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Pern 07 - Moreta, die Drache

Pern 07 - Moreta, die Drache

Titel: Pern 07 - Moreta, die Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wehrloses Tier zu ärgern und zu reizen ... und nun hat es sich auf unerwartete Weise für diese Grausamkeit gerächt,«
    Sh'gall und Ratoshigan starrten den im allgemeinen sehr taktvollen Meisterheiler sprachlos an.
    »Kommen Sie, Sh'gall, ich habe keine Zeit zu verlieren! Sie selbst sollten möglichst rasch alle Reiter isolieren, die das Fest auf Ista besuchten, besonders jene, die dem Tier zu nahe kamen.«
    »Aber was soll ich tun, Meister Capiam, was soll ich tun?«
    »Das, was ich Ihnen vorhin befahl. Sie werden in zwei bis drei Tagen wissen, ob Sie sich angesteckt haben. Regeln Sie 84
    deshalb die Burgangelegenheiten möglichst noch vorher!«
    Capiam winkte, und Sh'gall folgte ihm bedrückt in den Hof, wo die großen Augen des Bronzedrachen aus dem Dunkel
    glommen.
    »Drachen!« Sh'gall blieb unvermittelt stehen. »Bekommen auch Drachen diese Krankheit?«
    »Talpan verneinte es. Glauben Sie mir, Weyrführer, das war seine Hauptsorge.«
    »Sie sind völlig sicher?«
    »Talpan war sicher. Bis jetzt haben sich weder Where noch Wachwhere oder Wherhühner angesteckt, obwohl alle drei Arten auf Keroon oder auf Igen mit dem Katzentier in Berührung kamen. Die Renner erkranken, nicht jedoch Herdentiere und die von Pern stammenden Wher-Arten. Da Drachen
    Verwandte der ...«
    »Doch nicht der Wherhühner!« fiel ihm Sh'gall ins Wort.
    Capiam widersprach nicht, obwohl man in seiner Gilde mit Sicherheit wußte, daß Drachen und Wherhühner gemeinsame Vorfahren hatten.
    »Der Drache, der die Katze von Igen nach Keroon brachte, ist gesund geblieben - und er beförderte das Tier bereits vor zehn Tagen!«
    Sh'gall schien immer noch zu zweifeln, aber er führte den Meisterheiler schweigend zu Kadith.
    Der Bronzedrache hatte seine Vorderpfote gesenkt, damit Sh'gall und der Heiler bequem aufsteigen konnten. Capiam liebte diese Flüge hoch über das Land hinweg, auch wenn er sich bemühte, dieses Privileg seiner Gilde nicht allzuoft auszunützen. Dankbar nahm er hinter Sh'gall auf dem Nacken des Tieres Platz. Er hatte keine Gewissensbisse, daß er Sh'gall und Kadith in diesem außerordentlich dringlichen Fall für seine Dienste einsetzte. Der Weyrführer war gesund und kräftig; er würde vermutlich sogar eine Ansteckung überleben.
    Capiam war so beschäftigt mit all den Dingen, die er im Lauf 85
    der nächsten Stunden erledigen mußte, daß er den Flug durch die Morgendämmerung nicht so wie sonst genoß. Talpan hatte versprochen, auf Ista die Quarantäne vorzubereiten, die Ostgebiete zu warnen und alle jene zu isolieren, die mit der Katze in Kontakt gekommen waren. Er wollte versuchen, den Weg sämtlicher Renner zu verfolgen, die im Lauf der letzten achtzehn Tage den Zuchtbetrieb von Keroon verlassen hatten.
    Capiam selbst mußte den Westen alarmieren und sich noch einmal in die Archive vertiefen. Die Trommeln von Fort kamen vermutlich den ganzen Tag nicht mehr zum Stillstand. Zuerst galt es, Ruatha zu verständigen. Viele Drachenreiter hatten zunächst das Fest von Ista besucht und waren dann nach Ruatha weitergeflogen, um dort noch ein paar Stunden bei Wein oder Tanz zu verbringen.
    Wenn er nur nicht eingeschlafen wäre!
    Er hatte kostbare Zeit verschwendet, in der ahnungslose Männer und Frauen die Krankheit weiterverbreiten konnten!
    Sh'galls Warnruf gab Capiam gerade noch Zeit, die Schenkel-riemen fester zu umklammern.
    Als sie ins Dazwischen tauchten, kam ihm flüchtig der Gedanke, ob die erbarmungslose Kälte vielleicht die Krankheits-erreger abtötete ...
    Unvermittelt kreisten sie über den Feuerhöhen von Fort und landeten auf dem Feld vor der Hauptburg. Sh'gall war offensichtlich nicht gewillt, auch nur eine Sekunde länger als nötig in seiner Gesellschaft zu verweilen. Er wartete, bis Capiam abgestiegen war, und bat den Heiler dann, noch einmal seine Anweisungen zu wiederholen.
    »Richten Sie Berchar und Moreta aus, daß sie die Symptome nach eigenem Gutdünken bekämpfen sollen. Ich melde mich, sobald wir eine wirksame Behandlungsmethode gefunden
    haben. Die Seuche hat eine Inkubationszeit von zwei bis vier Tagen. Es gibt Überlebende. Versuchen Sie festzustellen, wo sich Ihre Reiter und die übrigen Weyrbewohner in dieser Zeit 86
    aufhielten.« Das freizügige Kommen und Gehen in einem Weyr erwies sich nun als gefährlicher Nachteil.
    »Keine Menschenansammlungen ...«
    »Es steht ein Sporenregen bevor!«
    »Gut, die Weyr müssen ihre Pflicht erfüllen ... aber versuchen Sie die Kontakte mit den Bodentrupps

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