Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberband) - Darlton, C: Perry Rhodan 117: Duell der Erbfeinde (Silberban
Du könntest einer von uns werden.«
Thezein fuhr in die Höhe und sank gleich darauf resignierend zurück. »Nein«, sagte er hoffnungslos. »Ich habe meinen Körper nicht mehr. Es reicht nicht, wenn ich diese oder jene Komponente abstoße. Der Kern selbst ist verloren gegangen.«
»Du kannst ihn dir neu schaffen«, behauptete Sinjadyl. »Du musst es nur wollen und bereit sein, die Unannehmlichkeiten zu ertragen, die auf dich zukommen.«
»Das will ich gerne«, stieß Thezein hervor, schränkte aber rasch ein: »Wenn du mir versprechen kannst, dass ich erfolgreich sein werde.«
»Es gibt keine Garantie dafür. Nicht, solange du dich nicht aus vollem Herzen danach sehnst.«
Sinjadyl stand auf, verließ die Hütte und kehrte nicht zurück. Thezein blieb lange Zeit wie benommen liegen, dann sprang er auf und lief zur Tür. Auf dem Platz vor den Hütten wurde noch gesungen. Sinjadyl sah er nicht. Aber plötzlich flutete grelles Licht über den Himmel, und übergangslos war es Tag. Dann kehrte die Finsternis zurück, und wieder wurde es hell. Er stand fassungslos da und starrte zu der Kunstsonne hinauf, die durch eine große Lücke zwischen den gigantischen Bäumen zu sehen war.
Die Sonne flammte in einem langsamen Rhythmus immer von Neuem auf, und in der Stille, die plötzlich über der Lichtung lag, hörte er deutlich ein schrilles, disharmonisches Klingeln.
»Was bedeutet das?«, rief er bestürzt, als er Sinjadyl sah, die auf ihn zugerannt kam.
»Alarm!«, rief die Bürgerin. »Art'Yschall ist in Gefahr!«
Es musste ein Irrtum sein. Art'Yschall konnte gar nicht in Gefahr geraten. Die Sternenstadt war so ungeheuer groß, dass jeder Gedanke an Untergang und Zerstörung absurd erschien. Die gewaltigen energetischen Wände, die das Gebilde umschlossen, waren unzerstörbar. Selbst wenn ein Planet der Sternenstadt in die Quere geriet, hätte das niemandem geschadet. Art'Yschall hätte eine solche Welt mühelos in sich aufgenommen und in das Gesamtgefüge eingegliedert. Abgesehen davon gab es im Linearraum keine Planeten.
Thezein starrte zu der flammenden Kunstsonne hinauf, wie gelähmt vor Ratlosigkeit, bis Sinjadyl ihn unsanft anstieß.
»Was ist geschehen?«, fragte er verwirrt.
»Treibvater ist aus dem Takt geraten«, erwiderte die Bürgerin nüchtern. »Mehr weiß ich nicht.«
»Du musst dich irren!«, flüsterte Thezein entsetzt. »Treibvater ...«
»Es ist eine Maschine. Maschinen können versagen.«
»Nicht ohne jeden Grund!«
»Habe ich gesagt, dass es keinen gibt? Wir werden nachsehen, woran es liegt. Gib mir deine Hand!«
Thezein gehorchte schweigend. Noch vor wenigen zehntel Treibimpulsen hätte er protestiert und Aufklärung verlangt, aber sein Widerstand schmolz angesichts der flammenden Sonne dahin. Zu viel war auf ihn eingestürmt, der Alarm gab ihm den letzten Stoß. Willenlos vertraute er sich Sinjadyl an.
Er spürte, dass sie sich straffte, dann waren die Hütten und der Wald um ihn herum verschwunden. Fassungslos sah er sich um. Er schwebte im Nichts, in einer grauen Unendlichkeit, in der es nicht einmal mehr Kunstsonnen gab. Staubfeine Materie trieb an ihm vorbei. Die Luft hatte einen seltsamen Geruch. Tief unter sich sah er einen orangefarbenen Fleck.
»Wo sind wir?«, fragte er benommen. Dann erst kam ihm zum Bewusstsein, dass er Sinjadyl nicht sehen konnte.
»Sinjadyl!«, schrie er. »Wo bist du? Antworte mir!«
Er hörte keinen Laut. In heller Panik begann er, um sich zu schlagen. Er spürte den Staub auf seinem Gesicht und an seinen Händen, und wenn er nach unten blickte, wobei er als »unten« einfach die Richtung bezeichnete, in die seine Beine zeigten, sah er den orangeroten Fleck langsam wachsen. Erst als er den typischen, absolut unverkennbaren Impuls spürte, den jeder Bürger so genau kannte wie seinen eigenen Namen, begriff er, was es mit diesem Fleck auf sich hatte.
Er stürzte auf Treibvaters Herz zu.
Seine Verzweiflung erreichte einen Punkt, der keine Steigerung mehr zuließ. Nirgends gab es einen Lichtfleck, auf den er sich hätte konzentrieren können, keinen Angriffspunkt für einen Gedankenanker. Nur Treibvaters Herz war da und glühte heiß hinter den Staubwolken.
»Tut mir leid, dass ich dich allein lassen musste«, hörte er plötzlich Sinjadyls Stimme. »Es ging leider nicht anders.« Gleichzeitig spürte er, wie die Bürgerin nach seiner Hand tastete.
»Wo bist du?«, fragte er unsicher. »Ich kann dich nicht sehen.«
»Das ist schon in Ordnung,
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