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Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam

Titel: Perry Rhodan - 2526 - Die Gespenster von Gleam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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verfallenden Ruinen. Wer wusste schon, welches Getier in ihrem Inneren lauerte?
    War die Wortkargheit des Majors als Anerkennung zu werten? Gab er ihr recht, hatte sie eine brauchbare Analyse abgegeben? Verdammt, wenn der Kerl doch bloß ein wenig öfter den Mund aufmachen würde!
    Sie erreichte einen kleinen Platz, dessen Zentrum von einem Brunnen gebildet wurde. Eine Fantasiegestalt, die ein wenig an einen Cheborparner erinnerte, reckte lange Krallenhände in den Himmel. So als wolle sie die Sterne Andro-Betas zu sich herabziehen.
    Anais rief sich den Namen des damaligen Chefingenieurs der riesenhaften Anlagen von Power Center in Erinnerung. Efhard Laut. Er war ein Choleriker, aber auch ein klarer Denker und Visionär gewesen, der stets Nutzen vor Schönheit gestellt hatte. Beim Ausbau der Stadt hatte er mitunter skurrilen Neigungen nachgegeben und dafür gesorgt, dass bunte Kleckse wie dieser der City so etwas wie Charakter verliehen.
    Jedenfalls früher einmal , korrigierte sich Anais. Denn vom Arrangement der Steingestalten rings um die Hauptfigur war kaum etwas erkennbar. Gleams Vegetation holte sich zurück, was ihr genommen worden war.
    »Du führst!«, befahl Lethem Shettle und deutete ihr, den Platz zu betreten.
    *
    Offene Plätze sind gefährlich!
    Anais näherte sich dem Brunnen. Ihre Stiefel sanken tief in den Schlamm ein, jeder ihrer Schritte erzeugte ein schmatzendes Geräusch. Vorsichtig schob sie den Lauf ihrer Waffe unter eine der rotbraun schillernden Lianen, die die Zentralfigur des steinernen Arrangements umwickelten. Anais zog sie beiseite, sodass sie den eigentlichen Brunnen in Augenschein nehmen konnte.
    Brackiges Wasser schwappte über den Beckenrand; Moose fassten ein Gewächs ein, in dessen Zentrum eine giftgrün schillernde Blüte trieb. Empörtes Schnattern ertönte, ein faustgroßer Schatten lief blitzgeschwind durch das Lianengewirr und knallte wie eine lebende Kanonenkugel in den Bodenschlamm des Platzes, um sich dort in Blitzeseile einzugraben. Ein bedrohliches Fauchen klang für Sekunden nach, dann herrschte wieder Ruhe.
    Anais sah sich um, wie sie es gelernt hatte. Amber verhielt sich ruhig. In seinem Kopf mochten sich unzählige Rechenprozesse abspielen, die weitaus komplexer waren als alles, was sie jemals gedacht hatte. Und dennoch beging auch der TARA Fehler ...
    Sie trug die Verantwortung für ihre Kameraden, nicht der Kampfroboter.
    Du musst mögliche Gefahrenpunkte sichten , sagte sich Anais, wie zum Beispiel die Häuserdächer, Fenster und uneinsehbare Ecken. Zeit lassen, nur ja nichts übersehen. Mach die anderen auf erkannte Risiken aufmerksam und setz sie auf deren Erkundung an. Gebt euch gegenseitig Deckung. Bleibt in Bewegung. Achte auf die Anzeigen des SERUNS. Achte vor allem auf die Anzeigen ...
    Die Liste war lang; doch wie sie zu ihrer eigenen Überraschung feststellte, hatte sie viele Dinge bereits verinnerlicht. Sie geschahen, ohne dass sie darüber nachdenken musste.
    Anais hob die Hand und gab das verabredete Zeichen. Ihre Kameraden rückten breit gefächert näher. Der Major trat an sie heran. Er wirkte angespannt.
    »Das muss schneller gehen«, meinte er kritisch. »Teil die Umgebung mithilfe des SERUNS in Sicht-Sektoren ein und nimm dir einen Block nach dem anderen vor. Du gewinnst Zeit.«
    »Verstanden. Ich werde mir von meinen Kameraden helfen lassen.«
    »Beim nächsten Mal erwarte ich, dass das ohne besondere Hinweise funktioniert. Verstanden?«
    »Ja, Sir.«
    »Senior, Berkoff, Senior. Weiter jetzt.« Der Major gab den Raumsoldaten Signal vorzurücken. »Du bleibst vorne. Dreh dich nicht ständig nach mir um, um zu sehen, ob ich noch da bin. Deine Konzentration hat ausschließlich dem unbekannten Gebiet vor dir zu gelten. Mir kann nichts geschehen. Ich bewege mich im Zentrum der Gruppe. Über uns kreisen Kampfgleiter und Shifts.«
    Schon wieder ein Anfängerfehler! , ärgerte sich Anais. Ich benehme mich wie ein Gleiter-Flugprüfling, der auf die Reaktionen seines Lehrers achtet, um zu wissen, ob er alles richtig macht.
    Lethem Shettle gab die Richtung vor. Die Straße, der sie folgten, sackte vor ihnen ab; ein Teil des Belages war weggebrochen. Dornige Ranken hatten den Boden durchbohrt und Bruchstücke weggerissen. Schlammiges Wasser rann dort zusammen, versickerte im Untergrund und beschleunigte somit den Untergang der Stadt.
    Anais stapfte durch den Morast. Vorsichtig setzte sie Schritt vor Schritt. Sie hätte mittels des Gravo-Paks über den Pfuhl

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