Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - 2519 - Die Sonnen-Justierer

Titel: Perry Rhodan - 2519 - Die Sonnen-Justierer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
unter dem, zu dem der Traktorstrahl uns bringt , merkte der Extrasinn an.
    Im schlimmsten Fall klassifizierte uns der Rechner falsch und beförderte uns auf direktem Weg in die Schrottpresse.
    Die Hantel drehte sich. Mit der JV-2 nach unten sank sie der Oberfläche entgegen und landete aufrecht stehend in der Nähe des Pyramidenfünfecks.
    »Weiterhin kein Kontakt zu HOL«, meldete die Cheffunkerin.
    »Captain Lenz soll kommen«, sagte ich. »Wir bereiten den Vorstoß zu den Pyramiden vor.«
    *
    Semwat Lenz traute seinen Augen nicht. Von der Küche führte eine deutlich sichtbare nasse Spur ins Wohnzimmer zum Esstisch. Dort lag oder stand aber nichts, was er mit einer Flüssigkeit in Verbindung gebracht hätte.
    Dann muss es umgekehrt sein , sagte er sich. Die Spur führt vom Esstisch in die Küche.
    Während sich die Tür zu seiner Kabinenflucht geräuschlos hinter ihm schloss, ging er weiter bis zum Durchgang. Die Spur endete am Kühlschrank. In der Luft hing ein leicht säuerlicher Hauch.
    »Coubertin?«
    Der Roboter antwortete nicht. Lenz ging ins Schlafzimmer, warf sogar einen Blick in die Hygienezelle. Wenigstens bewahrheitete sich seine schlimmste Befürchtung nicht. Ein Roboter beim Duschen, das hätte den Captain dann doch an seinem Verstand zweifeln lassen.
    »Coubertin?«
    Lenz kehrte zurück in die Küche. Er aktivierte den Servo, der die Spur fein säuberlich einweichte und aufsog. Ein Gebläse sorgte dafür, dass der Boden in Sekundenschnelle trocknete. Der Captain starrte die glänzende Fläche des Kühlschranks an, öffnete dann entschlossen die Tür.
    Alles war an seinem Platz, selbst der durchsichtige Behälter mit den Essiggurken. Die Gurken – irgendetwas stimmte nicht mit ihnen. Er musterte den Behälter, suchte in seiner Erinnerung und kam schließlich darauf.
    Es fehlten Gurken.
    »Coubertin!«
    Natürlich aß ein Roboter keine Essiggurken, aber er konnte sie verschwinden lassen. Oder zumindest darüber Auskunft geben, wo sie geblieben waren.
    Der Roboter antwortete wieder nicht, also rief Lenz ihn über Funk.
    »Hallo, Captain«, klang es ihm aus den Akustikfeldern entgegen. »Brauchst du mich?«
    »Wo steckst du? Und was hast du mit den Essiggurken gemacht?«
    »Ich bin auf dem Rückweg von den Tlunx. Ich habe ihnen ein paar Gurken vorbeigebracht.«
    »Bist du übergeschnappt? Du könntest sie damit vergiften!«
    »Das wäre mir aufgefallen.«
    Lenz wusste nicht mehr so recht, wo ihm der Kopf stand. Er wollte zur Konsole und die Zentrale verständigen. Dann ging er aber doch erst zur Tür und schaltete die Außenkamera ein.
    Bei den Antigravschächten entdeckte er den Roboter. Coubertin schwebte gemächlich heran.
    Deine Eigenmächtigkeiten überschreiten jedes erträgliche Maß , überlegte Lenz. Ich ändere dein Programm. Oder tausche es komplett aus. Noch besser, ich lege dich still.
    Er hatte den Roboter zum Zeitvertreib angeschafft, wie man das so machte. Aber inzwischen war Coubertin längst zu einem Wohnungsgenossen geworden, der seltsame Angewohnheiten und eine Eigenständigkeit entwickelte, die Lenz immer unheimlicher wurden.
    »Ich kann es nicht glauben. Du hast den Tlunx Essiggurken gebracht?«
    »Als kleines Geschenk. Drei Stück. In Scheiben geschnitten.«
    »Die Spur vom Kühlschrank zum Esstisch war also Essiggurkensud.«
    Der Roboter schwieg.
    Lenz musterte ihn eindringlich. »Na? Fällt dir dazu nichts ein?«
    »Dazu habe ich meine Haushaltsroboter. «
    »Es sind meine Haushaltsroboter!«
    »Unsere!«
    Semwat Lenz drehte sich auf dem Absatz herum und ging ins Schlafzimmer, wo in der Wandbox das Steuergerät für die Maschine lag. Er musste dieses Monster abschalten, auf der Stelle. Einen Augenblick zögerte er, weil Misstrauen in ihm aufkeimte. War das Gerät noch da? Oder hatte ...
    Es lag unter den Etuis mit den Speicherkristallen. Lenz nahm es, schlich zurück zum Durchgang und schaltete es ein. Ein flüchtiges Streichen über den blauen Sensor – der Roboter reagierte nicht. Das Gerät war defekt oder der Energiespeicher leer.
    Lenz steckte die flache Scheibe ein. Von hinten schlich er sich an, tat unbeteiligt und fasste dann blitzschnell nach der schmalen Leiste am Rücken der Birne. Seine Hand griff ins Leere. Coubertin war ausgewichen und stand jetzt auf der anderen Seite des Tisches.
    »Überleg dir das gut, Captain!«, sagte er. Lenz bildete sich ein, so etwas wie einen drohenden Unterton herauszuhören.
    »Du widersetzt dich?«
    »Nein, auf keinen Fall!« Der

Weitere Kostenlose Bücher