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Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam

Titel: Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Blut über.
    Gleich darauf fühlte sie sich besser. Entspannter. Die Mischung aus Psychopharmaka und Enthemmern stellte sie neu ein und machte aus ihr jenen Menschen, der sie gerne sein wollte: stark, unabhängig und durch nichts unterzukriegen.
    Anais lächelte zufrieden. Sie erledigte, wozu sie gekommen war, und kehrte zum Spieltisch zurück. Einige Galax warteten darauf, gewonnen zu werden.
    *
    Als der Voralarm ertönte, nickten sie sich gegenseitig zu, desaktivierten das Holo-Bild des Spiels, versiegelten die gemeinsame Geldkasse und kehrten in ihre Kabinen zurück. Irgendwann würden sie weiterspielen. Vielleicht in wenigen Minuten, vielleicht in einigen Monaten.
    Carlos Roca betrat den Kabinenbereich als Erster und zog sich hinter einen Energievorhang zurück. Theuretzaner legten in manchen Dingen Wert auf Intimsphäre; sie mochten es nicht, während des An- und Auskleidens beobachtet zu werden.
    Anais war es recht. Sie schlüpfte in den eigenen Kabinenteil und legte ihre Sachen zurecht. Routiniert, wie sie es schon oft gemacht hatte. Trainingseinheiten zogen sich wie endlose Ketten durch ihr Leben und verliehen ihm Gestalt. Während der Reise in den Vorhof Andromedas hatte Lethem Shettle großen Wert darauf gelegt, dass sie nicht einrosteten.
    Den enervierenden Trainings- und Übungseinheiten stand ein einziger Kampfeinsatz gegenüber. Sie verdrängte tunlichst die Erinnerung daran.
    Sie packte ihren Einsatzkoffer, verschloss ihn mithilfe der Individual-Kennung, legte alle Ausrüstungsteile auf ihr Bett und setzte sich daneben hin.
    Carlos Rocas Energievorhang erlosch. Der Wolfsmann stand ihr nun gegenüber, keine drei Meter entfernt. Sein breiter, kantiger Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig, die Blicke waren an ihr vorbei ins Leere gerichtet. Der Theuretzaner war ein Kämpfer, wie er im Buche stand.
    Eine Stunde verging, ohne dass sie ein Wort miteinander sprachen. Anais versank dank einfacher Dagor-Übungen in sich selbst. Das Warten war schlimmer als alles andere.
    Falsch.
    Das Warten war nervenzermürbend und drohte einem den Verstand zu rauben. Doch der eigentliche Einsatz war eine Sache auf Leben und Tod. Dieser Gedanke hielt sich in Anais’ Hinterstübchen und ließ sich trotz der Medikamente nicht vertreiben.
    Ein weiteres Alarmzeichen ertönte. Stufe zwei.
    Anais Berkoff stand auf, nahm ihre Habseligkeiten und folgte Carlos Roca. Er hatte weitaus mehr Einsatzzeiten auf seinem Konto stehen, und sie fragte sich, ob sie jemals so weit sein würde wie er an diesem Tag.
    Die Mitglieder der Ersten Staffel standen binnen weniger Sekunden in zwei Reihen entlang der Gangwände. Anais gegenüber wartete der Hawaiianer Adam Carden, der sein gespaltenes Kinn stolz vorreckte. Seine Zimmerpartnerin, Peta Hanussen, warf Anais verächtliche Blicke zu. Die promiskuitive Venusianerin hielt sie für zu brav, für zu wenig risikobereit. Tunji Moses, ein riesenhafter Moskowiter mit spiralförmigen Kampftätowierungen im Gesicht, war ihr derzeitiger Freund. Er lehnte sich gegen die Blondine und grinste verhalten.
    Sie warteten. Nur Leutnant Ono Carrincha lief an ihnen vorbei, hin und her, und drehte dabei an seiner Gebetskette. Er war so fromm wie unbeliebt, was aber nicht an seiner Religiosität lag, sondern an dem Umstand, dass er ein Emporkömmling aus reichem Haus war, der unter allen Umständen Karriere machen wollte.
    Schließlich kam Lethem Shettle um die Ecke gebogen. Er ging die Reihen der Soldaten ab, betrachtete sie nacheinander. Am Ende des Ganges blieb er stehen und drehte sich ihnen zu. Seine Stimme erklang in den Multi-Koms der Raumlandesoldaten aller neun Staffeln.
    »Wir landen auf Gleam. Zielgebiet: Power Center. Ihr bekommt weitere Anweisungen in die SERUNS eingespeist. Ihr habt fünf Minuten, um eure persönlichen Dinge zu ordnen und euch bei den Schiffen zu melden.«
    Eine Pause entstand. Und als Anais glaubte, dass da nichts mehr kommen würde, fügte der Major hinzu: »Seid auf das Schlimmste gefasst. Ich habe ein unangenehmes Ziehen im Magen.«
    *
    Anais und all ihre Kameraden waren längst einsatzbereit. Doch sie hatten noch einige Sekunden, bevor sie sich auf den Weg machen mussten. Manche Soldaten nutzten sie, um ihre testamentarischen Verfügungen im letzten Augenblick abzuändern, andere beteten, und gar nicht so wenige standen einfach nur da und kämpften darum, ihre Furcht zu überwinden.
    »Was hat es mit diesem Magengrummeln auf sich?«, fragte Anais ihren

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