Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens
dir daraus vorzulesen. Das magst du doch, nicht wahr?« Und so fing sie in hohem Singsang mit kindlicher Stimme zu lesen an:
»Eine kli-kla-kleine Maus
Guckt aus ihrem Loch heraus,
Schnuppert in der warmen Luft
Einen si-sa-süßen Duft,
Läuft ins Maisfeld und fängt an
Zu futtern, was sie finden kann.
Doch vierundzwanzig Kri-kra-krähen
Haben unsre Maus gesehen.
Und hacken sie voll List und Tücke
In lauter kli-kla-kleine Stücke.«
Jobs unförmig dicker Kopf nickte im Rhythmus ihrer Stimme den Takt mit, und sobald sie eine kleine Pause einlegte, quoll ein halb enttäuschtes, halb ungeduldiges »Oooooooh« aus seinem Mund.
»Gott im Himmel!«, stöhnte Hazen. »Das Monster und seine Mutter! Mir wird schlecht, wenn ich das sehe!«
Winifred Kraus schlug die nächste Seite auf. Job schnurrte wie ein zufriedenes Kätzchen und zog eine Grimasse, die wohl ein strahlendes Lächeln sein sollte. Und dann las Winifred Kraus ihm den nächsten Kinderreim vor.
»Wie füttert man kleine Jungs groß und stark?
Zur Not tut’s ein Brei aus süßem Quark.
Noch besser schmeckt freilich ein richtiger Mann,
Den setzt man mit Butter und Zucker an
Und lässt ihn in kochendem Wasser garen
und verschlingt ihn sodann mit Haut und Haaren.«
Hazen fasste Pendergasts Hand. »Ich hau ab, ich kann’s nicht länger ertragen. Leben Sie wohl, wir sehen uns spätestens in der Hölle wieder!«
Sie schüttelten sich die Hand, dann wandte Pendergast sich wieder der Szene zu, die Mutter und Sohn in trauter Zweisamkeit zeigte.
»Guck mal, was für eine schöne bunte Zeichnung! Guck sie dir nur an, Jobie!«
Sie hielt ihm die bunte Illustration hin, und als Pendergast den Kopf ein wenig reckte, erhaschte auch er einen Blick darauf. Es war ein altes, fleckig gewordenes Buch mit Eselsohren, aber die Illustration war unbeschädigt.
Er erkannte das Bild sofort. Die Offenbarung traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Unwillkürlich zuckte er zusammen.
Winifred Kraus lächelte glücklich, blätterte zur nächsten Seite um und rückte das schmale Buch auf ihrem Schoß zurecht. Job zappelte vor Freude und Ungeduld und lallte einums andere Mal sein aufgeregtes »Oooooooh«, bis die Mutter zu lesen begann:
»Was schmeckt kleinen Jungs besonders gut?
Na, Schnecken natürlich und Schlangenbrut.
Und abgebissene Nasenspitzen…«
Pendergast hörte nicht mehr hin, er wollte nicht länger bleiben. Die Professoren und Studenten in seiner Umgebung merkten gar nicht, dass sich eine schwarz gekleidete Gestalt an ihnen vorbeizwängte. Sie waren schon zu sehr damit beschäftigt, tuschelnd zu diskutieren, ob sich wohl in einem ihrer schlauen Lehrbücher etwas finden lasse, was eine Möglichkeit für Jobs Heilung eröffnete, oder ob hier jede Anstrengung vergebens war.
Lincoln Child möchte Special Agent Douglas Margini danken, der, ob es nun um Polizeiarbeit oder elektrische Gitarren ging, immer einen guten Rat für ihn hatte. Sein Dank gilt ebenso seinem Cousin Greg Tear und seinen Freunden Bob Wincott und Pat Allocco, die ihm während der Arbeit am Manuskript zuverlässige Ratgeber waren. Herzlichen Dank schuldet er Chris und Susan Yango, Tony Trischka, Irene Soderlund, Roger Lasley, Patrick Dowd, Gerard und Terry Hyland, Denis Kelly, Bruce Swanson sowie Malou und Sonny Baula, die immer Verständnis dafür hatten, dass ein Autor bei seiner Arbeit gelegentlich zum Einsiedlerkrebs wird. Lee Suckno dankt er für all die Mühe und Hilfe. Und besonders liegt ihm am Herzen, seinen Eltern Nancy und Bill Child, seinem Bruder Doug, seiner Schwester Cynthia, seiner Tochter Veronica und vor allem seiner Frau Luchie für ihre Zuneigung und Unterstützung zu danken. Schließlich dankt er der Stadt Northfield in Minnesota, die ihm ein Zuhause und mit ihren nostalgischen Reminiszenzen zum Inbegriff des Charmes und der Anmut amerikanischer Kleinstädte geworden ist, wo der Horizont der Menschen dennoch nicht am Gartenzaun endet.
Douglas Preston ist es ein Anliegen, Bobby Rotenberg für seine geduldige Durchsicht des Manuskripts und für zahlreiche wertvolle Ratschläge zu danken. Er dankt seiner Schwester Selene für ihre zahlreichen Anregungen, vor allem bei der Ausgestaltung der Romanfigur Corrie, und fühlt sich tief in der Schuld von Karen Copeland für ihre unersetzliche Hilfe und Unterstützung. Ebenso dankt er Nicolò Capponi für die faszinierenden Gespräche über Literatur und viele wundervolle Ideen. Barry Turkus gebührt Dank für eine
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