Perry Rhodan - 2500 - Projekt Saturn
huschende Bewegung von rechts. Perry verließ seine Deckung, kam zwischen Milton und mir auf.
»Milton!«, sagte er. Perry hatte den Funk abgeschaltet. Er wollte nicht, dass jemand mithörte. Weder ein Mensch noch ein neugieriges Monster, das unsere Verschlüsselung knackte. »Milton, du musst uns hier heraushauen!«
Milton sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren. »Ich? Wie kommst du darauf? Ich kann nicht schießen.«
»Das weiß ich. Und wenn du irgend-wann versuchen solltest, mit der Waffe in der Hand den Helden zu spielen, werde ich dir persönlich die Beine unter dem Körper wegschießen. Du bist zu wertvoll.«
»Perry, ich ...« Milton brach ab; er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.
»Du musst uns hier heraushauen, Milton«, wiederholte Perry. »Innerhalb einer Viertelstunde.« Er deutete mit dem Daumen in Richtung der Monster. Die Kuppel eines Schutzschirms hatte sich über ihre Stellung gelegt, ließ ihre Umrisse verschwimmen. »Noch halten wir den Deckel auf den Transferkaminen. Diese Wesen – die Darturka? – stecken in der Klemme. Geben sie ihre Formation auf, werden sie verwundbar. Bleiben sie aber auf dem Zentralen Verladeplatz, blockieren sie ihren eigenen Nachschub. Aber nicht lange, und sie kriegen uns klein. Noch zwei, drei solcher Sturmangriffe, und es sind nicht mehr genug von uns übrig, um sie zurückzuwerfen ...«
»Und was kann ich daran drehen?«, fragte Milton.
»Ganz einfach: Dreh den Hahn ab. Wenn es uns gelingt, die Transferkamine zu desaktivieren, haben sie keine Chance. Unsere Verstärkungen können dann diese Darturka überrollen.«
Milton schüttelte den Kopf. »Aber das geht nicht! Wir haben keine Kontrolle über den Hof, das weißt du. Wir ...«
»Milton, du musst den Hof unter Kontrolle bringen.« Perry packte Milton am Oberarm und hielt ihn fest. »Denk nach! Vergiss die ganzen Regeln und Verbote der letzten Jahre. Wir sind bislang mit dem Hof umgegangen, als handele es sich dabei um ein empfindliches Stück Porzellan, das in Stücke geht, fassen wir es nur einmal unvorsichtig an. Und das war gut so. Wir hatten keinen Zeitdruck. Aber jetzt ... jedes Risiko ist akzeptabel, Milton. Jedes .«
Milton nickte langsam. »Ich verstehe.«
»Gut. Dann los. Erinnere dich an die wildeste Idee, die du je hattest. An eine Idee, die so verrückt und so riskant war, dass du nicht im Traum daran gedacht hättest, sie auszuprobieren. Jetzt ist der Moment, deinen Traum in die Wirklichkeit umzusetzen.«
Miltons unsteter Blick beruhigte sich. Perry hatte ihn wieder zurückgeholt in eine Welt, die er verstand. Hyperphysik war sein Element. Ein Experiment mochte noch so gewagt sein, es konnte Milton nicht schrecken.
»In Ordnung«, sagte Milton und kroch davon zu einem anderen Pult, ohne auf seine Deckung zu achten. Er hatte das schamlose Glück, das vom Universum anscheinend nur an Wissenschaftsgenies ausgeteilt wird: Keines der Monster nahm ihn unter Beschuss.
»Und was ist mit mir?«, fragte ich Perry. Mir schmeckte es nicht, mich hinter einem Pult zu verkriechen. »Hast du für mich auch eine Spezialaufgabe?«
»Ja«, sagte er. »Milton dreht ihnen den Hahn ab. Wir schlagen ihnen in der Zwischenzeit den Kopf ab.«
Er berührte einen Sensor am Gürtel seines Anzugs. Das Bild einer Überwachungskamera legte sich halb transparent auf die Innenseite meiner Helmscheibe.
Ich blickte von oben auf die Stellung der Monster hinab. Es war ein lausiges Bild, verwischt und unscharf. Die Monster waren nicht dumm. Sie holten unsere Sonden schneller herunter, als wir sie losschicken konnten, und der Schirm, den sie über den Verladeplatz gelegt hatten, erschwerte die optische Sicht.
Die Monster hatten einen kreisförmigen Wall gebildet. Ein zweiter, innerer Wall zog sich an ihm entlang, gebildet aus den Transportlinsen, mit denen sie durch die Transferkamine gekommen waren. Und in diesem inneren Kreis standen zwei unscharf gezeichnete Wesen, die neben den Riesen kümmerlich wirkten.
Der Eindruck täuschte: Es mussten die Herren der Monster sein.
Unser Ziel.
Die Köpfe, die wir abschlagen mussten.
7.
Sinnafoch gelangte mit der letzten Welle der Darturka auf den verlorenen Hof KIIRFALK.
Es war nicht die Furcht, die den Frequenzfolger zu diesem Vorgehen veranlasste. Seinesgleichen kannte keine Todesangst, es bestand für sie kein Grund zu solchen Regungen. Nein, Sinnafochs Vorgehen entsprang schlichter Umsicht.
Das Polyport-Netz erlaubte es, gewaltige Entfernungen –
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