Perry Rhodan - 2507 - In der Halbspur-Domäne
bewegten sich nicht von der Stelle.
Es beruhigte Rhodan nicht sonderlich, eher machte es ihn misstrauisch. Kämpfer einer Macht wie der Frequenz-Monarchie waren für solche Fälle trainiert. Wenn sie in ihrer Aufmerksamkeit schon wenige Tage nach der Eroberung des Distribut-Depots nachließen, sprach das entweder gegen die Genetiker, denen sie ihre Existenz verdankten, oder gegen ihre Ausbilder.
Was die Leistungsfähigkeit der gegnerischen Taster und Orter betraf, ging er lieber auf Nummer sicher. Während die Leuchtfelder wieder in ihre Standardposition fuhren, setzten die beiden Wesen ihren Weg fort und näherten sich dem Knotenbereich.
Rhodan fiel auf, dass der Maahk immer wieder zögerte, ehe er weiterging. Er schien an seiner eigenen Entschlussfreudigkeit zu zweifeln. Irgendwann blieb er ganz stehen.
Wie reagiert er mit seiner pazifistischen Seele auf plötzlich eintretende Kampfsituationen? , fragte sich der Terraner. Als Schattenmaahk konnte er sich elegant aus der Affäre ziehen, indem er entstofflichte. Das setzte allerdings voraus, dass er die Nerven behielt und genug Konzentration aufbrachte. Eventuell verhielt er sich völlig apathisch und ließ sich festnehmen, um seinen Begleiter zu schützen.
Oder reagierte er hysterisch?
Letzteres schloss Rhodan eigentlich aus. Die Schattenmaahks zeigten zwar manchmal Emotionen und Stress, aber sie neigten nicht zu Überreaktionen.
Der hell erleuchtete Knotenbereich tauchte in ihrem Blickfeld auf. Rhodan ließ die Mikropositronik die Daten auf die Innenseite des Helms projizieren, die Icho Tolot über das Distribut-Depot ermittelt hatte. Knotenbereiche existierten auf jeder Etage und in unterschiedlichen Abständen vom Transferdeck. Die Korridore sahen fast alle gleich aus, derselbe Grundriss, dieselbe Anzahl der Türen in identischen Abständen. Besondere Merkmale wie Beschriftungen oder Symboltafeln suchte der Terraner vergebens. Selbst der Maschinensaal eignete sich nicht als Bezugspunkt. Es gab ihn in allen Etagen an derselben Stelle und gleichmäßig über die Sektion verteilt.
Grek-1 rührte sich nicht von der Stelle.
Jetzt hat es ihn erwischt , argwöhnte Rhodan. Er trat vor den Maahk und spähte durch die Sichtscheibe. Die Gasschwaden, die er erwartete, fehlten, der Kopf des Wasserstoffatmers war deutlich zu erkennen. Er wirkte wie im Tod erstarrt.
Rhodan wollte den Blick wegnehmen, aber es ging nicht. Irgendwo in seinem Kopf schien plötzlich ein Schalter umgelegt, der diese Funktion blockierte und alle anderen zuließ. Er konnte den Mund öffnen, mit den Ohren wackeln, Arme und Beine bewegen, rückwärts- und seitwärtsgehen. Sein Blick jedoch kam nicht von dem Maahk los.
Ein einzelnes schwarzes Flügelpaar segelte vor seinem Gesicht vorbei. Ehe er sich darüber im Klaren war, was es bedeutete, kehrte das Leben in den Maahk zurück.
»Grek-4 und Grek-7 sind wohlauf«, sagte er. »Sie haben einen kurzen Kontakt mit mir gewagt. Sie befinden sich mit Hunderten anderen Flüchtlingen in einer großen Halle. Als Gefangene. Ohne Essen und Trinken, ohne sanitäre Einrichtungen. Das Wichtigste: Sie sind nicht verhört worden. Man hält sie für eine einheimische Spezies von Giftgasatmern und wird sich hüten, ihre Anzüge zu öffnen.«
»Und worauf warten die Zuchtsoldaten dann?«
»Vielleicht ist es besser, wenn wir es nicht wissen.«
Sie betraten den Knotenbereich, in dem insgesamt acht Korridore mündeten. Von der gewölbten Decke hingen über jedem Zugang flüsternde Info-Ovale mit einer silbernen Hülle und gleichmäßig löchriger Oberfläche. Sie erinnerten Perry Rhodan an überdimensionale Kopien terranischer Teeeier.
Grek-1 steuerte zielsicher auf den dritten Korridor von rechts zu.
»Das Ultraschallsignal wird soeben moduliert. Sechs Gruppen Zuchtsoldaten setzen sich in Bewegung«, meldete die Mikropositronik. »Sie nähern sich dem Knotenbereich.«
Rhodan sah auf dem Orterabbild seiner Helmscheibe zu. »Zwei Gruppen sind vor uns«, warnte er. »Eine im benachbarten Korridor.«
»Sie können nichts von unserer Anwesenheit wissen«, beharrte Grek-1. »Allenfalls könnte der ARTHA-Rechner unser Eintreffen bemerkt haben, aber die Soldaten der Frequenz-Monarchie haben keinen Zugriff auf ihn.«
Dennoch traute Rhodan dem Frieden nicht. Das Ganze war zu mysteriös. Die Darturka schienen bereits auf sie gewartet zu ...
Eine der Darturka-Gruppen änderte die Richtung. Die Darturka betraten einen Raum, der zwischen den beiden Korridoren lag und
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