Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Per Saldo Mord

Per Saldo Mord

Titel: Per Saldo Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
daß Evelyn als Serviermädchen in der >Futterschüssel< arbeitet, dann bin ich bedient.«
    »Stimmt haargenau. Dort hat mein Mann sie kennengelernt.«
    »Okay, das hab’ ich mir beinahe gedacht.« Ich verstaute die fünfhundert Dollar in meiner Rocktasche.
    Elsie Brand packte mich am Arm. »Donald, bitte nicht!«
    »In unserem Geschäft muß man was riskieren, Elsie.«
    Hazel Downer sah mißtrauisch von einem zum anderen. »Risiko? Wieso? Was flüstern Sie da heimlich miteinander?«
    »Vergessen Sie’s. Ich brauche eine Personenbeschreibung von Evelyn. Wissen Sie, wie sie aussieht?«
    »Sicher. Sie ist rothaarig, hat große, unschuldig dreinblickende blaue Augen und ist dreiundzwanzig Jahre alt. Sie wiegt hundertsiebzehn Pfund, und ihre Körpermaße betragen 90, 60, 90.«
    »Donnerwetter! Sie scheinen sie ja gut zu kennen.«
    »Warum nicht? Die Zeitungen brachten voriges Jahr ihren ganzen Lebenslauf, als sie auf der Metallwarenmesse in New Orleans zur Miss Eisenwarenhandel gewählt wurde.«
    »Was hat sie mit dem Metallwarenhandel zu tun?«
    »Gar nichts. Sie war Buchhalterin bei einer Importfirma.«
    »Und wieso arbeitete sie dann als Serviererin in einem Drive-in?«
    »Da landete sie erst nach der Messe und der Miss wähl. Vermutlich hat sie sich eingebildet, sie würde Hollywood im Sturm erobern, und als das nicht klappte, hielt sie Ausschau nach Männern mit dem nötigen Kleingeld. So ein Bumslokal wie die >Futterschüssel< ist genau das passende Jagdrevier. Dort hat sie Standley eingefangen, und damit ist sie alle Sorgen los.«
    »Haben Sie eine Vermutung, wo die beiden im Augenblick sind?«
    »Nein, sonst hätte ich Sie nicht mit den Nachforschungen beauftragt.«
    »Was soll ich unternehmen, wenn ich das Pärchen aufgestöbert habe?«
    »Sie sollen mir sofort Bescheid sagen. Alles Weitere ist meine Sache.«
    »Okay.« Ich wandte mich an Elsie. »Warten Sie noch drei Minuten, nachdem ich abgehauen bin; vergewissern Sie sich, daß niemand im Korridor herumschnüffelt, und gehen Sie ins Büro zurück. Und lassen Sie sich von Bertha nicht aushorchen.« Dann sah ich Hazel Downer an. »Und Sie gondeln im Lift ins Erdgeschoß und gehen einen Block weiter bis zu dem großen Kaufhaus. Die Damentoilette dort hat zwei Ausgänge. Verschwinden Sie durch die Hintertür, und überzeugen Sie sich vorher, daß Ihnen niemand gefolgt ist. Kapiert?«
    Sie nickte.
    »Die Polizei wird Sie bestimmt beobachten. Begeben Sie sich jeden Tag um zwölf Uhr in irgendeine Telefonzelle und versuchen Sie vorher, Ihren Schatten abzuhängen. Sorgen Sie dafür, daß man Sie beim Wählen der Nummer nicht beobachtet. Rufen Sie Elsie im Büro an, sprechen Sie mit möglichst rauher Stimme, geben Sie den Namen Abigail Smythe an — Smythe mit einem y und einem e — und erkundigen Sie sich, ob ich inzwischen Ihren Schuft von Ehemann aufgestöbert hätte. Elsie wird Ihnen sagen, wo wir einander treffen können. Wichtig ist, daß niemand etwas von Ihrer Verbindung zu der Agentur ahnt. Haben Sie das alles mitgekriegt?«
    Sie nickte wieder.
    Ich öffnete die Tür und schlüpfte hinaus auf den Korridor. Sergeant Sellers kam langsam auf mich zu. »Sie haben ja ganz schön lange herumgetrödelt«, bemerkte er.
    »Na und? Die versäumte Arbeitszeit geht auf Berthas Kosten. Auf die Art verschaffe ich mir manchmal einen Ausgleich. Aber Ihre Anteilnahme an meiner Person ist direkt rührend, Sergeant.«
    Er ignorierte meine Stichelei. »Wohin gehen Sie jetzt?«
    »In die Stadt.«
    »Ich begleite Sie.«
    »Sicher, kommen Sie mit.«
    Wir fuhren im Lift nach unten. »Ich möchte nicht, daß Sie sich irgendwelche Rosinen in den Kopf setzen«, erklärte Sellers nach einer Weile. »Merken Sie sich eins, Sie Schlaumeier: Den Gelddiebstahl kläre ich auf. Haben Sie verstanden?«
    »Natürlich. Ich bin doch nicht blöd.«
    »Und ich schaffe es allein. Ich brauche keine Hilfe.«
    »Das ist fein. In Ihrem Sprachschatz gibt es das Wörtlein Mißerfolg anscheinend nicht.«
    »Sie werden eines Tages Prügel beziehen, daß Ihnen schwarz vor den Augen wird, verlassen Sie sich drauf.«
    »Danke; aber ich hab’ schon welche bezogen.« Ich bemerkte, daß sein Blick zum Zigarettenstand hinüberschweifte. »Kommen Sie lieber mit. Einen Block weiter unten an der Straße ist ein Zigarettengeschäft mit einer dollen Blondinen hinter dem Ladentisch. Ich würfle immer mit ihr um Zigarren, und wenn ich diesmal gewinne, kriegen Sie die Hälfte ab.«
    »Sie und Ihre Weiber«, knurrte

Weitere Kostenlose Bücher