Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids
haben von der Frequenz-Monarchie versiegelte Ortungsgeräte erhalten, die von Hyperstürmen und anderen Irritationen nicht beeinflusst werden.«
»Klar.« Atlan nickte. Aufgrund unserer sehr frühzeitigen Begegnung mit den Gaids konnten sie uns stets im Auge behalten – im Auge der Vatrox-Hightech . »Eigentlich klar.« Es klang gedankenverloren.
»Worüber denkst du nach?«, wollte Cerdo Perisa wissen.
»Ich finde es interessant, dass die Frequenz-Monarchie ihre Hibernationswelten in schwer zugänglichen Dunkelwolken verbirgt. Eine wohl in der Hades-Dunkelwolke, die nächste im Facettennebel – Hibernation-3.« Wie lautete noch einmal die Gravur auf dem Kupferring von Frequenzfolger Sinnafoch, die die Terraner entziffert hatten?
Hibernation-6 , antwortete der Extrasinn. Also mindestens sechs Hibernationswelten.
»Sie verbergen sich«, sagte Cerdo Perisa. »Vor wem? Sie sind stark. Vor wem also?«
Atlan sah, wie ein wenig Leben in die Finger des Alten kam, wie die Finger der einen Hand den Takt vorgaben, wie die Finger der anderen langsame Figuren tanzten.
Atlan sagte: »Ich denke, dass wir gemeinsam gegen die Frequenz-Monarchie vorgehen sollten.«
»Das denke ich auch.« Der Alte gab Hapho ein Zeichen.
Der junge Gaid zog einen Datenkristall aus der Tasche seiner Kombination, reichte ihn Atlan und sagte: »Darauf findet ihr die Koordinaten einer unserer geheimen Welten, die im Widerstand sind gegen die Frequenz-Monarchie.«
»Danke!« Atlan war klar, dass Hapho ihm damit kaum die Lage einer ihrer strategischen Hauptwelten verraten würde. Aber es war ein Anfang. Ein erster Halt im Wirbel der Ereignisse. »Ich werde einige Schiffe dorthin schicken, damit wir via Kurier in Verbindung bleiben und gemeinsame Aktionen absprechen können.«
Daore Hapho erhob sich. »Der Alte von Gaidor ist erschöpft. Dürfen wir uns zur ZHANVOU zurückziehen?«
Atlan lächelte. Der Alte von der JULES VERNE ist auch erschöpft.
»Wir begleiten euch«, bot er an.
Várady öffnete die Tür. Sie verließen den Konferenzraum. Der Servorobot desaktivierte sich. Die Aufzeichnungsgeräte beendeten ihre Arbeit.
Das Licht erlosch.
Die Glutnelken bemerkten die Finsternis und sprühten Kaskaden von Funken in den unbeobachteten Raum.
*
Sie verabschiedeten sich im Hangar voneinander. Daore Hapho sagte: »Wir haben viel Arbeit vor uns.«
»Seid ihr mit dem Gespräch zufrieden?«, fragte Várady. »Ich frage, weil wir eure Stimmung nicht an euren Gesichtern ablesen können.«
Das leise, klirrende Geräusch. »Das sagt die Lemuroide mit den stummen Augen.« Der schlauchförmige Hals drehte sich, Hapho blickte den Alten von Gaidor an. »Wir sind zufrieden. Seid ihr zufrieden?«
»Allerdings«, sagte Atlan. »Ich gebe dir recht: Es liegt eine Menge Arbeit vor uns. Wir kämpfen an vielen Fronten.«
»An vielen Fronten«, sagte Cerdo Perisa. »Und gegen das Vergessen.«
»Ja. Gegen das Vergessen.«
Manche gegen das Vergessen, manche gegen die Erinnerung.
»Und das ist ein Kampf, den wir am Ende immer verlieren«, meinte Cerdo Perisa.
Atlan lächelte. »Ich wünschte, es wäre so.«
Nachdem sie den Hangar verlassen hatten, fragte Atlan die Xenopsychologin: »Wir sind uns einig? Auch mit NEMO?«
»Wir sind uns einig. Sie meinen es ehrlich.«
»Und der Kontracomputer?«
»Ich glaube nicht, dass du das wissen willst.«
»Ich glaube doch.«
»Der Koko meint: Ja, ehrlich, aber.«
»Aber?«
»Aber es sei noch etwas ganz anderes abgelaufen, etwas Untergründiges. Eine Art unterbewusste, emotionale Symphonie. Wir seien Teil eines fremdartigen Kunstwerkes gewesen, Teil einer Aufführung irgendwo zwischen unserem limbischen System, der Amygdala, den Fingern der Gaids und ihren hypnotischen Augen.«
»Oho!« Atlan lachte auf. »Eine unhörbare Symphonie.«
»Eine Symphonie, die uns insgeheim angeleitet hätte, gemeinsam zu denken. Die uns mit den Gaids harmonisiert hätte.«
»Und wer hätte dieses Kunstwerk dirigiert?«
»Der Koko meint: der Alte von Gaidor.«
Atlan warf ihr einen Blick von der Seite zu und dachte: Wie dunkel ihre Haare sind. Nachtfarben.
*
»Wir haben also einen wichtigen Schritt voran getan«, sagte Kasom.
Atlan nickte. »Allerdings. Wir haben viel gelernt. Wir haben Verbündete gefunden. Wir kennen die Koordinaten eines Planeten, auf dem wir jederzeit Kontakt aufnehmen können. Und wir sind um eine weitere Erkenntnis reicher: Die Frequenz-Monarchie hat in Andromeda bislang leichtes Spiel gehabt, da die drei
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