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Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Pelbar 7 Das Schwert der Geduld

Titel: Pelbar 7 Das Schwert der Geduld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Williams
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mitkommen?« fragte er.
    Ahroe schob das Kinn vor. »Sie glaubte, sie könne es auch jetzt noch nicht ertragen«, sagte sie mit etwas seltsamer Stimme. Dann lächelte sie und fügte hinzu: »Aber ich habe viel gesehen und weiß, daß man manches ertragen und akzeptieren ... ja, sogar lieben muß.
    Als Stel starb, sagte er mir, ich solle mir keine Sorgen machen. Es war, als sei er uns vorausgeschickt worden, um uns zu helfen. Ich bin da nicht so sicher. Er hat ihn nicht alleine zustandegebracht, diesen Frieden. Wir waren alle erschöpft. Es war offensichtlich.
    Aber ...«
    »Ja?«
    »Wir hätten vielleicht einfach weitergemacht, wenn er und seine Menschenmenge nicht gekommen wä-
    ren. Und ... wenn er nicht bewiesen hätte, wie ernst es ihm war, indem er auf sich schießen ließ. Und darauf bestand, daß wir weiter miteinander redeten. Ich konnte es kaum ertragen, weißt du, aber ich wußte, daß wir niemals enger zusammengearbeitet hatten als damals.« Sie schaute den Jungen an. »Es war ein gro-
    ßer Augenblick. Ich wußte es damals, und ich weiß es auch noch heute.« Ahroe wischte sich etwas aus den Augenwinkeln.
    Sie erreichten den Friedhof und fanden ohne Mühe Stels Grab, einen einfachen Kennstein, auf dem stand: STEL WESTLÄUFER
    Wißt ihr, ich bin nicht wirklich da.
    Sagt's auch der Stein, es ist nicht wahr.
    Es war eine Inschrift, um die er schon lange vor seinem Tode gebeten hatte, obwohl Ahroe wegen des leichtfertigen Tons dagegen gewesen war. Als sie jetzt die Worte las, fragte sie sich, ob sie nicht genau richtig waren. Natürlich war Stel für jene, die an die Ewigkeit glaubten, nicht hier. Aber in einem anderen Sinne war er überall, wo die Menschen von diesem Krieg wußten. Jedermann in der Föderation wußte, welche Rolle er in diesem Kampf gespielt hatte, auch wenn er sonst nicht viel davon wußte. Ahroe fand es seltsam, daß gerade Stel so im Zentrum seiner Kultur stehen sollte, er, der immer so der Obrigkeit zu fliehen schien, der in der Ferne auf seiner Flöte spielte und sich abseits hielt. Jestak war wie er gewesen, und er hatte sein Schicksal geteilt. Sie waren keine Staats-männer. Sie waren Inspiratoren – Poeten des Handelns. Ahroe seufzte, als sie begriff, daß Menschen wie sie selbst nötig waren, um die Veränderungen zu organisieren, die die Poeten katalysiert hatten – um den Preis der Geduld zu ermüdenden, jahrelangen Gesprächen, Kompromissen, Überlegungen und Mühen.
    Sie wandte sich Kendo zu und sagte: »Na gut. Wir müssen gehen.« Ihre Stimme klang beinahe fest, und sie hielt den Kopf hoch, fast überwältigt von Erinnerungen und von den seltsam elegischen Gesängen der spätsommerlichen Insekten im trockenen Gras.
    Miggis Buch ›Über die Kriege zwischen der Föderation und Innanigan‹, zwölf Jahre nach der großen Krise veröffentlicht, blieb viele Jahre lang das Standard-werk. Darin war viel Material aus erster Hand für alle späteren Studien enthalten, und obwohl einige Leute mit den Schlußfolgerungen nicht einverstanden waren, hatte niemand, bis auf ein paar erzkonservative Innanigani-Nationalisten, an seiner Wissenschaftlich-keit etwas auszusetzen. Ihr Gatte, Repräsentant Oberly, verteidigte es immer.
    Wieder verging ein Jahrzehnt. An einem regnerischen Herbsttag empfing der Hafenmeister von Baligan einen sonderbaren, knatternden Funkspruch von einem Fischerboot draußen auf dem Meer, jenseits des östlichen Kanals. Er glaubte zu verstehen: »Fremde Schiffe nähern sich dem Kanal. Seid wachsam! Wissen nicht, wer sie sind ...« Der Rest war verstümmelt.
    Der Hafenmeister seufzte. Aus bürokratischer Vorsicht versetzte er seine Küstenwache in Alarmbereitschaft und schickte eine Dampfbarkasse in den Kanal, damit sie dem entgegenfuhr, was immer da kam, falls überhaupt etwas kam.
    Die Barkasse meldete drei seltsame, fremde Schiffe mit vertikal rotierenden Schaufeln, die das Schiff oh-ne normale Segel oder Dampfkraft anzutreiben schienen. Nun rief der Hafenmeister die Bürgerwehr.
    Nach sehr langem Warten kamen die Schiffe in Sicht, eskortiert von der Küstenwache. Durch sein fest in-stalliertes Teleskop sah er, daß einer seiner Offiziere an Bord des vordersten Schiffes war und neben einem sonderbar gekleideten Mann mit merkwürdigen Augen stand. Beide gestikulierten. Ein zweiter Funkspruch meldete, daß sie Kranke an Bord hätten und einige Reparaturen vornehmen müßten.
    Der Hafenmeister rief seine eigene Barkasse und machte sich auf den Weg zum Leitboot. Als er

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