Pern 11 - Die Weyr von Pern
Maße ausgesetzt ...«
»Ich fliege alle Kampfeinsätze des Fort-Weyrs mit«, widersprach Jaxom, einerseits, um Lessa zu beschwichtigen, aber auch, um klarzustellen, daß er und Ruth ihre wichtigste Aufgabe keineswegs vernachlässigten.
»Das sollte keine Kränkung sein«, entschuldigte sich Akki.
»Wie auc h immer, es wird empfohlen, die weite Reise nicht ohne guten Grund zu wiederholen.«
»Ein Kinderspiel ist es wahrhaftig nicht«, gab Lessa zu.
»Ich schlage vor, noch einen Erkundungsflug anzusetzen«, meinte F'lar, »und dazu einen Beobachter mitzunehmen, der die Schlucht in ihrer jetzigen Form in einer Zeichnung festhält.
Die Drachen und Reiter, die zum Transport der Triebwerke eingeteilt werden, müssen eine ganz klare Vorstellung von ihrem Ziel haben.«
»Nicht nur deshalb«, schaltete Akki sich geschickt ein,
»sollte die ganze Operation dokumentiert werden.
Ein Unternehmen dieser Größenordnung findet sich in der Geschichte keiner anderen Welt.«
»Was allerdings nicht heißt, daß andere Welten an unseren Leistungen interessiert wären«, scherzte Meister Robinton.
»Die Menschheit braucht Helden«, gab Akki zurück. »Und dies ist ein Stoff, aus dem man Mythen macht.«
F'lar winkte ab. »Was getan werden muß, kann man wohl kaum als große Heldentat bezeichnen!«
Meister Robinton sah den Weyrführer lange und nachdenklich an.
»Wir müssen drei Triebwerke absetzen«, fuhr F'lar fort, ohne weiter auf den Harfner zu achten. »Deshalb muß der Anführer jeder Gruppe einmal an Ort und Stelle gewesen sein. Ich führe eine Gruppe ...«
»Jaxom führt die zweite«, bestimmte Akki knapp.
»Schön.« F'lar war einverstanden.
»Und ich die dritte«, erklärte Lessa.
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Sofort erhob F'lar Einspruch. »Du und Ramoth, ihr habt schon genug riskiert.«
Lessas Züge verhärteten sich. »Wenn du gehst, gehe ich auch. Schließlich ist Ramoth längst nicht mehr die einzige Königin auf Pern.«
Wider Erwarten gab F'lar seinen Widerstand rasch auf. Jaxom wunderte sich, Ruth dagegen nicht.
Wieso nicht? fragte er heimlich seinen Drachen.
Lessa wird Ramoth niemals einem Risiko aussetzen, wenn sie ein Gelege hat, nicht wahr?
Hastig hielt sich Jaxom die Hand vor den Mund und ka-schierte seinen Lachanfall mit künstlichem Husten. Kein Wunder, daß F'lar sich nicht weiter gegen Lessas Mitwirkung gesträubt hatte - und Mnementh würde ihm behilflich sein und dafür sorgen, daß Ramoth beschäftigt war.
F'lar hatte wahrhaftig gelernt, seine Weyrgefährtin behutsam zu manipulieren!
»Ich finde, an dieser einen Expedition, die man uns noch genehmigt hat, sollte F'nor teilnehmen«, meinte Jaxom.
F'lar schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken und grinste breit. »Ich wollte mich eben dafür stark machen, daß F'nor und Canth sich den Planeten einmal ansehen dürfen.«
»Das ist nicht mehr als recht und billig.« Robinton nickte weise. »Und Canth wäre gewiß auch bereit, Perschar mitzunehmen. Er hat den besten Blick für Details. Auch D'ram muß seine Chance bekommen. Und Tiroth ist ohne weiteres imstande, auch mich zu tragen«, fügte er herausfordernd hinzu.
»Sie dürfen sich nicht in Gefahr begeben.« Schon hatte Lessa den Köder geschluckt.
»Es bestünde doch gar keine Gefahr, nicht wahr, Akki?«
Robinton appellierte schamlos an die einzige Autorität, der Lessa sich beugen würde.
»Der Harfner wäre nicht in Gefahr.«
»Tiroth ist zu alt!« erklärte Lessa mit einem finsteren Blick 496
auf Robinton.
»Tiroth ist kräftiger als die meisten Tiere seines Alters, und sein Reiter und Meister Robinton könnten bei diesem Ausflug Erkenntnisse von unschätzbarem Wert sammeln«, stellte Akki fest.
Lessa brauchte eine Weile, um ihren Ärger zu überwinden, doch bald war alles beschlossen. Man würde noch einen Erkundungsflug zum Roten Stern unternehmen. Die Gruppe würde aus D'ram, F'nor, N'ton und Jaxom bestehen, Meister Robinton, Fandarel, Perschar und Sebell sollten als Beobachter mitfliegen.
Das war ein kleiner Kreis von absolut verschwiegenen Personen, es würde also kein unnützes Gerede geben, das die ohnehin im Überfluß vorhandenen Gerüchte und Mißverständnisse noch vermehrt hätte.
*
Baron Larad von Telgar und Baron Asgenar von Lemos
ersuchten Meisterharfner Sebell, sich auf Telgar mit ihnen zu treffen, sobald es ihm möglich sei. Zum Dank für die taktvolle Formulierung ließ Sebell durch seine Feuerechse Kimi ausric hten, er werde eine Stunde nach der Abendmahlzeit auf der Burg
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