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Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel

Titel: Perry Rhodan - 2509 - Insel im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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abgefunden.
    Die Demonstranten sprachen im Grunde nur für das, was Whistler selbst wollte – frei von diesen Ketten nach vorne blicken, die Ärmel hochkrempeln und anpacken, selbst und in voller Eigenverantwortung etwas Neues schaffen, etwas Eigenes, auf das sie stolz sein konnten und das ihnen nie wieder jemand nahm.
    Sie hatten ihn bedrängt, doch er blieb stumm. Dass sein Herausforderer die Gelegenheit nicht für sich nutzte, verstand er erst, als sie die Wütenden hinter sich gelassen hatten und das Mädchen sahen.
    Es war etwas zu hübsch, um echt zu sein, wie einem Wunschkatalog entstiegen, und vollendet für die schmachtenden Augen derjenigen, die immer schon dankbares Opfer kullernder, großer Kinderaugen gewesen waren.
    »Lieber Onkel Corma ...«
    Timber hatte geglaubt, nicht richtig zu hören. Er war sich nicht sicher gewesen, ob der dunkelgrün werdende Siganese von diesem Auftritt gewusst hatte; aber er hatte die Situation unverfroren für sich genutzt.
    »Lieber Onkel Corma.« Das Mädchen, luftig frisch im weiten, verspielten weißen Kleidchen, tippelte die wenigen Schritte, die es noch von ihm trennten, auf den Winzling zu und machte vor ihm einen formvollendeten Knicks. »Bringst du uns alle zu ES? Schenkst du uns den Goldenen Funkenregen?«
    Es war so ... überdreht , dass es einer Beleidigung jedes wachen Verstandes gleichkam. Timber F. Whistler wusste nicht, was ihn in diesem Moment mehr erschütterte – die peinliche Show selbst oder die offenkundige Geringschätzung der vielen Millionen Menschen an den Empfangsgeräten.
    Nur zu gut wusste er allerdings auch, dass das Mädchen Teil einer allgemeinen Strömung war, die der Administrator mit größtem Argwohn betrachtete, weil die Anhänger dieser Bewegung deutlich über Cormas Aussagen und Ziele hinausgingen. Sie waren der Auffassung, dass sie nur hierher gebracht worden waren, um in ES aufzugehen. Und es waren eben keine Sektierer, sondern Personen, deren Meinung zwar falsch sein mochte, jedoch konkret und bedacht war. Diese Menschen wollten in ES aufgehen und auf diese Weise ein neues Bewusstsein wie auch eine besondere Form der Unsterblichkeit erlangen. Ihr Vorbild waren jene Mutanten, die seinerzeit genau das getan hatten, freiwillig!
    Aber es kam noch besser. Vorremar Corma trennte den Diskuskopf des Roboters von dessen Kegelrumpf ab und schwebte mit ihm hinunter zu Boden, bis einen Meter vor die Füße des Kindes, das seine Rolle perfekt weiterspielte.
    »Ich möchte nicht, dass meine Mama bald stirbt, Onkel Corma.« Die ersten telegenen Tränen rollten. Das Mädchen streckte eine zitternde Hand nach dem Siganesen aus, vor dem sie nun aufragte wie ein humanoider Dinosaurier. »Sie wird mit jedem Tag schwächer, und keine Medizin kann ihr helfen. Papa weiß keinen Rat mehr, aber sie sagen alle, dass ihr der Goldene Funkenregen helfen würde.« Sie schluchzte. »Ist das wahr? Ist ES für uns da, wie du immer sagst, und wird uns helfen und gesund machen?«
    Whistler hätte mühelos eingreifen und Corma die Schau stehlen können, indem er zu dem Kind hinging, es auf den Arm nahm und ihm die Tränen abwischte. Dazu die passenden, tröstenden Worte, und die Mütter- und Väterherzen des Stardust-Systems würden ihm im Sturm zufliegen – ihm und nicht seinem ärgsten Rivalen.
    Er tat es nicht. Er unternahm gar nichts und hoffte darauf, dass sich die Farce selbst richten würde. Die Menschen, die den Exodus aus dem Solsystem mitgemacht hatten, waren nicht dumm. Sie hatten gewusst, worauf sie sich einließen. Sie waren Kämpfer!
    Sie alle waren etwas Besonderes!
    Und Corma setzte noch einen drauf: Der Siganese begann zu wachsen. Auch wenn es jedermann klar sein musste, dass er mithilfe einer Holoprojektion in die Höhe zoomte – Vorremar Corma blies sich auf normale Menschengröße auf und strich dem Mädchen sanft und zärtlich über das Lockenhaar. Es schien, als berühre er sie mit einer materiellen Hand aus Fleisch und Blut.
    »Ja, mein Kind«, sagte der Siganese mit einer Stimme, die jeden alten Heimatfilm bereichert hätte. Sein Gesicht war in bisher ungeahnte Höhen medialer Rührseligkeitsanimation gehoben. »Ja, es stimmt, was diese klugen Leute euch sagen. ES ist groß, und ES wird uns helfen. ES hat uns an diesen Ort geholt und wird uns niemals im Stich lassen.«
    Whistler wurde fast schlecht. Aus der vermeintlichen Distanz kam ihm das Theater noch schmieriger und entwürdigender vor. Was ihn dabei am meisten enttäuschte, war die

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