Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
gekommen, sondern tröpfchenweise, wie Paar Kox es ausdrückte.
Kox arbeitete mit Grador Shako und mehreren Spezialisten an der Sichtung und Auswertung der Ortungsdaten. Er verstand eine Menge von astronautischer Datenverarbeitung, und besonders Ortungsauswertungen waren ihm geläufig.
Der Verband befand sich gegenwärtig im Inertflug. Es gab keine Anzeichen von Triebwerkstätigkeit mehr. Die zwölftausend Einheiten waren zu einer Kugelformation mit mehr als vierzigtausend Kilometern Durchmesser angeordnet, also in einem sehr lockeren Verbund.
Mit einer Geschwindigkeit von einem zehntel Licht drifteten die Raumer auf einen hypothetischen Punkt halbwegs zwischen dem Planeten Imbus und seiner Sonne Girza zu. Die Bewegung erweckte, obwohl sie geradlinig verlief, den Eindruck von Ziellosigkeit.
Schließlich kam Kox dahinter, was mit der Flotte nicht stimmte. Eine elektromagnetische Strahlungsquelle im Innern des Verbands brachte ihn auf die Spur. Vermutlich handelte es sich um einen Peilstrahl, der mit einer Frequenz von 315 GHz gesendet wurde. Die Analyse des Signals zeigte, dass die Frequenz nicht genau diesen Wert innehatte, sondern rhythmisch innerhalb enger Grenzen schwankte. Der Sender befand sich offenbar in rotierender Bewegung.
Das ergab keinen Sinn. Kox grübelte daran herum, bis ihm zwei Stunden später weitere Messungen vorlagen, aus denen hervorging, dass nahezu alle Schiffe um irgendeine Achse torkelten. Einen Grund dafür fand er nicht, die Vorwärtsbewegung der Flotte wurde davon auch nicht beeinflusst. Aus der Distanz bot sich nach wie vor der Eindruck eines geordneten Verbands.
Paar Kox ließ sich von der Hauptpositronik eine Simulation erstellen, der die allgemein bekannte Keilform der Orbiterschiffe zugrunde lag. Die Darstellung war beeindruckend. Auf der Projektionsfläche erschien ein Ausschnitt der fremden Flotte: Hunderte von Fahrzeugen, die sinnlos durchs Weltall torkelten.
»Da ist ein Unglück geschehen!«, stieß Grador Shako hervor. »Ob es Orbiter sind oder nicht – wir müssen ihnen helfen.«
Amtranik kochte vor Wut, aber er war hilflos. Yesevi Ath kauerte reglos im Pilotensessel, gelähmt von der Injektion, die ein Medoroboter ihm verabreicht hatte. Usilfe Eth, die Kybernetikerin, schien über ihrer Rechnerkonsole eingeschlafen zu sein – ein Opfer desselben Medikaments, das auf Amtraniks Befehl allen Laboris verabreicht worden war.
Er selbst spürte das heftige Pochen in seinem Bewusstsein, den fremden Druck, der seine Gedanken lähmte und ihm unwirkliche Bilder vorgaukelte. Manchmal fiel es ihm schon schwer, sich des akustischen Befehls zu erinnern, der das Funkgerät aktivierte.
Er bewegte seine Hand erst, wenn die Finger sicher auf sein Ziel gerichtet waren. Darin unterschied er sich vom Rest der Besatzung. Die Laboris hatte impulsiv gehandelt, weil sie ihre Schwäche nicht kannten. Sie waren ihren Aufgaben nachgegangen, ohne zu erkennen, dass sie zu ihrer Wahrnehmung nicht mehr fähig waren. Ihre verspäteten und verfehlten Reaktionen auf die Messergebnisse der Bordinstrumente waren dafür verantwortlich gewesen, dass sich die Einheiten der GIR-Flotte in sinnlosen Drehbewegungen befanden. Amtranik hatte den Medomaschinen schließlich befehlen müssen, die Laboris handlungsunfähig zu machen. Ein gleichlautender Befehl war an alle Schiffe ergangen, in denen Hunderttausende von Orbitern dasselbe Schicksal erlitten hatten.
Amtranik war das einzige organische Wesen, das wenigstens einen Teil seiner Funktionsfähigkeit bewahrt hatte.
Den seltsamen Einfluss, der die Laboris verwirrte – und ihn in gewissen Grenzen ebenfalls –, hatte er zum ersten Mal während des Anflugs der VAZIFAR auf Martappon bemerkt. Offenbar handelte es sich um eine Strahlung, die im vierdimensionalen Kontinuum wirksam wurde, nicht aber im Zwischenraum, und die überdies ihre Wirkung verlor, sobald die Laboris sich auf der Oberfläche eines Planeten befanden. Der rätselhafte Effekt war jedes Mal wieder aufgetreten, sobald seine Garbeschianer sich im freien Raum befanden, und es war von Mal zu Mal schlimmer geworden.
Da die Orbiter die eigenartige Strahlung nicht kannten, hatte Amtranik angenommen, dass nur Laboris für sie empfänglich seien. Seit der Flucht von Martappon wusste er, dass die mit dem Hordeninstinkt infizierten Besatzungen der GIR-Flotte diesem Effekt ebenso unterlagen.
Amtraniks Misstrauen war geweckt, zumal er sich die Zusammenhänge nicht erklären konnte. Womöglich erkannte
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