Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
können.«
Die Vermutung erwies sich schon kurze Zeit später also zutreffend. Das Robotwerkzeug stieß entlang der Quarzader in den felsigen Boden vor. Die beiden Frauen verfolgten das Vordringen im Schein ihrer Handlampen. Urplötzlich erklang ein knisterndes, berstendes Geräusch, dann sackte das Grabungsgerät einfach weg.
»Eine Höhlung.« Larsa bugsierte das Grabungsgerät mithilfe ihrer Fernsteuerung wieder ins Freie. Danach galt es, das Loch so zu erweitern, dass ein Mensch einsteigen konnte.
Der Hohlraum verengte sich zu einem Spalt, der allerdings steil in die Tiefe führte. Der dicke Quarzstrang verlief in der Seitenwand und bildete einen unübersehbaren Wegweiser.
»Das sieht gefährlich aus«, warnte Valba. »Wer sich da hinunterwagt, kommt womöglich nie wieder nach oben.«
»Der Spalt ist nur am Anfang ein wenig steil«, meldete sich Rubin Frekk. »Etwas weiter unten verläuft er wie eine Serpentine, mit geringer Neigung.«
Er hatte ruhig und selbstbewusst gesprochen. War die Kristallintelligenz wieder in sein Bewusstsein eingedrungen?
»Woher weißt du das?«, fragte Larsa.
»Ich habe es gesehen und erinnere mich daran. Vorhin, als ich ... abwesend war.«
Larsa setzte sich mit Shako in Verbindung. Sie beschrieb ihr Vorhaben und nahm ärgerlich zur Kenntnis, dass er sich kaum dafür interessierte. Der Kommandant war voll und ganz mit der fremden Flotte beschäftigt und hatte gerade die ersten Auswertungen vorliegen. Larsa beschrieb ihm die Lage der Schlucht und erreichte wenigstens, dass er alles aufzeichnete. Grador Shako erklärte sich bereit, am nächsten Mittag einen Suchtrupp auszusenden, falls Larsa sich bis dahin nicht wieder gemeldet hatte. Mehr Vorsichtsmaßnahmen konnten momentan nicht getroffen werden.
Der Abstieg begann.
Rubin Frekks Vorhersage erfüllte sich mit verblüffender Genauigkeit. Der Spalt führte etwa zwanzig Meter weit in die Tiefe und mündete dann auf einem bequemen Pfad, der wesentlich weniger steil und in Serpentinen abwärtsführte. Man hätte leicht auf den Gedanken kommen können, dieser Weg sei künstlich angelegt worden. Larsa erkannte jedoch mit dem geübten Blick der Exogeologin, dass er seinen Ursprung ausschließlich natürlichen Ursachen verdankte. Die Kristallader, mittlerweile mehr als einen halben Meter durchmessend, markierte den richtigen Weg.
Nach einer halben Stunde erschien in dem Lichtkreis von Larsas Lampe ein Riss, der sich quer über den Boden zog. Sie bedeutete ihren Begleitern, dass sie sich zurückhalten sollten, während sie selbst behutsam an den Rand des Risses hintrat und in die Tiefe spähte. Der Gang war hier infolge äußerer Einflüsse, womöglich des Weltraumbebens, um mehrere Meter abgesackt. Die Felswand und der Quarzstrang hatten die Bewegung mitgemacht. Larsa leuchtete die Wand ab und sah, dass der Strang an dieser Stelle unterbrochen war. Sie bemerkte aber auch die Hunderte haarfeiner Kristallfäden, die von den beiden voneinander getrennten Enden ausgingen und die Einheit wiederherzustellen versuchten.
Sie wandte sich an Rubin Frekk. »Erinnerst du dich an diese Falte?«
»Ich sehe sie nicht.«
»Das kann bedeuten, dass das Kristallwesen selbst nichts davon weiß«, vermutete Larsa.
Valba hatte sich bis an den Rand des Risses geschoben. »Keine zweieinhalb Meter«, murmelte sie. »Das ist kein unüberwindliches Hindernis. Auch den Rückweg könnten wir hinbekommen.«
Larsa sprang als Erste über die Falte. Sie kam federnd auf und schritt weiter den Felspfad entlang. Rubin und Valba folgten ihr. Der Gang führte weiterhin mit geringer Neigung abwärts.
Warum empfand sie dennoch Unruhe? Das Kristallwesen hatte Rubin Frekk diesen Gang gezeigt und die Erinnerung daran zurückgelassen. Dass Rubin keine Information über die tiefe Faltung geben konnte, beschäftigte Larsa allerdings mehr, als sie sich eingestanden hätte.
Der Gang weitete sich und wurde zur Halle. Larsa las ihr Hodometer ab und nahm zur Kenntnis, dass sie sich bis auf wenige Meter Unterschied in der Höhe der Position befanden, von der die Sonde ihre Daten gefunkt hatte. Auch von dieser Halle hatte Rubin Frekk nichts erwähnt. Als Larsa den Handscheinwerfer in die Höhe richtete und das grelle Licht über die Kristalladern gleiten ließ, die in hundertfachen Verästelungen den Fels durchzogen, blieb der Junge stehen.
»Wir sind in unmittelbarer Nähe des Ziels«, sagte er.
Larsa nickte zufrieden und leuchtete die Halle entlang. In rund achtzig
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