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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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aber auf diese Weise nicht das Leistungsprinzip ausgehebelt wurde und unproduktiver Müßiggang einkehrte, erhielten die »monetär beschnittenen« Überreichen im Gegenzug politischen Einfluss: Pro jeweils zehn abgetretener Millionen stand ihnen je eine Stimme in der gesetzgebenden Nationalversammlung zu. Deren Exekutivorgan, der Handelsrat, bildete die Regierung des Bokazischen Reichs.
    Böse Zungen meinten, so oder so bestimmten die Geldsäcke, wo es langging. Verteidiger des Status quo stellten dies gar nicht in Abrede; jedoch seien transparente Machtverhältnisse einer Korruption, die im Verborgenen blühte, allemal vorzuziehen.
    Leyharte Semfuu hieb mit der Faust auf seine Armlehne, dass das Kommandopodest erzitterte. Als würde nicht trotzdem in Hinterzimmern gemauschelt und hinterrücks gemeuchelt, was das Zeug hielt!
    Die gegen seinen Willen zur Ersten Offizierin berufene, erbärmlich unqualifizierte Göre stellte ein Musterbeispiel für derlei Machenschaften dar. Dass sie eben zusammengezuckt war und sich erschrocken zu ihm umdrehte, verschaffte Leyharte zumindest ein klein wenig momentane Genugtuung.
    »Ist was, Kapitän?«, fragte Horiuu in ihrer nervtötend nonchalanten, unmilitärischen Sprechweise.
    Er beachtete sie nicht, sondern beugte sich stattdessen zum Munklu hinunter. »Kein Grund zur Besorgnis, Feubald. Ich habe nur eine Mücke zerquetscht, die meine Konzentration störte.«
    Das saß.
    Ihrem versteinerten Gesichtsausdruck war abzulesen, dass die Zurückweisung sie kränkte, also ihren Zweck erfüllt hatte. Nun eben, das Weibsbild würde sich damit abzufinden haben, dass er ihr die kalte Schulter zeigte.
    Eine Kontrollkommissarin! Als wäre er, der erfahrungsreichste Kapitän der Frachtflotte, ein feuchtschnäuziger, weichkralliger Jungspund, dem man eine Aufpasserin mitgeben musste, weil er ohne deren Hilfe nicht zurechtkam!
    *
    Sicher, es handelte sich um keinen gewöhnlichen Jung-Fernflug.
    Wobei im Weltall sowieso niemals Gewöhnung eintreten durfte. Jeder Start war ein Aufbruch ins Ungewisse, jede Mission barg die Gefahr des Scheiterns, der Nimmerwiederkehr in sich.
    Aber die ANIAZUU war eben doch etwas ganz Besonderes. In der jüngeren Geschichte von Neu-Bokaz gab es kein Projekt, das einen auch nur annähernd vergleichbaren Aufwand an Zeit, Material, finanziellen und sonstigen Ressourcen verschlungen hätte.
    Volle siebzehn Umläufe war in den orbitalen Werften an diesem Prachtstück von Schiff gebaut worden. Das betraf jedoch nur die konkrete Verwirklichung. Die Planungsphase hatte schon vor Dezennien begonnen.
    Die Erarbeitung der theoretischen Grundlagen reichte noch viel weiter zurück; im Prinzip bis zum Großen Schlag , der vor mehr als zwei Generationen jäh die Raumfahrt in Kyon Megas eingeschränkt, um ein Vielfaches erschwert und dadurch fast zum Erliegen gebracht hatte. Seither musste man sich mit langsamen, lächerlich geringe Reichweiten aufweisenden Transitionsraumern bescheiden.
    Bis zum heutigen Tag – an dem die ANIAZUU in Dienst gestellt wurde, als erstes Modell eines völlig andersartigen Schiffstyps.
    Walzenförmig, fünfhundert Meter lang und hundert Meter durchmessend, vermochte sie bis zu zweitausend außen angedockte Frachtcontainer zu transportieren. Den entscheidenden Unterschied zur herkömmlichen Flotte aber machten die leistungsstarken Lineartriebwerke aus.
    Dank ihrer wuchsen die Brennpunkte der Kleingalaxis plötzlich viel enger zusammen. Beispielsweise für die Strecke von Neu-Bokaz zur ersten Zwischenstation, dem 1308 Lichtjahre entfernten Waerleat-System, hatten bisher etwa 350 Transitionssprünge veranschlagt werden müssen, wodurch sich alles in allem eine Gesamtreisezeit von an die drei Mondwochen ergab.
    Dieselbe Distanz sollte die ANIAZUU spielend in rund dreißig Stunden bewältigen; Orientierungsstopps bereits einkalkuliert!
    Dieser technische Durchbruch verschaffte den Bokazuu endlich die Möglichkeit, zukünftig wieder jene angestammte Stellung einzunehmen, die sie laut Überlieferung in der Silbernen Vorzeit innehatten: Schafften sie es, sich als führende Handelsmacht von Kyon Megas zu etablieren, und schritt die Entwicklung weiterhin so flink voran, lag irgendwann auch Diktyon wieder in Griffweite.
    Die Aussichten standen nicht schlecht. Der Große Schlag und die anschließende, viele Umläufe währende Depression hatten die Wirtschaftsstrukturen in Kyon Megas nahezu vollständig zerstört. Der Wiederaufbau wurde noch zusätzlich erschwert

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