Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids
Frequenz-Monarchie auf Onoph V sucht. Ich möchte wissen, wie Kapitän Daoschdan und seine MUNUTAUPAS hierhergekommen sind.«
»Daoschdan wirkte nicht sehr auskunftsfreudig.«
»Konnten wir eines der anderen Schiffe identifizieren?«
»Die von mir erfassten und ausgewerteten Daten zeigen, dass die übrigen Schiffe mit der MUNUTAUPAS baugleich sind«, antwortete die Positronik. »Ihre Kennung wurde mir gegenüber jedoch verschleiert.«
»Zeig mir ein Panorama-Holo über den gesamten Bereich der Raumschlacht!«, verlangte Perisa.
Die Positronik präsentierte das Bild und markierte die Position der an der Schlacht beteiligten Schiffe mit langsam pulsierenden Lichtsignalen.
Perisa studierte das Bild. Dann wies er auf ein weit unterhalb der Ekliptikebene von Onoph V treibendes Walzenschiff, das mit geringer Restgeschwindigkeit in Richtung freier Raum driftete. »Wie eng führt unser Weg an diesem Wrack vorbei?«
»Ohne Kurskorrektur passieren wir das Schiff in 727 Kilometern Distanz«, antwortete die Positronik.
»Wir steigen aus und sehen uns das Schiff an!«, befahl Perisa und ließ sich von seinem Exoskelett aus dem Pneumosessel heben.
»Ich kann keinerlei Lebenszeichen empfangen«, sagte das Schiffshirn. »Soll ich die Positronik des Schiffes anrufen und um Aufklärung bitten?«
»Nein«, entschied Perisa nach kurzem Überlegen. »Wir gehen unbemerkt an Bord. Keine unnötige energetische Aktivität. Wir benutzen kein Beiboot, nur den Raumanzug. Die ZHANVOU verlässt das System und kommt drei Stunden, nachdem sie uns abgesetzt hat, zurück, um uns wieder an Bord zu nehmen.«
*
Cerdo Perisa hatte den Vorschlag des Kapitäns abgelehnt, an Bord zu bleiben und stattdessen ihn selbst auf das Wrack wechseln zu lassen.
»Mein Exoskelett funktioniert ausgezeichnet«, sagte er. »Du weißt ja: die beste Technik von Hathorjan.«
Nur vier gaidsche Raumsoldaten begleiteten den Oberkommandierenden.
Das Übersetzen gelang problemlos.
Sie fanden nach kurzem Suchen eine Mannschleuse, die von den Zerstörungen der Außenhülle verschont geblieben war, und öffneten sie von Hand.
Der Raum hinter dem Schott wirkte verdreht und verbogen, wie eine Karikatur. Perisa blendete den Gedanken daran aus, welche Kräfte dort am Werk gewesen sein mussten. Das Innere des Schiffes war ohne jede Atmosphäre, ohne Licht. Sie benutzten biolumineszente Leuchten, um das Risiko einer Ortung möglichst klein zu halten. Das Licht war schwach; es strengte ihre Augen an. Sie hatten sich bereits an Bord vorsorglich leichte Aufputschmittel verabreichen lassen. Die Vorsicht zahlte sich aus.
Sie passierten nahezu unbeschädigte Korridore, dann wieder Zonen völliger Verwüstung. Manchmal gähnten leere Abgründe über ihren Augen, zerfetzte Wände, zerrissenes Metall, schwerelose Trümmer, die wie in einem verworrenen Traum lautlos durch die Finsternis trieben.
Offenbar war es der Besatzung gelungen, diese Sektionen zu evakuieren, denn Perisa und seine Raumsoldaten waren bislang auf keine Leichen gestoßen.
Die ersten Toten entdeckten sie in den Medoräumen des Schiffes. Sie schienen erstickt zu sein.
Perisa und seine Leute sahen den Toten in die Augen. Dann sahen sie einander an.
Sie hatten ausgemacht, sich nur im Notfall über Sprechfunk zu verständigen. Perisa hätte in dieser Situation gerne etwas gesagt, und er merkte seinen Leuten an, dass auch sie in diesem Moment gerne gesprochen hätten. Er lehnte es mit einer Handbewegung ab.
Was gab es zu reden?
Die Dinge sprachen für sich.
Sie kämpften sich von der Medo-Abteilung in Richtung der Zentrale vor. Sie untersuchten die Leichen, die sie unterwegs fanden, nur kurz. Es war zu offensichtlich.
Perisa war kalt geworden. Ihm war, als würde er rückwärts durch die Jahrtausende stürzen, unaufhaltsam, und als ob die Phantome der Vorzeit wieder erstanden wären.
Perisa zählte sie nicht, schätzte aber, dass sie etwa 40 Tote gesehen hatten, als sie endlich vor dem Eingang zur Zentrale standen.
Auch dort Leichen. Drei Leiber, von denen nicht mehr sichtbar war, ob sie aus der Zentrale geflohen waren oder versucht hatten hineinzugelangen.
Zerschundene Körper, aber die Augen waren hinreichend intakt, um ihre Schraffur zu erkennen. Die Augen all der Toten waren sich so ähnlich, waren so unterschiedslos, wie es nur bei eineiigen Zwillingen denkbar wäre.
Über 40 eineiige Zwillinge , dachte Perisa in einem Anfall schwarzen Humors. Und die Mutter ist ...
Die Gaids dieses Schiffes hatten
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