Pearls of Passion - Unterwerfung
haben vor Bruce nichts zu verbergen. Er hat uns in eindeutiger Stellung ertappt.”
Bruce nippte an seinem Champagner, sagte aber nichts.
Alex’ Worte entbehrten nicht einer gewissen Logik, aber er wusste ja auch nicht, was sich seit jenem Tag in meinem Büro zwischen Bruce und mir entwickelt hatte. Bruce schwieg weiter. Vielleicht war es ihm egal. Vielleicht erwartete er, dass eine Frau, die seine geheimen Perversionen dirigierte, mehrere Lover hatte. Vielleicht war er damit einverstanden, solange er nur seinen Teil abbekam.
“Auf eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit.” Bruce hob sein Glas, wir stießen miteinander an. Ich trank meines in einem Schluck aus und hielt es ihm zum Nachfüllen hin. Vielleicht glaubte er, das wäre bei mir normal. Ich leerte auch das zweite Glas.
“Ich mache mich besser wieder an die Arbeit”, sagte ich dann und stellte mein Glas ab.
“Ich dachte, wir würden zusammen frühstücken.” Alex nahm meine Hände in seine.
“Ich muss mich um ein paar Verträge kümmern”, log ich.
“Bruce macht es nichts aus, wenn du ein paar Stunden mit mir kommst”, lockte Alex. Seine Worte richtete er zwar an Bruce, aber sein Blick war die ganze Zeit auf mich gerichtet.
“Es gibt ein paar Dinge, die Glorys Aufmerksamkeit bedürfen.” Bruce’ Worte waren wie Balsam auf meiner Seele. “Vielleicht ein andermal.”
“Heute Abend.” Alex zog mich näher zu sich.
“Ich ruf dich an, wenn ich hier fertig bin.” Ich entzog ihm meine Hand, schenkte ihm ein beschwichtigendes Lächeln und ging zurück in mein Büro. Es reichte. Alex blieb noch eine Woche, um die Eröffnung seines neuen Ladens zu überwachen, einer Boutique im feinsten Viertel der Stadt, in der es die hochpreisigen Waren aus seiner Kollektion zu kaufen gäbe. Das hielt ihn beschäftigt, sodass er gar nicht zu merken schien, dass ich ihm auswich. Als ich bei der Eröffnung des Ladens als Repräsentantin der Agentur auftauchte, begrüßte er mich herzlich und liebevoll. Ich belohnte seine Nonchalance, indem ich ihm auf dem Rücksitz einer Limousine die Seele aus dem Leib vögelte, während wir eine lange Fahrt am Fluss entlang und durch den Park unternahmen. Er war so hingebungsvoll, dass es mir leidtat, ihn die ganze Woche ignoriert zu haben. Allzu traurig war ich trotzdem nicht, als ich ihn zum Flughafen brachte, um ihn zu verabschieden. Er hielt mich in den Armen und vergrub seine Nase an meinem Hals, während der Chauffeur sein Gepäck aus dem Kofferraum auslud. Ich fühlte mich gut im Schutz seines Körpers, genoss die Wärme seiner Brust an meiner Wange. Er war ein aufmerksamer Mann, ein guter Mann, und ich fühlte mich befriedigt. Normal. Ich konnte in das Leben zurückkehren, das ich hatte, bevor Mr Davies zu Bruce geworden war. Vor diesem einen Abend.
“Glory!” Ich hörte ihn durch die Tür hindurch. Ich tat zwar so, als täte ich es nicht, aber kurz darauf füllte der lange Schatten seiner Gestalt den Türrahmen meines Büros. “Warum hast du das hier nicht nachverfolgt?” Er wedelte mit einer Mappe. “Du hast gesagt, du möchtest mehr Verantwortung übernehmen. Ich gebe dir also das hier, und das kommt dabei herum.” Er schob die Mappe über meinen Schreibtisch und stürmte in sein Büro zurück. Ich hatte gehofft, dass er die Tür hinter sich zuschlagen würde, aber er ließ sie offen stehen, was mich zu der Annahme verleitete, dass sein Wutanfall noch nicht vorbei war. Ich wartete auf den Nachschlag, doch er richtete seinen Zorn stattdessen auf Claire. Er verlangte, dass sie so lange blieb, bis die Briefe fertig waren, die sie noch nicht geschrieben hatte.
“Ich will, dass du sie mir zur Unterschrift vorlegst, bevor ich gehe”, schäumte er. Claire entschuldigte sich damit, dass er ihr erst vor einer Stunde den Auftrag gegeben hatte. “Ist mir egal. Ich will sie gleich morgen früh auf meinem Schreibtisch liegen sehen, damit sie mit der Morgenpost rausgehen.”
Ich schaute auf die Mappe, die er mir hingelegt hatte. Genau wie vermutet fehlte das angepasste Budget. Die Buchhaltung hatte mir versprochen, es mir noch in diese Woche zu mailen. Ich schickte Somers, dem Abteilungsleiter, eine Erinnerung, schaltete meinen Computer aus, schnappte mir meinen Pullover und verließ mein Büro.
Claire winkte ich leise zu. Sie nickte in Richtung von Bruce’ Büro und formte lautlos die Worte: “Was hat er für ein Problem?” Ich zuckte die Schultern und beeilte mich, zum Fahrstuhl zu kommen. Ich wollte nicht
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