Perry Rhodan - 2517 - Die Prototyp-Armee
Lücke, das musste die Tür sein, die in den Zwischenkorridor mit dem Schacht führte.
Rechterhand ragten Container auf, jeder so groß wie zehn gestapelte Darturka.
»Eins?« Dork schaute zurück. Zwei und Drei waren ihnen gefolgt. Sie stützten Eins. Mit schleppendem Gang gingen sie zu der Tür gegenüber. In ihrem Schutz verbarrikadierten sie sich.
Die Darturka verteilten sich auf zwei Nischen links und rechts im Korridor.
Tefroder-Duplos gerieten in das Blickfeld des Tlunx. Dork zuckte vor Schreck zusammen. Das waren keine wütenden Angreifer, keine außer Kontrolle geratenen Duplos. Die Tefroder schleppten sich mühsam vorwärts, immer wieder sank einer entkräftet zu Boden. Ein paar schleppten zu viert Darturka-Handstrahler mit sich. Zwei trugen sie hinten, zwei vorn. Als sie die erste Dreiergruppe der Riesen entdeckten, lösten sie die Waffe aus.
Der Schuss ging in die Decke. Die Duplos schafften es nicht, den Lauf der Waffe korrekt auszurichten. Der Strahler entglitt ihnen und polterte zu Boden.
Die Darturka schossen zurück. Zwei Dutzend Duplos streckten sie nieder. Bis sie die Falle erkannten, war es zu spät. Hinter den Entkräfteten kamen Tefroder, die ausgeruht wirkten. Mehrere Schüsse fielen, die drei Soldaten kippten steif zur Seite. Es dröhnte, als sie auf den Boden schlugen.
Dork löste sich vom Türrahmen, unter dem er die ganze Zeit ausgeharrt hatte. Er blickte zu den Kuike-Duplos hinüber. Eins lag in den Armen der beiden anderen. Der Strahler entglitt seinen Fingern, dann sank sein Kopf zur Seite.
Dork begriff, dass Eins soeben gestorben war. Zwei und Drei legten sich neben ihn, als warteten sie auch auf den Tod.
Ein hässliches Zischen ganz in seiner Nähe erschreckte den Tlunx. Einen Meter über ihm verflüssigte sich das Plastikmaterial der Wand und tropfte herab. Dork sah mehrere Tefroder, die ihn entdeckt hatten und ihre Waffen auf ihn anlegten.
Dork floh.
*
Sie waren schon im Schacht, kaum dass er ihn zwei Ebenen weiter oben verlassen hatte. Es ging nicht anders. Solange er im Schacht schwebte, bot er ihnen ein gutes Ziel.
Dork hörte, wie sie Wetten abschlossen, wer ihn als Erster erwischte. Und sie malten sich in grausamen Worten aus, was sie mit ihm anstellten, falls er dann noch am Leben war.
Es war merkwürdig. Diese Duplos erfüllten alle Vorurteile, die er immer gegen die Darturka gehabt hatte. Gab es einen Unterschied zwischen den Schlächtern und den Kopien?
Er kam darauf, während er durch einen Korridor hetzte, eine Doppelschleuse öffnete, die sich ewig Zeit ließ, und in den dahinter liegenden Korridor rannte, in dem lediglich eine schummrige Notlampe brannte: Die Tefroder-Duplos waren krank. Die Darturka hingegen vollbrachten ihre Gräueltaten bei gesundem Verstand.
Falls man das in einem solchen Fall überhaupt sagen konnte. Lebewesen, die sich so verhielten, waren ohne Ausnahme krank.
Auch wir gehörten einst zu den aggressiven Völkern und haben Gewalt gegen andere ausgeübt , rief er sich in Erinnerung. Wir haben es hinter uns. Die da noch nicht. Auch für sie müsste es einen Hüter des Lichts geben ...
Er hörte die Tefroder lachen und wunderte sich darüber. Fünfzig Meter weiter wusste er, warum. Er lief in einem Ringkorridor, und die letzte Abzweigung lag hinter ihm. Die Duplos kamen von zwei Seiten. Er sah sie noch nicht, aber er hörte sie. Dork rannte die Strecke zurück.
Ein erster Schuss fiel. Er zuckte zusammen, strauchelte und wäre ums Haar gestürzt. Er erreichte die Abzweigung, beschrieb einen Bogen nach rechts aus dem Blickfeld der anrückenden Kopien und schlug dann links ein.
Mit zwei, drei Sätzen durchquerte er den Korridor und verschwand im Seitengang. Der letzte der drei Energiestrahlen streifte leicht seinen Rücken.
»Gib dich keinen Illusionen hin, Dork«, murmelte er. »Sie kennen sich hier aus, du nicht. Es kann nicht mehr lange dauern, und sie haben dich.«
Die endlos erscheinende Zeit im Gefängnis kam ihm in den Sinn. Erst war er froh gewesen, dass die Darturka nach und nach die anderen geholt hatten und nicht ihn. Am Schluss hatte er es bereut. Da er wusste, dass die Kameraden irgendwo in dieser Anlage am Leben waren, bedauerte er, sie nicht längst auf eigene Faust gesucht zu haben.
»Gib auf!«, brüllte einer der Duplos. »Ein schneller Tod ist besser als gar keiner!«
»Ihr dürft mich nicht töten. Ich habe euch nichts getan!«
»Du bist keiner von uns. Deshalb wirst du sterben!«
Von vorn drang ein Zischen
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