Perry Rhodan - 2515 - Operation Hathorjan
Skepsis angesagt, fügte der Extrasinn hinzu. Dieser Sonnentransmitter hat schon den Lemurern Schwierigkeiten bereitet.
So oder so – es war wichtig, eine Verbindung zu erhalten. Laut Morkat waren drei Handelskonvois der Mehandor überfällig. Die neuesten Nachrichten aus Andromeda waren fast ein ganzes Jahr alt. Eine Information, die mich frösteln ließ. Kombiniert mit dem noch groben Wissen über die Frequenz-Monarchie ließ das nur Schlimmes befürchten.
Ein starker Impuls des Logiksektors drang in mein Wachbewusstsein.
»Ich mache einen letzten Versuch«, sagte ich nach kurzem Nachdenken. »Tamaron Atlan da Gonozal an Hauptrechner ZHAKLAAN. Ich verweise auf meine Hochrang-Bevollmächtigung und frage dich gezielt nach dem Holoin-Sonnentransmitter! Meine Legitimierung gestattet den Zugriff auf sämtliche Altspeicher oder anderweitig gesicherte Datensammlungen.«
»ZHAKLAAN an Tamaron Atlan da Gonozal: Legitimation anerkannt ... Altspeicher-Recherche erfolgreich. Holoin-Sonnenfünfeck wird nun angezeigt.«
»Wenigstens etwas.« Eine blaue Markierung leuchtete auf; von mir aus betrachtet fast am linken Rand der Hathorjan-Darstellung. Eine Ableitung der genauen Koordinaten war kein Problem. »Lässt sich eine Verbindung herstellen?«
»Leider nein, Tamaron.« Nach kurzer Pause fügte der Rechner hinzu: »Die Auswertung der Altdaten zwingt mich zu einer Warnung: Das Holoin-Fünfeck weist nicht-lemurische Veränderungen auf – leider kann hinsichtlich der Details keine Aussage gemacht werden ...«
»Danke!« Ich nahm diese Warnung ernst, weil sie in das bisherige Bild passte. Doch wir hatten keine Zeit zu verschenken. Die Position von Holoin ist bekannt; wir werden also mit der JULES VERNE hinfliegen und eine Aktivierung vor Ort versuchen ...
Ich reichte Morkat die Hand. »ZEUT bleibt wie besprochen hier stationiert und wird zum vereinbarten Zeitpunkt den Halbraumtunnel errichten. Das erste Kontingent der Galaktikumsflotte wird auf jeden Fall diesen Weg nehmen, Treffpunkt ist Chemtenz. Wie es mit den später nachfolgenden Verbänden aussieht, bleibt abzuwarten.«
Er erwiderte fest den Druck. »Alles Glück sei mit euch.«
»Wir können es gebrauchen, danke.«
*
Ich kehrte per Transmitter zur im Orbit kreisenden JULES VERNE zurück, betrat kurz darauf die Zentrale und wandte mich, während ich vor den Stufen zum COMMAND-Podest stehen blieb, Tristan Kasom zu.
»Start und erste Überlichtetappe; zunächst aus Qoor raus, dann Kursprogramm Richtung Holoin gemäß den übermittelten Daten – mehrere Etappen mit Zwischenstopps für Ortung und Erkundung.«
»Verstanden. Maximalbeschleunigung?«
»Maximalbeschleunigung!«
An Bord der JV bedeutete das einen für unsere normalen Raumer unerreichbaren Wert: Der Trafitron-Sublicht-Antrieb, kurz TS-Antrieb oder TS-Beschleunigung, lieferte sagenhafte 1450 Kilometer pro Sekundenquadrat.
Der Flug aus dem Stand auf eine Endgeschwindigkeit von 25 Prozent der Lichtgeschwindigkeit erforderte 52 Sekunden Bordzeit; in dieser Zeit wurde eine Strecke von knapp zwei Millionen Kilometern zurückgelegt.
Zum Einsatz kam, so die bisherigen Ergebnisse der Forschungen, eine unsichtbare hyperphysikalische Sphäre von passiver Natur, in deren Hülle auf Hyperraumniveau der Antriebsfokus projiziert wurde, welcher die Sphäre punktuell aufriss.
Im zweiten Schritt emittierte sie durch das Loch ihren hyperenergetischen Inhalt – verbunden mit einem hyperphysikalischen Rückstoßeffekt, der die JULES VERNE genau wie einen sich leerenden Luftballon beschleunigte. Um diesen Schub über längere Zeit aufrechtzuerhalten, war es notwendig, dass die Sphäre permanent mit Hyperenergie aufgepumpt wurde.
Das Prinzip glich den Marasan-Hyperdim-Triebwerken von Phasrike-Erigon der ARCHETIM-Vergangenheit – die in NEMO gespeicherten Informationen aus jener Zeit hatten zum grundlegenden Verständnis beigetragen.
Ausreichend Hyperenergie lieferten die drei Hyperzapfer der Metaläufer. Sie hatten sich automatisch in die Steuerungsroutinen der JULES VERNE eingebunden und konnten anstandslos vom Rechnernetzwerk NEMO angesteuert werden. Die Energieübertragung an Endverbraucher erfolgte drahtlos per Isolations-Hyperröhre; es genügte hierzu, dass von NEMO das Ziel genannt wurde – wie das genau funktionierte, war aber ebenso wie das eigentliche Zapfprinzip unbekannt.
Im Normalfall belieferten die Hyperzapfer die normalen Aggregate der JULES VERNE. Darüber hinaus konnte gezielt ultrahochfrequente
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