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Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten

Titel: Pelbar 5 Ein Hinterhalt der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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grü-
    ner ...«
    »Halt den Mund, du Schweinebauch!« kreischte Raydi und trat ihren Bruder in die Wade.
    »Hör zu, du unerträgliches ...« Als Garet auf sie zu-stürzen wollte, streckte Stel die Spitze seiner Flöte aus, erwischte seinen Sohn unter der Nase und brachte ihn so ruckartig zum Stehen. Der junge Gardist wirbelte mit einer einzigen, instinktiven Bewegung herum und zog sein Kurzschwert, dann zögerte er, schaute es an, steckte es wieder in die Scheide und ließ seinen Blick von Stel zu Raydi und wieder zu-rückschnellen.
    »Gegen den eigenen Vater das Schwert zu ziehen!«
    schrie Raydi mit schriller Stimme.
    »Ich ...«
    »Schon gut, Raydi«, sagte Stel, und es klang ganz fern. »Ich habe keinen Sohn. Ich habe keinen Sohn.
    Ich habe keinen Sohn.«
    Garet stand wie vom Donner gerührt. Er konnte die Worte nicht glauben. Sein Vater hatte die Pelbar-Formel der Verleugnung so ruhig, so unerwartet aus-gesprochen. Aber mit der raschen Arroganz des er-folgreichen Jugendlichen wallten sein Abscheu und sein Zorn wieder auf. »Na gut, du nutzloser, alter Mann, Ahroe, die Leiterin der Garde, wünscht dich zu sprechen.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und schritt hinaus, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Als Ahroe zu ihrem Häuschen zurückkehrte, war Stel noch nicht da. Garet hatte seine Sachen aus dem Haus geholt und packte sie gerade auf der Terrasse zu einem Bündel zusammen, um ins Quartier der Gardisten umzuziehen.
    »Was soll das?« fragte Ahroe und setzte sich müde auf die Mauer.
    »Dein Gatte hat mich verleugnet. Ich bin nicht länger an ihn gebunden.«
    »Was hast du getan?«
    »Ich hatte ihn endlich im Tempel gefunden und ihn, wie du verlangt hast, aufgefordert, zu dir zu kommen.«
    »War das alles?«
    Garet antwortete nicht. »Was hast du getan? Genau?« Ahroe sprach in ruhigem und befehlendem Ton. Garet stand habacht und erzählte ihr alles.
    »Du hast also das Schwert gegen ihn gezogen. Gegen deinen eigenen Vater.«
    »Das war eine instinktive Bewegung. Dazu bin ich ausgebildet.«
    »Ich verstehe. Du bist nun also ein Instinktwesen.
    Jetzt ist es zu spät. Du hast schon so lange so wenig Respekt vor ihm, daß du seinen Wert nicht mehr erkennst. Wenn jemand im ganzen Tal des Heart-Flusses dieses Boot nach Iver bringen kann, dann er.
    Ich verstehe nicht, wieso du seinen Wert so hartnäk-kig verkennst, nur weil er kein Soldat ist.«
    »Und du, Mutter? Wie sehr schätzt du ihn denn?
    Du beachtest ihn nun schon so lange fast überhaupt nicht mehr.«
    »Ich habe eine Aufgabe. Wir müssen diese Föderation zusammenbekommen. Wir müssen. Das weiß er.«
    »Er. Er ist so schwach. Warum hat er heute abend im Tempel geweint? Ich habe ihn gesehen. Es macht mich wütend.«
    »Geweint?«
    »Geweint! Und dieser kleine Schatten hat ihn beobachtet. Und geschrien, damit ich es nicht sehen sollte.«
    »Es ist besser, wenn du jetzt gehst, Garet.«
    »Was soll ich ihnen sagen?«
    »Was du willst.«
    Garet stand mit offenem Munde da. Nun hatte sich auch seine Mutter gegen ihn gewandt. Und er hatte doch alles getan, um ihr zu gefallen. Alles. Und jetzt verließ sie ihn und stellte sich auf die Seite dieses alten Schwächlings.
    »Du verleugnest mich also auch?«
    »Ich? Nein. Bitte geh! Ich muß über so vieles nachdenken. Morgen um diese Zeit sind wir schon auf dem Fluß. Wir haben in dieser Saison noch gar nichts von den Peshtak gehört. Wir haben noch nicht genü-
    gend Unterkünfte für die größeren Delegationen. Die Vorräte sind knapp. Die Botschaft der Emeri enthält die üblichen, eleganten Einwände. Ich muß das alles klären. Ich habe jetzt keine Zeit für private Probleme.«
    Garet stand ein paar Augenblicke schweigend da.
    »Dann leb wohl.«
    »Leb wohl, Garet.«
    Nach ein paar Schritten den Pfad hinunter drehte er sich um. »Was wirst du nun tun?«
    »Nichts. Du mußt das mit dir selbst ausmachen.«
    Ahroe lauschte, wie die Schritte ihres Sohnes auf dem dunklen Pfad verklangen. Sie blieb noch ein paar Augenblicke reglos sitzen, dann ging sie ins Haus. Erst nach einem vollen Quadranten des ersten Nachtvier-tels kam Stel, die schlafende Raydi auf dem Arm.
    Ahroe saß im dunklen Vorderzimmer und war noch immer damit beschäftigt, ihre durcheinanderwir-belnden Gedanken zu ordnen. Stel ging durch den Raum zu Raydis Zimmer. Ein kleines Licht flammte auf. Sie hörte die beiden miteinander flüstern, dann erlosch das Licht. Sie flüsterten weiter. Stel sang eine kurze Hymne, dann noch eine. Sie hörte seine

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