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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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zu benutzen, als Rohstoff für ihre Klonfabriken.
    Der Kanzler sagte nichts von alledem. Er sagte: »Ich weiß, dass es Stimmen gibt, die vor den Vatrox warnen. Dass es Gaids gibt, die unsere Republik im Namen eines diffusen Begriffs von Freiheit bekämpfen. Sollen sie vortreten und uns ihre Argumente nennen. Sollen sie sich zur Wahl stellen. Was hindert sie?«
    »Viele Fragen. Keine Antwort«, bemerkte Hapho.
    »Was soll er auch sagen?«, warf Perisa ein. »Soll er erklären: Die Frequenz-Monarchie hat unsere Zivilisation unterwandert? Auf unserer Seite kämpfen Klone?«
    »Es würde sicher einige Stimmen geben, die sagen: Gut so. Besser Klone als wir«, sagte Vinmau Khoulma. »Die sagen: Wir Gaids haben vor langer Zeit unter den Duplos gelitten. Da ist es nur gerecht, wenn nun auf unserer Seite Vervielfältigte in den Krieg ziehen.«
    »Soll er zum Aufstand gegen die Frequenz-Monarchie aufrufen?«, fuhr Perisa fort. »Wir hätten keine Chance gegen ihre Schlachtlichter. Sie würden uns angreifen und auslöschen – sie wissen, was nicht einmal die Meister der Insel wussten: die Koordinaten unseres Heimatsystems, unserer Hauptwelten.«
    »Auf welcher Seite steht Appdapar wirklich?«, fragte Daore Hapho. »Hat er innerlich kapituliert? Ist er zu den Vatrox übergelaufen? Oder spielt er sein Spiel mit ihnen?«
    »Ist es überhaupt der Kanzler?«, fragte Perisa. »Oder haben die Vatrox ihn durch einen hörigen Klon ersetzt?« Er schaute Khoulma an.
    »Ich weiß nicht, ob er wirklich Fiulac Appdapar ist, das Original. Ich weiß ja nicht einmal, ob du du bist«, sagte sie mit einem Blick auf Cerdo Perisa. »Wir haben keine Möglichkeit, die Urbilder von ihren Duplikaten zu unterscheiden. Möglicherweise kehren mit jedem Schlachtschiff Tausende davon heim – und ich will nicht ausschließen, dass es doch Duplos sind und keine einfachen Klone. Vielleicht wandeln die Phantome schon durch alle Etagen des Lichtpalastes, durch die Räume des Oberkommandos der Raumstreitkräfte, durch die weiten wie durch die engen Straßen Gaidkonurs. Überall.«
    Perisa winkte müde ab. Ohne sein Exoskelett wäre er längst vor Erschöpfung in sich zusammengesunken. Sie wollten sich wieder der Rede des Kanzlers zuwenden, als sich im Holo etwas tat. Die Szene der Kanzlerrede vor den Zwillingstoren verblasste und wurde durchsichtig, stattdessen nahm ein anderer Gaid Gestalt an und schob sich in den Vordergrund.
    »Bahmy«, sagte Vinmau Khoulma. »Was gibt es?«
    Ah. Eine Mitarbeiterin des Geheimdienstes.
    »Getarnte Sicherheitstruppen werden in der Nähe des Hauses von Cerdo Perisa zusammengezogen«, berichtete die Gaida. »Zugriff in weniger als fünf Minuten. Tut mir leid, dass ich so spät Nachricht gebe.«
    »Das ist viel Zeit. Zeit genug jedenfalls«, sagte Khoulma und erhob sich. »Seid ihr bereit?«
    »Ja«, sagten Cerdo Perisa und Daore Hapho wie aus einem Mund.
    Hapho war mit wenigen Schritten bei einem runden Schrank, der inmitten des Wohnraumes stand. Er drückte eine Sensortaste. Bewegung kam in das Möbelstück, es baute sich um. Perisa sah zu, wie sich der Schrank in einen einfachen Kurzstreckentransmitter verwandelte.
    Der Transmitter wirkte museal, tatsächlich war er ein Museumsstück. Vinmau Khoulma hatte ihn im Fundus eines Technischen Museums in der Stadt Vaigoddd entdeckt. Sie hatte ihn demontieren und in den letzten Wochen Stück für Stück und in möglichst unverdächtigen Verpackungen in Perisas Wohnung liefern lassen. Einige Spezialisten ihres Nachrichtendienstes hatten ihn rekonstruiert, betriebsfertig gemacht und für eine angemessene Tarnung gesorgt.
    Perisa hatte sich bereits vor Monaten dazu entschieden, in den Untergrund zu gehen und von dort aus die Bedrohung zu bekämpfen, die nicht nur vonseiten der Frequenz-Monarchie, sondern durch seine zweifellos vielen Duplikate auf verdrehte Weise von ihm selbst ausging.
    Er fühlte sich wie ein – wenn auch unfreiwilliger und unwissender – Verräter an seinem Volk. Er hatte einiges wiedergutzumachen.
    Er hatte Daore Hapho in seine Pläne eingeweiht, und Hapho hatte sich entschlossen, Perisa zu begleiten. Und zwar nicht allein, sondern mit einer hinreichend bemannten ZHANVOU. An Bord seien, wie er Perisa gesagt hatte, mehr als genug Leute, die auf seiner Seite gegen die Frequenz-Monarchie kämpfen würden.
    Hapho aktivierte den Transmitter. Es dauerte eine Minute, bis sich eine mechanisch klingende Stimme meldete: »Verbindung zur ZHANVOU steht. Vereinbartes

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