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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Auge glänzte wie Lack. »Wovor läufst du weg? Wohin immer du fliegst: Dargu bleibt tot.«
    Perisa blieb stehen. »Und wenn es nicht wegen Dargu wäre?«
    »Es gäbe keinen Zusammenhang mit Dargu? Du flögest aus einer Laune heraus? Aus Fernweh?«
    »Es gibt einen Zusammenhang. Aber er ist anders, als du meinst.«
    »Wie meine ich?«
    Perisa setzte sich zum Kanzler an den Tisch. Er griff nach dem ausgebrannten Klangspiegel, der dort lag, und nahm ihn gedankenverloren in die Hand.
    »Damals ... als ich mit dem Frequenzfolger ins Zentrum des Facettennebels flog ... nach Hibernation-3 ...«
    »Ja?«
    »Ich habe Bilder vor Augen. Bilder titanischer Städte. Ungeheurer Industrien. Raumwerften. Aufeinandergetürmter Schlachtlichter der Vatrox.«
    » Sie können halten, was sie versprechen , hast du Kanzler Muinisch und seinem Kabinett erklärt.«
    Cerdo Perisa winkte ab. »Ich habe Bilder vor Augen. Aber die Bilder waren verschleiert. Auf irgendeine Weise entstellt.«
    »Was heißt das?«
    »Irgendetwas stimmte nicht. Ich habe nie gewusst, was. Es war – nicht denkbar. Bis ...«
    »Bis jetzt?«
    »Etwas in mir ist zerbrochen«, sagte der alte Gaid. »Zerrissen.«
    »Der Tod deines Sohnes ...«
    »Sein Tod hat eine Blockade in mir zerbrochen. Ich sehe jetzt klarer.« Perisa reckte sich – oder ließ sich durch das Exoskelett recken. »Wie lange war ich im Facettennebel?«
    Der Kanzler wirkte ratlos. »Ich weiß nicht. Einige Tage?«
    »Ich habe in den Aufzeichnungen nachgeforscht. Ihnen zufolge war ich vier Tage unterwegs.«
    »Vier Tage, gut. Aber was bringt dir diese Information? «
    »Vier Tage – Tage, an denen viel geschehen konnte. Aber ...« Er entrollte die Notizfolie und drehte sie so, dass Fiulac Appdapar die Textzeilen lesen konnte. »Ich habe mir alles notiert, woran ich mich erinnere. Ich habe wieder und wieder nachgerechnet. Und selbst wenn ich eine Toleranz von einigen Stunden einberechne ...«
    Kanzler Appdapar schaute das Resultat an, dann wieder Perisa. »Also?«
    »Ich erinnere mich nur an drei Tage. Du verstehst?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Mit fehlt ein ganzer Tag. Was ist an diesem verlorenen Tag geschehen?«
    »Und jetzt willst du in den Weltraum, um nach dem verlorenen Tag zu suchen?«
    »Ja.«
    Der Kanzler dachte nach. »Und was hoffst du mit diesem verlorenen Tag zu finden?«
    »Was ich zu finden hoffe? « Perisa sah den Kanzler verblüfft an. »Hoffen ist nicht das richtige Wort.«
    *
    Er hatte Daore Hapho immer gemocht. Vielleicht, dass es ihm in der ersten Zeit lieber gewesen wäre, wenn Dargu einen weiblichen Lebenspartner gewählt hätte. Aber er hatte Daore schnell akzeptiert, seinen Witz, seinen bübischen Charme, seine Begabung, Dinge leicht zu machen oder sie doch leichter erscheinen zu lassen, als sie waren.
    Seine fast schutzlose Offenheit.
    Seine Schönheit? Oh ja, einmal hatte er es gewagt, Dargu gegenüber zu behaupten: »Er ist zu schön für dich.«
    »Was geht es dich an?«
    Daore Hapho war aufgestanden, als Perisa die Zentrale seines Schiffes betreten hatte. »Wenn du es wünschst«, sagte er und bot Perisa den Pneumosessel des Kommandanten an.
    Perisa spürte, wie sich die Augen der anwesenden Gaids auf ihn fokussierten.
    Reizte es ihn?
    Wie lange ist das her ... ein Schiff zu führen ... die ANYT GUOSCHAN ... »Danke, Kapitän Hapho. Ein Platz an deiner Seite genügt mir vollauf.«
    Die ANYT GUOSCHAN war ein wunderbares Schiff gewesen, aber einen Vergleich mit Haphos Raumer hielt sie nicht aus. Die ZHANVOU maß 3300 Meter in der Länge, ihr Durchmesser betrug 810 Meter.
    Ohne die Frequenz-Monarchie hätten wir dergleichen nie gebaut , dachte Perisa. Aber es war keine Dankbarkeit in seinen Gedanken, nur eine Art von bösem Spott. Und nun wenden wir dieses Wunderwerk gegen euch.
    *
    Kurz nach dem Start aßen Cerdo Perisa und Daore Hapho gemeinsam in der Kapitänskabine.
    Perisa wies auf das Traueramulett Haphos. »Wann wirst du es ablegen?«
    Daore Hapho überlegte. »Irgendwann vielleicht. Aber nicht, bevor ...«
    »Nicht, bevor du den Tod Dargus gerächt hast?«, fragte Perisa in die sich ausweitende Stille hinein. »Ich glaube nicht, dass den Toten an Rache gelegen ist. Dass irgendwem an Rache gelegen ist.«
    »Ich will keine Rache.«
    »Was willst du dann?«
    »Was ich will? Wissen, warum Dargu sterben musste? Ob die Rebellen im Recht waren? Ich weiß nicht, was ich will. Was willst du?«
    »Dasselbe.«
    Sie lachten beide.
    Erst drei Tage nachdem die ZHANVOU das

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