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Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke

Titel: Perry Rhodan - 2504 - Die Hypersenke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Steuersaal zurückkehren konnte.
    Über ihnen schloss sich die Deckenblende. »Worum geht’s?«, fragte er barsch.
    *
    Die Kontrollkommissarin setzte sich unaufgefordert in einen Sessel. »Ich möchte einige Dinge klären, bevor sich die Animositäten zwischen uns beiden noch weiter aufschaukeln.«
    »Welche ...«
    »Bitte lass mich ausreden und meinen Standpunkt darlegen. Wenn du dann immer noch den beleidigten Griespudding spielen willst, von mir aus. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass du deine Einstellung mir gegenüber ändern wirst.«
    Das konnte er sich kaum vorstellen. Aber sie sollte ihre Chance bekommen. Voreingenommenheit, mangelnde Fairness oder geistige Inflexibilität mochte er sich von niemandem vorwerfen lassen, schon gar nicht von dieser Karrieristin.
    »Du hältst mich für ein Protektionskind«, sprach sie ungesäumt den wunden Punkt an. »Bekanntlich gebietet meine Nistmutter über 429 Stimmen in der Nationalversammlung, und auch der Vorsitzende des Investorenvereins gehört zu unserem Nest. Aber glaub mir, gerade deswegen hatte ich es umso schwerer, meinen Weg zu machen. Kein einziger Ausbilder oder Prüfer wollte in den Verdacht geraten, am Gängelband unserer Familie zu hängen. Ich wurde härter rangenommen als jeder meiner Kommilitonen. Aber das nur nebenbei.«
    Da er sich nicht dazu äußerte, fuhr sie fort: »Vielleicht erliegst du auch dem Irrtum, mein Nest wäre gegen deine Nominierung gewesen und hätte lieber jemand anderen, jüngeren auf dem Kommandopodest der ANIAZUU gesehen, zum Beispiel mich.«
    Diese nicht unbedingt fernliegende Vermutung war Leyharte tatsächlich schon durch den Kopf gegangen. Man hatte ihm nur das Endergebnis der langwierigen Diskussionen mitgeteilt, aber nichts über dessen Zustandekommen.
    »Das Gegenteil ist der Fall«, sagte Horiuu nachdrücklich. »Meine Leute zählten von Anfang an zu deinen stärksten Befürwortern. Ich übrigens ebenfalls, wenn du’s wissen willst; obwohl das nicht sehr ins Gewicht fiel.«
    Nun war er doch ein wenig überrascht. Log sie ihn an, um sich bei ihm einzuschmeicheln?
    Aber nicht einmal ihr unterstellte er, dermaßen schamlos die Unwahrheit zu sagen. Im moralischen Kodex der Bokazuu galt dies als Todsünde.
    »Ich bin die Letzte, die deine Erfolge im Dienst der Handelsflotte und die untadelige Abrechnung deiner bisherigen Einsätze infrage stellen würde«, versicherte sie. »Meiner bescheidenen Meinung nach gibt es keinen Besseren für den Kapitänsposten der ANIAZUU als dich, Leyharte Semfuu, die personifizierte Zuverlässigkeit.«
    Diese Form der Schmeichelei ließ er sich gern gefallen. Die Bokazuu entstammten einer Spezies von Nesträubern. Bei der Entwicklung zu intelligenten Wesen wurde daher die Redlichkeit zu ihrer wichtigsten Eigenschaft.
    Rechtschaffenes und peinlich korrektes Verhalten, insbesondere in monetären Angelegenheiten, betrachteten sie als höchste aller Tugenden. Und Leyharte war, nicht zuletzt in diesem Punkt, Traditionalist aus Überzeugung.
    Fast schämte er sich jetzt, wie schäbig er die junge Offizierin behandelt hatte. Er setzte zu einer Entschuldigung an, doch Sonarte kam ihm zuvor.
    »Es hat dich gewiss zutiefst verletzt, dass ich anstelle des von dir favorisierten, verdienstvollen Kollegen zu deiner Stellvertreterin ernannt wurde. Aber vielleicht denkst du anders darüber, wenn ich dir verrate, wie der Handel wirklich abgelaufen ist.«
    »Nämlich?«
    »Deine Gegner führten ins Treffen, dass du zwar unbestritten verlässlich wie ein Felsblock wärst, jedoch nicht den speziellen Herausforderungen gewachsen, die dieser Jung-Fernflug mit sich bringt.«
    »Als da wären?«
    »Freude an Repräsentationsaufgaben. Diplomatisches Fingerspitzengefühl, gegebenenfalls bis zur Selbstverleugnung. Respekt vor Angehörigen anderer Völker, auch wenn sie uns in den meisten Belangen unterlegen sind. Und so weiter.«
    Ihre Aufzählung, dahergeschossen wie aus einem Schnellfeuergewehr, traf ihn härter, als er sich eingestehen wollte. »Du hast doch gemerkt, wie freundlich ich den Munklu behandle«, verteidigte er sich lahm.
    Sonarte schnitt eine Grimasse, als habe sie in etwas Saures gebissen. »Kommandant, mit Verlaub: Allein, dass du unsere Handelspartner mit einem halbintelligenten Schoßtier vergleichst, spricht Bände.«
    »Soll ich einen Hehl daraus machen, wie zuwider mir manche dieser Typen sind? Charakterlich verstümmelte Söldner wie die Hopken – welche Feubald sogar entfernt ähneln – oder

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