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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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lautem Begrüßungsgeschrei.
    Die Drachen waren nicht die einzigen, die gute Laune ausstrahlten. Eine Atmosphäre der freudigen Erwartung hatte alle Anwesenden erfaßt.
    Jaxom war froh, daß er nachmittags etwas Schlaf gefunden hatte, denn der Abend wurde lang. Alle sieben Weyrführer hatten sich eingefunden, D’ram mit Nachrichten aus dem Süden, die er F’lar unter vier Augen mitteilte. N’ton blieb nur eine Weile, weil er den Rest der Nacht mit Wansor am Fernrohr verbringen wollte. Außerdem waren die Gildemeister Nicat, Fandarel, Idarolan und Robinton da, ganz zu schweigen von seinem Vormund Lytol.
    Zu Jaxoms Überraschung zeigten die drei Weyrführer aus der alten Zeit weniger Interesse an den Geheimnissen der Siedlung auf dem Hochplateau als etwa N’ton, T’bor, G’dened und F’lar. Sie wollten nicht »in der Vergangenheit herumstochern«, wie sie sagten, sondern die weiten Ebenen jenseits des Vulkans und die ferne Gebirgskette erforschen.
    »Was vorbei ist, sollte vorbei bleiben«, erklärte R’mart von Telgar. »Tot und begraben. Wir müssen uns mit der Gegenwart auseinandersetzen, eine Kunst, wohlgemerkt, die Sie uns gepredigt haben, F’lar!« Er lachte, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen. »Sagten Sie nicht, daß es wenig Zweck habe, sich an die Lösungen der Alten zu klammern … daß es besser sei, mit eigenen Händen aufzubauen, was uns heute nützt?«
    F’lar grinste breit, als er das Echo seiner eigenen Lehrsätze vernahm. »Nun ja, insgeheim spukt da wohl die Hoffnung herum, daß wir irgendwo auf unversehrte Aufzeichnungen 428
    stoßen könnten, welche die Lücken in unserer Vergangenheit schließen. Vielleicht sogar auf das eine oder andere nützliche Instrument wie jenes Vergrößerungsgerät, das wir in Benden entdeckten.«
    »Sie sehen ja selbst, wohin uns das gebracht hat!« meinte R’mart mit einer Geste, die den gesamten Süden umfaßte.
    »Maschinen und Instrumente wären von unschätzbarem Wert für uns«, meinte Fandarel sehr ernst.
    »Ich halte es durchaus für möglich, daß wir den einen oder anderen Fund machen«, erklärte Nicat nachdenklich, »denn im Grunde wurde nur ein kleiner Teil der Siedlung beschädigt.«
    Die Aufmerksamkeit der anderen wandte sich ihm zu. Er holte eine Skizze des Hochplateaus zu sich heran. »Da – der Lavastrom des Hauptkegels führte südlich der Anlage vorbei. Hier, hier und hier brachen die Nebenkrater aus; ihr Lava folgte der Hangschräge und kann die Siedlung höchstens gestreift haben.
    Und der starke Wind, der dort oben ständig weht, blies die Asche weg von den Häusern. Ich habe zwar erst mit dem Graben begonnen, aber ich fand nur eine dünne Schicht Vulkanasche.«
    »Gab es eigentlich nur diese eine Siedlung?« fragte R’mart.
    »Unsere Vorfahren hatten immerhin eine ganze Welt zur Verfügung.«
    »Wir werden die anderen morgen finden, nicht wahr, Jaxom?« warf der Harfner ein.
    »Meister?« Jaxom schaute auf, überrascht, daß Robinton ihn in die Diskussion einbezog.
    »Ganz im Ernst, R’mart, Sie könnten durchaus recht haben«, meinte F’lar und beugte sich über den Tisch. »Und wir wissen auch nicht, ob die Eruption unsere Vorfahren zur sofortigen Flucht zwang.«
    »Wir wissen überhaupt nichts, solange wir nicht einen dieser Hügel geöffnet haben«, sagte N’ton.
    »Aber Vorsicht, Weyrführer!« warnte Meister Nicat. Er 429
    schaute N’ton an, aber die anderen spürten, daß er sie alle meinte. »Ich halte es für das Beste, wenn ich einen meiner Meister und ein paar tüchtige Gesellen auf das Plateau schicke, damit sie die Ausgrabungsarbeiten leiten.«
    »Es wird höchste Zeit, daß die Drachenreiter etwas von Ihrer Gilde lernen, was?« meinte R’mart.
    »Drachenreiter, die Stollen anlegen?« Nicats Stimme klang entsetzt.
    »Warum nicht?« fragte F’lar. »Die Fädene infälle werden eines Tages aufhören. Das nächste Intervall rückt näher. Und nun, da uns der Süden offensteht, verspreche ich euch eines: Während der kommenden Sporenpause werden die Drachenreiter weder von Burg noch von Gilde abhängig sein.«
    »Ein vernünftiger Gedanke, Weyrführer, sehr vernünftig!«
    murmelte Meister Nicat, aber man merkte, daß er Zeit brauchen würde, um diese revolutionäre Idee zu verarbeiten.
    Die Drachen am Strand draußen schienen einen Neuankömmling zu begrüßen.
    N’ton erhob sich plötzlich. »Ich muß zu Wansor, sonst hält er ganz allein Sternenwache. Ich nehme an, daß Path und Mirrim vom anderen Ende der

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