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0448 - Salomos Omen

0448 - Salomos Omen

Titel: 0448 - Salomos Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Mann, um den es ging, hatte sich hinter einer der grauen Gangtüren verschanzt, Hier sah alles gleich aus. Keine Tür wich im äußeren Erscheinungsbild von der anderen ab. Nur durch die Nummerierung unterschieden sie sich.
    Ich schaute McLagglen an. »Und Sie wissen nicht, womit sich der Kerl bewaffnet hat?«
    »Nein.«
    »Was wissen Sie überhaupt?« fragte Suko.
    »Dass er aus Arabien stammt und Seemann ist wie die anderen vor ihm. Nur ist dieser Amok gelaufen, und es hat drei Tote gegeben.«
    Ich scheuchte eine Fliege weg. Es war heiß und stickig im Flur. Hinter den anderen Türen herrschte eine nahezu gespenstische Stille. Wir hörten keine fremde Stimme, kein Hüsteln, kein Räuspern.
    Und wir mussten einen Mann aus der Bude holen, der drei Tote hinterlassen hatte.
    In König Salomos Namen hatte er sie getötet. Das jedenfalls behaupteten die Zeugen.
    Am Ende der Flurs hing ein verblichenes Metallschild mit der Aufschrift:
    »See the Beatles City.« Dieses Schild erinnerte jeden daran, dass er sich nicht in London befand, sondern in der schlimmsten Stadt der Insel, in Liverpool.
    »Wie wollen Sie es machen?« wurden wir gefragt.
    »Eine gute Frage«, erwiderte ich. »Wir haben noch keine Lösung.«
    »Von der Außenseite kommen sie nicht ran. Das Fenster ist auch verdammt klein. Wir hätten ja eine Handgranate durch die Scheibe werfen können. Verdient hätte es das Schwein!«
    »Wir wollen ihn lebend.«
    McLagglen hob die Schultern. »Schade, dass wir nur immer Rücksicht nehmen müssen. Mein toter Kollege hinterlässt eine Frau und eine Tochter. Sie ist in der letzten Woche acht Jahre alt geworden.« Jim presste die Lippen zusammen, so dass sie wie ein blauer Doppelstrich wirkten. »Manchmal könnte ich mich nur übergeben.«
    »Uns ergeht es ähnlich.«
    McLagglen entschuldigte sich. Er hatte sich wieder gefangen. Der Captain war kleiner als ich, aber breiter gebaut. Sein Gesicht bestand nur mehr aus Furchen. Die Sorgen erdrückten ihn. In einer Stadt wie Liverpool Polizist zu spielen, war nicht ganz leicht.
    Die Tür hinter der sich der Amokläufer verbarrikadiert hatte, trug die Nummer 9. Ein Guckloch befand sich nicht darin. Auch keine Kugellöcher. Der Mann hatte bei seinem Amoklauf die Opfer außerhalb des Zimmers erwischt.
    Der Verletzte drehte den Kopf. Er hatte eine breite Wunde an der Stirn, die schlimmer aussah, als sie es in Wirklichkeit war. Er hatte auch die Hilfe abgelehnt.
    »Holt ihn raus!« keuchte er. »Aber seid vorsichtig!«
    Ich nickte ihm zu. »Wie ist er bewaffnet. Haben Sie seine Waffen gesehen.«
    »Nur dieses Messer…«
    »Ein Stilett oder…«
    »Nein, nein, ein goldenes Messer mit gefährlichen Haken.«
    Wir standen noch immer im toten Winkel zur Tür. Es war gefährlich, sich direkt davor zu stellen. Man konnte nie wissen, ob der andere nicht auch eine Schusswaffe bei sich trug und plötzlich durch das Holz feuerte.
    Dann sahen wir alt aus.
    »Eintreten?« fragte Suko.
    »Es bleibt uns wohl nicht anderes übrig.«
    »Die Türen in diesem Bau sind stabil«, sagte McLagglen.
    »Wir auch«, gab Suko trocken zurück. Er drückte uns beide zur Seite, damit er freie Bahn hatte. Weit ausholen konnte er sowieso nicht. Der Flur war einfach zu eng.
    Suko zog seine Beretta. Wenn es hart auf hart kam und die Überraschung nicht hundertprozentig gelang, musste er sofort reagieren können. Auch ich holte die Beretta hervor. Von McLagglen wurden wir dabei misstrauisch beobachtet.
    Ich deutete mit einer Handbewegung an, dass er zurückbleiben möge.
    »Es ist besser so.«
    »Wie Sie meinen.«
    Suko konzentrierte sich bereits. Er stand nur mehr auf dem linken Bein, den rechten Fuß hatte er angehoben. Sein Blick fraß sich etwa in Schloßhöhe an der Tür fest.
    Die Tür war tatsächlich stabil. Ich hätte es mir nicht zugetraut, sie beim ersten Versuch einzutreten. Suko als Karate-Mann beherrschte dagegen gewisse Techniken.
    Es konnte nur mehr Sekunden dauern. Ich machte mich ebenfalls startklar, als wir ein Geräusch vernahmen. Zuerst hörte es sich wie ein hoher Singsang an, dessen Echo durch die geschlossene Tür drang, dann wurde daraus ein geschriener Satz. »Die Hölle Salomos. Ich komme aus der Hölle Salomos!«
    Suko warf mir einen kritischen Blick zu. »Kann er damit unter anderem dich gemeint haben?«
    »Unsinn.«
    »Wieso denn?« fragte McLagglen.
    Ich winkte ab und nickte Suko zu. »Los, Alter, wirf deinen Frust über Bord!«
    »Okay.«
    Wieder hob mein Freund das rechte Bein

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