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Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam

Titel: Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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porösen Gesteins ragten wie mahnende Zeigefinger hoch. Große Teile des Bergmassivs lagen im Schatten; Schluchten, die wie faulige Löcher in einer Zahnkrone wirkten, reichten tief in die Planetenkruste.
    Sie näherten sich dem Wall. Unter ihnen beherrschten ausgedehnte Marschebenen das Land. Zypressenartige Bäume ruhten auf rotbraunen Luftwurzeln, das Sumpfwasser schimmerte grünlich. Lethem wusste um die menschenfeindliche Tierwelt Gleams. Man musste gut vorbereitet sein, um in dieser Umgebung längere Zeit überleben zu können.
    Da waren die namenlosen Wasserfälle des Harno-Gebirges. Mehrere Kilometer breit und mehrfach von Felsformationen durchbrochen, stürzten gewaltige Mengen des kühlen Nasses über mehr als 700 Meter tief in die Ebene.
    Lethem gab Anweisung, die Korvetten bis auf 300 Meter absacken zu lassen. Sie würden sich Power Center annähern, wie es vorgeschrieben war. Die Schlucht durchbrach das Massiv als Einzige zur Gänze und war fünf Kilometer breit. Auch sie war von seltsamen Tieren bevölkert, die in diesem einzigartigen Biotop Schutz vor den Monstren der Marschebene suchten. Da und dort tanzten Sonnenstrahlen über matt glänzendes Gestein, doch überwiegend herrschte Dunkelheit in dieser Kerbe.
    »Zur Ausschleusung vorbereiten!«, befahl Lethem und nahm eine letzte Überprüfung seiner Ausrüstung vor. So, wie es vorgeschrieben war.
    Kurz darauf erweiterte sich die Schlucht zum kraterähnlichen Tal. Dort befand sich jene beachtliche Anlage, die die Terraner ab dem Jahr 2402 alter Zeitrechnung errichtet hatten. 142 Kilometer Innendurchmesser. 144 quadratische Landefelder, die das Riesental wie ein überdimensioniertes Schachbrett wirken ließen. Gewaltige subplanetare Anlagen ... In PC-I waren die zentralen Schaltstellen Power Centers untergebracht.
    Nahe dem Taleingang lag Power City , eine Wohnstadt für insgesamt 18.000 Lebewesen, die einst dicht bevölkert gewesen war.
    Sie erreichten die Grenze der kreisförmigen Stadt. Die KORUND verlor an Geschwindigkeit und verharrte schließlich frei schwebend über peripheren Gebäudeblöcken.
    »Wir landen hier!«, befahl Lethem Shettle kurz entschlossen. »Die anderen Korvetten sollen die Teams am Rand des Raumhafens abladen und gleich wieder starten. Ich möchte ihre Kampfkraft in der Hinterhand behalten. Direkte Luftunterstützungen geben Shifts und Kampfgleiter.«
    Niemand sagte ein Wort. Bilder, von verfallenden Häusern und Straßenzügen geprägt, wurden ins Zentrale-Holo übertragen. Wie Rostfraß überzogen die Beschädigungen die Stadt; an manchen Stellen waren die Verunstaltungen so schlimm, dass kaum noch eine Struktur zu erkennen war.
    Besonders besorgniserregende Deformationsspuren zeigten sich entlang der Verbindungsstraße zwischen Stadt und Hafen.
    Auf halbem Wege lag ein Etwas, das wohl einmal ein kleines Raumschiff gewesen war. Nun glich es einem Trümmerhaufen, aus dem das Stahlskelett der Außenhülle hochstach.
    Lethem Shettle fühlte diesen ganz besonderen Schmerz in seinem Leib. Seine Angst blieb wachsam.

4. Die Soldatin
    28. Februar 1463 NGZ. Stunde vier

    Es war wie bei einer Übung – und doch ganz anders. Nach all der Zeit im Inneren der JESSE OWENS hatte sie gehofft, endlich wieder natürliches Tageslicht genießen zu dürfen. Doch die hochragenden Gebirgszinken ließen nur ganz wenige, . ach einfallende Strahlen durch. Vieles blieb in Dunkelheit verborgen, der Großteil ihrer Umgebung wirkte wie unter einer Schicht dünnen Nebels begraben.
    Anais schaltete den Restlichtverstärker zu. Versuchsweise schmeckte sie die Atemluft, ließ den SERUN allerdings gleich wieder die Filter vorschalten. Die Luftfeuchtigkeit war zu hoch, und es roch nach Fäulnis.
    Die KORUND saß satt auf ihren Landestützen. Die Raumlandesoldaten bewegten sich fächerförmig vom Schiff weg und sicherten die nähere Umgebung. Shifts und Kampfgleiter schwebten in geringer Höhe; eine Space-Jet raste vorüber.
    Anais’ TARA, den sie in einer spontanen Eingebung »Amber« getauft hatte, schwebte wenige Meter vor ihr her. Adam Carden, der bestausgebildete Ingenieur des Bataillons, flog rechts, Tunji Moses links. Auch sie bildeten mit ihren TARAS Zweierteams. Daneben Leutnant Ono Carrincha, von anderen Soldaten oft spöttisch Samthaut genannt. Sie blieben still, es gab nichts zu sagen. Dieses Manöver entsprach der Standard-Routine.
    Das Ausmaß des Verfalls überraschte Anais. Überall breitete sich die Feuchtigkeit aus. Lianengewächse,

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