hörte den Berichten aufmerksam zu, schlug Lösungen vor, lobte, wo es angebracht war, löste Streitigkeiten mit der Weisheit eines Salomons und machte witzige Bemerkungen wie ein erfahrener Standup-Comedian. Birch, der am anderen Ende des Tisches saß, gab ab und zu einen Kommentar ab. Er erkannte auch, dass Davies einen besonders guten Tag hatte, und war nur zu gewillt, das auszunutzen. Am Ende verließen alle das Meeting satt und glücklich, und als sie fort waren, drehte Bruce sich mit einem glückseligen Lächeln zu mir um, bevor er seine Sachen zusammensammelte und den Konferenzraum ebenfalls verließ.
Ich stand geschlagene fünf Minuten da, bevor ich mich rühren und in mein Büro zurückkehren konnte. Unser kleines Stelldichein vom Vorabend hatte ihm gefallen. Ich musste darüber nachdenken, was ich davon halten sollte. Ob ich damit weitermachen wollte. Es war eindeutig, dass er es als Anfang sah. Aber ich war mir nicht sicher, ob ich das wirklich tun konnte oder wollte. Ich nahm meine Handtasche und sagte Claire, Davies Sekretärin, Bescheid, dass es mir nicht gut gehe und ich den Nachmittag zu Hause verbringen würde.
Davies rief an, aber ich ging nicht ran, also hinterließ er eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter, in der er seine Sorge um meine Gesundheit Ausdruck verlieh und mir gute Besserung wünschte. Am nächsten Morgen hatte ich eine Entscheidung gefällt. Ich übergab Bruce eine Schlüsselkarte für ein Zimmer, dass ich in einem Super 8-Hotel an der I-75 gemietet hatte. Es war sauber und dazu gedacht, Familien auf Ausflügen nach Six Flags oder Disneyland zu beherbergen. Ich hatte den vorherigen Abend dort verbracht und die Mütter beobachtet, die unter Sonnenschirmen an Tischen saßen und Cola nippten, während ihre Kinder in dem kleinen nierenförmigen Pool neben dem Parkplatz herumplanschten. Die Väter kümmerten sich derweil darum, das Gepäck aus ihren SUVs und Volvos zu laden.
Davies hielt die Karte in der Hand, als wüsste er nicht, was es war. In dem verhangenen Blick, mit dem er mich bedachte, flackerte kurz Unsicherheit auf, verschwand dann aber wieder. Ich sagte ihm, er solle um neun Uhr abends dort sein, vorher duschen und ein Poloshirt, eine Jeans und Sandalen tragen, sonst nichts. Er nickte und steckte die Schlüsselkarte in seine Sakkotasche. Er stellte keine Fragen, und wir fuhren mit unserem Tag fort, als wenn wir überhaupt nicht über den kommenden Abend gesprochen hätten. Wir hielten ein Kreativmeeting mit dem Team ab, das an der Kampagne für Alex’ neue Möbellinie arbeitete, hatten Lunch mit einem potenziellen Kunden, trafen uns danach mit einem anderen Kunden, der über die Produktionskosten für eine Reihe dreißigsekündiger Werbespots gar nicht glücklich war. Der Tag endete kurz vor fünf, nachdem wir beide uns noch einmal mit Claire hingesetzt hatten, um unsere Terminpläne abzugleichen und Claire Instruktionen für einige Briefe und aufzusetzende Verträge zu erteilen. Die ganze Zeit über berührte er mich nicht und schaute mich auch nicht anders an als sonst. Ich folgte seinem Beispiel, musste aber zugeben, dass ich ein wenig nervös und ab und zu etwas unaufmerksam war, was aber niemand zu bemerken schien.
Ich war gerade in den letzten Zügen meiner Vorbereitung im Badezimmer, als ich hörte, dass die Tür geöffnet wurde. “Glory”, rief er leise.
“Hier”, erwiderte ich. “Setz dich aufs Bett, ich bin beinahe fertig.” Die Tür wurde geschlossen, das Sicherheitsschloss verriegelt, danach hörte ich, wie er sich aufs Bett setzte. Ich rollte die halterlosen Strümpfe hoch, zog den schwarzen String und den schwarzen Seidenmantel über, der mir bis zum Oberschenkel reichte und auf dem Rücken einen eingestickten Drachen hatte. Meine Augen hatte ich bereits mit dunklen Farben geschminkt und mir das Haar gekämmt, sodass es voll und wild aussah. Nun legte ich noch ein wenig
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