Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
»Was sollen wir Burgleute nur tun?«
    »Tun?« fragte F’lar, einen Moment lang verwirrt.
    »Es geht um die jünge ren Söhne der Burgen«, warf Robinton ruhig ein, »für die es keinen Landbesitz mehr gibt. Ich nenne nur die größten Familien wie Süd-Boll, Fort, Ista und Igen.«
    »Der SüdKontinent, F’lar … wann können wir damit beginnen, den SüdKontinent zu besiedeln?« fragte Groghe. »Gla uben Sie, daß dieser Toric, der im Süden blieb, einen tatkräftigen, ehrgeizigen jungen Mann aufnehmen würde – vielleicht auch zwei oder drei?«
    »Auf dem SüdKontinent leben die Alten«, erklärte Lessa scharf. »Dort können sie wenig Schaden anrichten, denn die Würmer schützen das Land vor Sporen.«
42
    »Ich hatte nicht vergessen, wo die Alten leben, Weyrherrin«, stellte Baron Groghe mit hochgezogenen Brauen fest. »Ist auch der beste Ort für sie. Sie können tun und lassen, was ihnen Spaß macht, und sie fügen uns keinen Schaden zu.« In Groghes Tonfall war bemerkenswert wenig Bitterkeit, fand Robinton, wenn man in Rechnung stellte, wie sehr gerade die Burg Fort unter der Diktatur von T’ron gelitten hatte. »Aber der SüdKontinent ist riesig und überall von Würmern durchsetzt. Es spielt also gar keine Rolle, ob die Alten dort unten die Fäden bekämpfen oder nicht.«
    »Waren Sie schon mal bei Sporenregen außerhalb Ihrer
    Burg?« fragte F’lar Baron Groghe.
    »Ich? Nie! Halten Sie mich für wahnsinnig? Wäre zwar kein Wunder bei meinem Jungvolk, das ständig um nichts und wieder nichts ins Streit gerät … Keine Sorge, sie verprügeln sich nur. Ich achte darauf, daß die Klingen stumpf bleiben.
    Aber das Geschrei allein reicht, um einen alten Mann ins Dazwischen zu treiben … Ach, nun verstehe ich, Weyrführer!«
    Groghe nickte düster und trommelte mit den Fingern gegen seinen breiten Gürtel. »Das erschwert die Sache, was? Wir sind nicht dazu geschaffen, ohne ein festes Dach über dem Kopf zu leben. Und Sie glauben nicht, daß Toric seinen Besitz ausdehnt? Irgend etwas muß mit den jungen Hitzköpfen geschehen. Nicht nur auf meiner Burg, habe ich recht, Sangel?«
    »Darf ich einen Vorschlag machen?« warf Robinton rasch ein, als er F’lars Zögern bemerkte. Der Weyrführer nickte –
    wie es schien, erleichtert. »Sehen Sie, vor einem halben Planetenumlauf hat Benelek, der fünfte Sohn von Baron Groghe, ein Ackergerät so verbessert, daß sich der Meisterschmied Fandarel ganz begeistert zeigte. Der junge Mann ging zur Schmiede-Gilde von Telgar und überredete einen der Hochland-Söhne, ihn zu begleiten, da er wußte, daß der Junge ebenfalls großes Geschick für mechanische Dinge besaß. Um es kurz zu machen – inzwischen arbeiten acht Jungbarone in 43
    der Schmiede-Gilde.«
    »Was wollen Sie damit sagen, Robinton?«
    »Dumme Flausen und Unfug entstehen aus Langeweile. Ich sähe es gern, wenn sich junge Leute aus allen Gilden und Burgen regelmäßig träfen, um ihre Gedanken auszutauschen –
    anstatt, wie bisher, Beleidigungen.«
    Groghe knurrte. »Meine Söhne suchen Land. Von Theorie halten sie nicht viel. Wie steht es nun mit dem Süden?«
    Robinton bemühte sich, Groghes Beharrlichkeit zu übergehen, ohne den Mann zu kränken. »Damit sollte man sich durchaus näher beschäftigen«, sagte er. »Die Alten leben schließlich nicht ewig.«
    »Wir haben wirklich nichts dagegen, die Kolonien im Süden auszudehnen«, sagte F’lar. »Es ist nur so …«
    »Der Zeitpunkt muß sorgfältig gewählt werden«, warf Lessa ein, als er zögerte. Aber in ihren Augen lag ein merkwürdiger Glanz, und der Harfner spürte, daß es noch andere Gründe für ihre Zurückhaltung gab.
    »Sollen wir etwa warten, bis der Rote Stern wieder abwan-dert?« fragte Sangel übelgelaunt.
    »Nein – nur bis wir nicht mehr in Gefahr sind, unser Wort zu brechen«, entgegnete F’lar. »Wenn Sie zurückdenken, waren die Weyr sich einig, den Südkontinent zu erforschen …«
    »Die Weyr wollten auch die Fäden und den Roten Stern
    vernichten«, erklärte Sangel, jetzt deutlich verärgert.
    »F’nor und Canth tragen heute noch die Spuren ihres Kampfes gegen den Stern«, erinnerte ihn Lessa, entrüstet über die Kritik an den Weyrn.
    »Ich wollte die Anwesenden nicht kränken«, murmelte
    Sangel, aber er konnte seinen Zorn nur schlecht verhehlen.
    Robinton war mehr als zufrieden mit Sangels Verhalten. Er hatte F’lar und Lessa erst vor kurzem darauf hingewiesen, daß die älteren Barone immer noch glaubten, Drachenreiter

Weitere Kostenlose Bücher