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Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids

Titel: Perry Rhodan - 2525 - Mit den Augen der Gaids Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Jahr? Ein Jahr?
    Seit der katastrophalen Erhöhung der Hyperimpedanz hatten die Gaids nichts mehr von den Tuaschtar gehört. Nicht wenige der nachgeborenen Gaids hielten die Bewusstseinsnomaden für mythische Figuren, die Zeitsäulen für Attrappen.
    Manchmal war Perisa geneigt, sich dieser Meinung anzuschließen. Es ist alles so lange her. Wir kämpfen immer gegen das Vergessen, aber das Vergessen obsiegt. Meine Güte, selbst was ich denke, riecht nach Moder und Siechtum.
    »Da sind sie ja.« Daores Stimme holte ihn in die Wirklichkeit zurück. Perisa schaute ins Holo.
    Sie sahen den Kanzler vor die Mikrofonfelder treten; Outaph hielt sich einige Schritte hinter ihm, der von Metallfäden durchwobene Poncho glitzerte im Licht.
    Der Poncho des Kanzlers war dagegen von beeindruckender Schlichtheit; einfaches Weiß, von einem schmalen goldenen Rand gesäumt.
    Dem Gold der Trauer.
    Der Kanzler begann mit einigen Präliminarien. Er lobte den vorzüglichen Stand der ökonomischen Entwicklung, den günstigen Wechselkurs der gaidschen Phytinen in ganz Hathorjan, den erfreulichen Aufschwung, den die technischen und angewandten Wissenschaften genommen hatten seit der Unterzeichung des Vertrags zwischen der Republik von Gaidor und der Frequenz-Monarchie.
    »Nicht zu vergessen die sportlichen Höchstleistungen der letzten Venderiaden«, witzelte Hapho. »Wovon faselt er da?«
    Die Holokameras glitten über die versammelten Gaids – ausschließlich Gaids, denn offenbar waren weder Maahks oder andere Wasserstoffatmer oder überhaupt nichtgaidsche Personen zur Feier geladen oder zugelassen worden.
    Wir sind ganz unter uns. Wir isolieren uns , dachte Perisa.
    Endlich kam der Kanzler zum Kern der Sache. Perisa gab der Zimmerpositronik einen Wink, der Ton wurde lauter, das Auge des Kanzlers stand überlebensgroß im Holo. Perisa erkannte die Schraffur, die von großem Selbstbewusstsein zeugte, vielleicht sogar von Charisma.
    Fiulac Appdapar sagte: »Ihr wisst, was ich nun sagen müsste, weil ich es in den vergangenen Jahren gesagt habe, wozu ich damals stand, wozu ich heute noch stehe. Dass wir nicht alles, aber vieles von dem, was wir erreicht haben, mit den Mitteln erreicht haben, die wir von der Frequenz-Monarchie zur Verfügung gestellt bekommen haben. Dass es aber am Ende nicht die Mittel sind, die ein Ziel erreichen, sondern die Personen oder die Kulturen, die solche Mittel einsetzen. Dass die Gaids es sind, die Ziele stecken und erreichen. Dass wir es sind.«
    Er machte eine Pause. In einigen Fraktalen des Holos sah Perisa, dass die Zuhörer aufmerksamer wurden; die Bewegungen ihrer Finger erloschen.
    »Ersparen wir es uns«, sagte der Kanzler. »Wir alle wissen, dass sich der Konflikt zwischen der Republik und den Sternenreichen der Wasserstoffatmer wie der Tefroder verschärft hat. Wir mussten tiefer in die Raumterritorien unserer Gegner vordringen, mussten Nachschub- und Industriewelten nehmen, schließlich Planeten, von denen aus unsere Feinde die Angriffe auf uns koordinierten und steuerten: die Nervenzentren kleinerer Staaten, Steuerwelten des tefrodischen Virthaniums.
    Dass solche Operationen nicht möglich wären, ohne erheblichen Widerstand zu überwinden, war uns – der Regierung und dem Oberkommando unserer Raumstreitkräfte – von vornherein klar. Wie es uns auch klar war, dass die Überwindung dieser Widerstände Opfer auf unserer Seite kosten würde. Opfer.«
    Perisa glaubte, das Schweigen der Massen körperlich zu spüren.
    »Wozu haben wir diese Opfer gebracht?«
    »Gute Frage, die er sich da stellt«, höhnte Hapho. »Was wird er sich antworten?«
    Für einen Atemzug hoffte Perisa, dass der Kanzler die Wahrheit sagen würde – oder wenigstens eine Art von Wahrheit: dass es Opfer für nichts und wieder nichts waren, Opfer jedenfalls, die in letzter Konsequenz nicht den Gaids zugutekommen würden, sondern der Frequenz-Monarchie. Dass die Vatrox die Gaids von Anfang an hintergangen hatten, dass die Frequenz-Monarchie vor ihrem offenen Auftritt die Lage in Hathorjan sondiert und die Gaids als geeignete Partner entdeckt hatte: ein Volk, das seit Jahrtausenden unter der Hegemonie mal der Tefroder, mal der Wasserstoffatmer gelitten hatte und für die Fähigkeit, den beiden Vormächten Hathorjans mit mehr Nachdruck zu widerstehen, einen hohen Preis zu zahlen bereit wäre.
    Dass es wahrscheinlich von Anfang an der Plan der Frequenz-Monarchie gewesen war, die Kultur der Gaids als Reservoir für ihre Kriegsmaschinerie

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