Perfekt! Der überlegene Weg zum Erfolg (German Edition)
Modell kann Ihnen auch in einem Moment gelöster Aufmerksamkeit zufliegen, in einem Traum oder einem Tagtraum. Für eine Visualisierung im Tagtraum sollten Sie entspannt sein. Wenn Sie zu angestrengt nachdenken, werden Ihre Ideen nicht bildlich genug sein. Lassen Sie Ihre Gedanken schweifen, spielen Sie mit den Grenzen Ihres Konzeptes, klammern Sie sich nicht an Ihr Bewusstsein und lassen Sie alle erscheinenden Bilder zu.
Michael Faraday nahm zu Beginn seiner Karriere Zeichen- und Malunterricht. Er wollte die Experimente, die er in den Vorlesungen gesehen hatte, zeichnerisch nachbilden. Aber er bemerkte, dass das Zeichnen ihm auf vielerlei Weise beim Denken half. Die Verbindung von Hand und Gehirn reicht sehr tief. Bevor wir etwas zeichnen können, müssen wir es sehr genau betrachten und ein Gefühl dafür bekommen, wie wir es mit unseren Fingern zum Leben erwecken können. Dies ist eine gute Übung im visuellen Denken, und um den Kopf von den andauernden Verbalisierungen zu befreien. Für Leonardo da Vinci war Zeichnen gleichbedeutend mit Denken.
Der Dichter und Universalgelehrte Johann Wolfgang von Goethe fand eines Tages etwas Merkwürdiges über seinen Freund heraus, den Dichter Friedrich Schiller. Er fuhr zu Schillers Haus und erfuhr dort, dass der Dichter nicht zu Hause war, aber bald zurück erwartet wurde. Goethe beschloss, auf ihn zu warten, und setzte sich an Schillers Schreibtisch. Er begann sich seltsam matt zu fühlen, und ihm wurde schwindelig. Sobald er ans Fenster trat, verschwanden die Symptome. Plötzlich bemerkte er einen eigenartigen und Ekel erregenden Geruch, der aus einer Schreibtischschublade drang. Er öffnete sie und fand sie voller faulender Äpfel, manche schon bis zur Unkenntlichkeit verwittert. Als Schillers Frau den Raum betrat, sprach er sie auf die Äpfel und den Gestank an. Sie erzählte Goethe, dass sie die Äpfel in der Schublade selbst regelmäßig auswechselte. Ihr Mann mochte den Geruch und war davon überzeugt, dass er am besten arbeitete, wenn er den Dunst einatmete.
Andere Künstler und Denker haben ähnlich eigenwillige Hilfsmittel für ihre kreative Arbeit entwickelt. Albert Einstein hielt gern einen Gummiball in der Hand, als er an seiner Relativitätstheorie arbeitete, und er drückte ihn, wenn er angestrengt nachdachte. Bei dem Dichter Samuel Johnson mussten bei der Arbeit ein Orangenschnitz und eine schnurrende Katze auf dem Schreibtisch liegen, die er zwischendurch streichelte. Angeblich regten ihn nur diese unterschiedlichen Sinnesreize zu seiner Arbeit an.
All dies sind Beispiele für Synästhesien – die Anregung eines Sinnes durch die Stimulierung eines anderen –, wie wenn wir bei einem bestimmten Geräusch an eine Farbe denken. Studien haben gezeigt, dass bei Künstlern und Spitzendenkern Synästhesien häufiger vorkommen. Einer These zufolge stellen Synästhesien ein Merkmal für einen hohen Grad an Interkonnektivität im Gehirn dar, was auch bei der Intelligenz eine Rolle spielt. Kreative Menschen denken nicht einfach nur in Worten, sondern sie benutzen all ihre Sinne, ihren gesamten Körper. Sie lassen sich durch Sinnesreize auf mehreren Ebenen inspirieren – sei es ein starker Geruch oder das Gefühl eines Gummiballs in der Hand. Sie sind beim Denken, Erschaffen und Spüren der Welt aufnahmebereiter. Sie lassen viele verschiedene sinnliche Erfahrungen zu. Auch Sie sollten Ihre Vorstellungen von Denken und Kreativität erweitern, über die engen Grenzen von Worten und Intellektualisierungen hinaus. Wenn Sie Ihr Gehirn und Ihre Sinne aus allen Richtungen stimulieren, erhalten Sie leichteren Zugang zu Ihrer natürlichen Kreativität und erwecken Ihr originäres Denken zu neuem Leben.
Schritt drei: Der kreative Durchbruch – Anspannung und Erkenntnis
Im kreativen Leben fast aller Meister gibt es ein gemeinsames Muster: Sie beginnen ein Projekt mit einer ersten Ahnung und der Vorfreude auf den möglichen Erfolg. Sie haben eine sehr persönliche und ursprüngliche Verbindung zu ihrem Projekt, das für sie voller Leben steckt.
Die anfängliche Begeisterung führt sie in eine bestimmte Richtung, und ihr Konzept gewinnt an Kontur, sie grenzen die Möglichkeiten ein und verleihen ihrer Idee mit zielgerichteter Energie immer mehr Schärfe. Sie treten in eine Phase erhöhter Konzentration ein. Aber Meister verfügen noch über eine weitere Eigenschaft, die den Arbeitsprozess verkompliziert: Sie haben hohe persönliche Ansprüche und sind nur selten zufrieden
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