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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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niemand im Universum ihn brechen konnte, dann tat er etwas, das Kruuper verwundert hätte.  
    Er beendete die Programme, die seine Identität im Flottennetz tarnten, und stellte sich bloß.  
    Sinnafoch tastete nach seinem Armreif, streichelte ihn, als handele es sich dabei um ein Lebewesen, das seine Zärtlichkeit zu spüren vermochte. Er lauschte den Liedern, die der Reif ihm sang.  
    Es waren nur wenige, bevor er gestört wurde.  
    Ein Holo erschien über dem Frequenzfolger. Es zeigte den behelmten Kopf Kruupers. Im Hintergrund war die Zentrale der CORRALSO zu sehen. »Ich bitte die Störung untertänigst zu entschuldigen«, sagte der Okrivar. »Ein dringender Funkspruch von Frequenzmittler Cedosmo.«  
    »Richte ihm aus, dass ich in Kürze mit ihm sprechen werde«, sagte Sinnafoch.  
    »Eine dringliche Angelegenheit beschäftigt mich im Augenblick.«
    Er stand auf, ging in das Bad, das zur Kabine gehörte. Sinnafoch erleichterte sich, wusch sich ausgiebig die Hände und überprüfte den makellosen Sitz seiner Kleidung.  
    Dann kehrte der Frequenzfolger zurück in die Kabine und sagte: »Stell ihn durch, Kruuper!«  
    Ein neues Holo entstand. Es zeigte Frequenzmittler Cedosmo von der Seite. Offenbar wollte er Sinnafoch mit dem Anblick seines unversehrten Pigasoshaars beeindrucken.  
    »Frequenzmittler Cedosmo«, sagte Sinnafoch, »was verschafft mir die Ehre?«
    Cedosmos Augen leuchteten auf. Sinnafochs demonstrative Gelassenheit überraschte ihn.  
    »Deine Dummheit wird nur von deiner Frechheit übertroffen, Sinnafoch«, sagte er schließlich. »Ich bin enttäuscht.«  
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Frequenzmittler.«  
    »Du weißt es ganz genau ... aber lassen wir das. Ich befehle dir, mit der CORRALSO unverzüglich nach Hibernation-6 zurückzukehren und dich zur Berichterstattung in meiner Feste einzufinden.«  
    »Wenn es dein Wille ist ...« Sinnafoch verbeugte sich und trennte die Verbindung.  
    Grimmige, wilde Freude erfüllte ihn. Der Auftakt seines Plans war bestens gelungen ...  

    Eine neue Hyperdepression brach an. Das Polyport-Netz fiel zurück ins Normaluniversum, wir eroberten zurück, was uns gehörte.  
    Unser Ozean von Psi-Materie wuchs. Schließlich erreichte er im PARALOXARSENAL eine fast kritische Größe.  
    Als die Hyperdepression zu Ende ging, teilten wir den Ozean. Besondere Hyperkristalle schufen in Anthuresta günstigere Bedingungen als an jedem anderen Ort des Universums.  
    Die Psi-Materie eröffnete uns einen neuen Weg.  
    Wir wollten uns nicht mehr dem Wechselspiel des Universums unterwerfen.
    Die Psi-Materie machte uns stark genug. Schon bei der nächsten Hyperdepression wollten wir dafür sorgen, dass sie in unserem Machtbereich dauerhaft aufrechterhalten würde.  
    Dann würden wir niemals wieder zur Hibernation gezwungen sein ...  
    Aus der Kosmogonie der Vatrox

12.

    Ich habe Angst.
    A-N-G-S-T.
    Ich denke es ganz laut, damit mein Gedankenfreund es hört, der Gedankenaufzeichner, vielleicht sogar Sinnafoch.
    Wir sind zurück in der Feste Cedosmos. Ein böser Ort, in dem böse Wesen hausen. Böse Wesen erwarten uns, als Sinnafoch und ich aus dem kleinen Schiff steigen. Wir sind im Hangar, auf den ich zurückgesehen habe, weil Sinnafoch mich gefragt hat. Wir sind im Hangar, in den ich nie, nie, nie zurückwollte.  
    Sechzehn Böse sind es. Ich zähle sie. Sechzehn Riesen. Sinnafoch und mein Gedankenfreund nennen sie »Darturka«.  
    D-A-R-T-U-R-K-A.
    Ich denke es ganz langsam. Verschiedene Wörter können das Gleiche meinen, das habe ich von meinem Gedankenfreund gelernt. »Darturka« heißt für mich zugleich »Angst« und »böse«.  
    Es heißt, auf der CORRALSO soll es auch Darturka geben. Ich habe sie nie gesehen. Auch nicht, wenn ich zurückgesehen habe. Sie gehen nicht dorthin, wo die Okrivar hingehen. Und niemand geht zu den Darturka.  
    Die Darturka haben winzige Augen. So klein wie Sterne am Himmel. Aber die Sterne sind gut, sie funkeln schön, schauen auf mich herunter und wachen über mich. Die Augen der Darturka funkeln böse. In ihren Wärmemustern lese ich Tod. Diese Darturka haben schon viel Tod gesehen.  
    Und viel Tod gebracht.
    In den Klauen halten sie lange Stangen. Es sind Strahler, habe ich gelernt. Waffen.  
    Mein Gedankenfreund hat mir erklärt, was das ist: Damit kann man töten, hat er gesagt, als ich sie einmal bei Okrivar gesehen habe.  
    Wozu die Waffen?, habe ich gefragt. Ich brauche sie nicht. Ich kann töten.

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