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Pern 06 - Der Weisse Drache

Pern 06 - Der Weisse Drache

Titel: Pern 06 - Der Weisse Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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herumstehen!« Damit betrat er das Schiff.
    Fandarel, F’lar, F’nor und Lessa folgten ihm, während die drei jungen Leute den Schluß bildeten.
    Eine zweite Tür, versehen mit einem Handrad, mit dessen Hilfe man Riegel in Decken-und Bodenschlitze schieben konnte, stand einladend offen. Meister Fandarel konnte sich kaum fassen. Er berührte die Wände und begutachtete verschiedene Hebel. Überall waren die roten und grünen Kreise zu sehen. Weiter vorn stießen sie erneut auf zwei Türen; die linke stand offen, die rechte dagegen, die wohl zum Schiffsheck mit seinem Kranz von Zylindern führte, war verschlossen.
    Sie wandten sich alle nach links und kamen in einen langen, schmalen Korridor. Ihre Stiefel klangen gedämpft auf dem nichtmetallischen Boden.
    »Das gleiche Material wie die Bergwerkspfeiler«, meinte Fandarel, der sich gebückt hatte und mit den Fingern über die Substanz fuhr. »Ah, was hatten die hier für einen Sinn?« Er betrachtete einige leere Halterungen. »Faszinierend. Und überhaupt nicht eingestaubt.«
    »Weder Wind noch Regen konnte hier eindringen – und das seit vielen Äonen«, stellte F’lar ruhig fest. »Wie in den Räumen, die wir im Benden-Weyr entdeckten.«
    Sie wanderten durch einen Gang mit vielen Türen, manche offen, andere geschlossen, aber keine zugesperrt. Piemur und Jaxom warfen einen Blick in die leeren Kabinen.
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    Löcher im Boden und an den Innenwänden verrieten die
    Anschlußstellen von Armaturen.
    »He, kommt einmal alle hierher!« hörten sie die aufgeregte Stimme des Harfners, der ein Stück vorausgegangen war.
    »Nein, zu mir!« rief F’nor von noch weiter vorn. »Hier befand sich vermutlich der Steuerraum!«
    »Später, F’nor – das hier ist für uns ungeheuer wichtig!«
    unterstützte F’lar den Harfner.
    Im Schein der Leuchtkörbe sahen die anderen dann, was die Aufmerksamkeit von Robinton geweckt hatte. Die Wände
    waren mit Karten bedeckt. In allen Einzelheiten hatten ihre Vorfahren die vertrauten Umrisse von Nord-Pern und den weniger vertrauten SüdKontinent in seiner gewaltigen Ausdehnung an die Wand gezeichnet.
    Mit einem erstickten Aufschrei berührte Piemur die Karte und fuhr mit dem Zeigefinger das Gebiet nach, das er so mühsam durchwandert hatte: es stellte nur einen kleinen Teil der gesamten Küstenlinie dar.
    »Da, Meister Idarolan könnte bis fast zur östlichen Barriere segeln … und es ist nicht der gleiche Gebirgszug, den ich im Westen sah. Außerdem …«
    »Was könnte diese Karte denn bedeuten?« unterbrach F’nor Piemurs aufgeregte Erläuterungen. Er stand vor einer Seiten-wand und studierte ebenfalls eine Karte von Pern. Die Umrisse waren die gleichen, aber ein Gewirr von Farben überzog die Landgebiete, während die Meere in verschiedenen Blaustufen leuchteten.
    »Das könnte die Wassertiefe bedeuten«, meinte Menolly und zeigte auf die Straße von Nerat, die dunkelblau eingetragen war.
    »Seht doch, und die Pfeile da folgen dem Verlauf der Großen Südströmung. Das hier ist der Weststrom.«
    »Vielleicht geben dann die verschiedenen Farben der Landgebiete die jeweilige Höhe wieder?« überlegte Robinton. Dann 473
    schüttelte er den Kopf. »Nein – denn in Crom, Fort, Benden und Telgar haben wir Berge, die Farbe auf der Karte ist aber die gleiche wie für die Ebenen von Telgar. Rätselhaft. Was könnten die Alten gemeint haben?« Sein Blick wanderte zum SüdKontinent. »Und von dieser Schraffur gibt es nur einen winzigen Fleck ganz unten. Ich durchschaue das nicht. Da steht uns noch eine Menge Arbeit bevor.« Er versuchte die Ränder der Karte zu ertasten, aber sie war offensichtlich an die Wand selbst gemalt.
    »Hier haben wir etwas für Meister Wansor.« Fandarel war so vertieft in das Studium einer anderen Karte, daß er gar nicht auf Meister Robintons Worte geachtet hatte.
    Piemur und Jaxom traten neben den Schmied und hielten ihre Leuchtkörbe hoch.
    »Eine Sternenkarte!« rief der junge Harfner.
    »Nicht ganz«, widersprach der Schmied.
    »Eine … eine Karte unserer Sterne?« fragte Jaxom.
    Die kräftige Hand des Meisterschmieds berührte den größten Punkt. Er war grellorange und von züngelnden Flammen umgeben.
    »Dies ist unsere Sonne. Und das dort muß der Rote Stern sein.« Sein Finger folgte der Bahn um die Sonne, die für den Wanderstern ermittelt worden war. Dann tippte er auf einen dritten winzigen Punkt. »Pern!«
    »Und was hat das zu bedeuten?« fragte Piemur. Er wies auf eine dunkle Welt hinter der

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