Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
alarmierend war.
    Nach wenigen Metern blieb der Agent abermals stehen, und auf einmal riss der Lichtkegel seiner Stablampe das vor ihnen liegende Dunkel auf. Vor ihnen lag eine schmale, sehr hohe Höhle. Das blutrote Gestein sah wie frisch gewaschen aus, auf dem Boden hatten sich Wasserlachen gebildet. Und plötzlich entdeckte Corrie unterhalb der Höhlendecke zahlreiche Schrunden und Risse. Offenbar waren sie im Laufe vieler Jahrzehnte durch das ständig von oben eindringende Wasser in das Gestein gegraben worden. Nur, einen Ausgang aus dem Höhlensystem konnte sie nirgendwo sehen.
    Der Trooper fuhr herum und starrte Pendergast finster an.»Und jetzt?«, fragte er streitlustig. »Ich hab’s gleich geahnt. Ihre Abkürzung endet in einer Sackgasse!«
    Pendergast deutete auf seine Karte. »Wir sind nur dreißig Meter von dem von Teil Kraus’ Kavernen entfernt, der für Besucher zugängig ist. Aber ein Teil der Route verläuft entlang der Z-Achse.«
    »Z-Achse?«, giftete der Uniformierte. »Was ist denn das wieder?«
    Pendergast deutete auf eine schmale, dicht unter der Höhlendecke gelegene Öffnung, die Corrie bisher entgangen war. Sie hatte allenfalls Kriechhöhe und lag unweit der Stelle, an der sich gewaltige Wassermassen nach unten ergossen, wo sie in einem riesigen Loch im Boden der Höhle verschwanden.
    Der Trooper runzelte die Stirn. »Wollen Sie etwa zu der Öffnung hochklettern? Ohne Sicherungsseil?«
    »Es ist unsere einzige Chance.«
    »Das nennen Sie eine Chance? Unter uns gähnt ein riesiges Wasserloch! Ein einziger Fehltritt, und wir…«
    Pendergast drehte ihm abrupt den Rücken zu. »Miss Swanson, wie sieht es mit den Schürfstellen an Ihren Hand- und Fußgelenken aus?«
    Corrie überlief ein Schaudern. Dann raffte sie das bisschen Mut zusammen, das ihr geblieben war, und sagte: »Ich glaube, ich werd’s schaffen.«
    »Ich weiß, dass Sie es schaffen. Sie machen den Anfang. Ich bleibe dicht hinter Ihnen und sage Ihnen, was Sie tun sollen. Officer Weeks kommt als Letzter nach.«
    »Warum bin ich schon wieder der Letzte?«, brauste der Trooper auf.
    »Weil Sie uns Rückendeckung geben müssen.«
    Weeks brach trotz der kalten Höhlenluft der Schweiß aus. Nach einer Weile knurrte er unwirsch: »Gut, von mir aus.«
    Corrie näherte sich mit Pendergast der steilen Felswand. Ihr Herz schlug ein wildes Stakkato, sie versuchte, nicht nach oben zu sehen. Der Agent gab ihr einen aufmunterndenSchubs. »Keine Angst«, flüsterte er ihr zu, »ich bin direkt hinter Ihnen.«
    Sie klammerte sich an der Steilwand fest und verdrängte alle Gedanken an ihre verletzten Hand- und Fußgelenke und alle ihre Ängste. Um zu der Öffnung zu gelangen, mussten sie quer zur Felswand klettern. Je höher sie kamen, desto tiefer wurde der Abgrund, der unter ihnen gähnte. Corrie verbot sich, nach unten zu sehen.
    Nach einer Weile hatte sie begriffen, welchen Rhythmus sie beim Klettern einhalten musste: die Hand nach oben schieben, bis sie Halt gefunden hatte, und dann langsam einen Fuß nach dem anderen nachziehen. Es war im Grunde viel einfacher, als sie gedacht hatte. Solange sie nicht an den Abgrund dachte, konnte sie sich einreden, eine steile Leiter hochzuklettern.
    »Dort unten ist was!«, rief Weeks, der ihnen inzwischen nachgekommen war und einige Meter unter ihnen in der Steilwand hing. »Irgendwas bewegt sich dort.«
    »Drücken Sie sich mit dem Rücken an die Felswand, Weeks!«, rief Pendergast zurück. »So können Sie Ihr Umfeld am besten im Auge behalten und uns Feuerschutz geben.« Dann flüsterte er Corrie zu: »Nur noch drei Meter, Miss Swanson, gleich haben Sie es geschafft!«
    Sie versuchte zu ignorieren, dass ihre Finger sich allmählich taub anfühlten, und kletterte im immer gleichen Rhythmus weiter, als hätte sie von Kindesbeinen an nichts anderes getan.
    »Da ist er!«, hörte sie Weeks rufen. »Oh, mein Gott, er hat es bestimmt auf mich abgesehen!«
    Corrie fing vor Angst zu zittern an. Ein Glück, dass Pendergast hinter ihr war und sie stützen konnte.
    »Jetzt ist er weg«, rief Weeks. »Ich kann ihn jedenfalls nicht mehr sehen.«
    »Machen Sie sofort von der Waffe Gebrauch, wenn er wieder auftaucht«, erinnerte ihn Pendergast an den Befehl, den er ihm gegeben hatte. Und zu Corrie gewandt, flüsterte er: »Erist noch in der Nähe. Klettern Sie, so schnell Sie können, Corrie!«
    Corrie keuchte vor Anstrengung und Schmerzen, aber sie arbeitete sich unentwegt weiter nach oben. Sie merkte, dass Pendergast

Weitere Kostenlose Bücher