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Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker

Titel: Perry Rhodan - 2535 - Der Seelen-Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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    Natürlich, war die Antwort gekommen. Du bist auch ein Tie... du bist stark. Du hast deine Zunge, deine Krallen, deine oxtornische Stärke, Philip. Nicht jedes Wesen besitzt sie.  
    Dann ist es nicht fürs Töten gemacht.
    Das ist eine Frage, die uns zu diskutieren nicht zusteht. Mit einer Waffe kann jedes Wesen töten. Viel töten. Nimm dich in Acht vor Waffen, Philip!  
    Das will ich tun. Am liebsten will ich wegrennen und mich verstecken. Aber nicht in der Feste. In dem kleinen Schiff, das uns hergebracht hat, in der CORRALSO, am besten zu Hause auf Oxtorne. Auf Oxtorne könnten mir die bösen Darturka mit ihren Waffen nichts anhaben. Nichts und niemand kann es dort.  
    Ich renne nicht weg.
    Ich darf Sinnafoch nicht allein lassen. Er hat gesagt, dass er mich braucht. Ohne mich, sagt er, ist er verloren.  
    Deshalb kann ich nicht wegrennen. Aber ich wundere mich. Sinnafoch hat keine Angst. Sein Wärmemuster ist gleichmäßig.  
    Kein Dunkel, kein Schatten. Es strahlt freudig hell.  
    Ich verstehe es nicht. Wieso freut er sich? Sinnafoch weiß, dass die Bösen auf uns warten, dass sie ihm böse Dinge antun wollen.  
    Das steht nicht fest, sagt mein Gedankenfreund.  
    Ich spüre es, sage ich.  
    Warte ab. Sinnafoch wird mit Cedosmo sprechen. Er wird einen Ausgleich finden, du wirst es sehen.  
    Was ist ein Ausgleich?
    Es ist ..., mein Gedankenfreund sucht nach Worten, ... es bedeutet, zu erkennen, dass das Gegenüber nicht böse ist, sondern andere Interessen verfolgt. Und dann einen Ausgleich zwischen den Interessen zu finden. Verstehst du?  
    Ja, sage ich, aber es stimmt nicht. Ich kann jetzt nicht nachdenken. Ich habe zu viel Angst.  
    Die Darturka nehmen uns in ihre Mitte und führen uns in die Feste.  
    Mein Maul geht auf, ich hechle. Meine Zunge verkrampft sich, will losschlagen. Es fehlt nur ... nur ... ich weiß kein Wort dafür. Es muss nur irgendwas passieren und ich züngele. Ich kann töten.  
    Die Darturka sagen nichts.
    Sinnafoch sagt nichts.
    Mein Gedankenfreund sagt nichts.
    Wir gehen durch die Gänge. Ich sehe zurück. Ich will es nicht, aber trotzdem tue ich es. Ich kann nicht anders. Ich will lernen, auch hier. Ich sehe Leid. Viel, viel, viel Leid.  
    Sinnafoch ist nicht der Erste, der diesen Weg geht. Viele vor ihm sind ihn gegangen. Ich verfolge ihre Wege. Ich lese Angst und Schmerz in ihren Wärmemustern. Es tut weh, sie anzusehen. Es macht mir noch mehr Angst.  
    Unter den Wesen, die unseren Weg gegangen sind, sind auch Okrivar.
    Ich denke an Kruuper. Er hat mit mir gesprochen, bevor Sinnafoch und ich auf das kleine Schiff sind. Zum ersten Mal, seit ich ihn gerettet habe. Nur zwei Wörter: »Viel Glück«, hat er gesagt, und dann ist er ganz schnell wieder gegangen. Zu schnell. Ich habe nichts gesagt. Mir ist nichts eingefallen. Jetzt ist mir etwas eingefallen. Ich weiß ganz viele Dinge, die ich Kruuper sagen will. Nur ist es jetzt zu spät.  
    Ich sehe weiter zurück. Mir fällt etwas auf: Viele der Wesen sehe ich nur einmal. Sie gehen zu Cedosmo aber sie kehren nicht zurück.  
    Das macht mir Angst. Mein Gedankenfreund spürt es. Mach dir keine Sorgen, das hat nichts zu bedeuten, flüstert er. Die Feste ist groß, sie hat viele Gänge, viele Wege. Diese Leute werden einen anderen Weg genommen haben.  
    Was mein Freund sagt, stimmt. Aber es ändert nichts. Die Feste ist ein böser Ort, böse Dinge passieren dort, auf allen Wegen.  
    Endlich, endlich, endlich kommen wir an. Der Raum, den Sinnafoch A-U-D-IE-N-Z-S-A-A-L nennt. Ich bin froh. Ich will, dass endlich passiert, was passieren wird.  
    Die Darturka stellen sich an den Wänden auf wie beim letzten Mal.
    Nicht ganz, merke ich. Letztes Mal sind die Darturka in die Knie und haben ihre Waffen neben sich abgestellt. Jetzt stehen sie aufrecht und halten die Waffen in den Klauen. In ihren Spitzen glüht böses Licht, heller als jede Sonne.  
    Der Sitz Cedosmos ist frei.
    Sinnafoch stellt sich in die Mitte des Raums. Er hat immer noch keine Angst. Nein. Er freut sich sehr, sehr, sehr.  
    Sinnafoch tätschelt mich, flüstert: »Ganz ruhig, Philip.«  
    Es ist gut, dass Sinnafoch das sagt. Vertebris kommt herein. Sein Wärmemuster ist so böse, dass ich ihn beinahe aus dem Stand anspringe. Am liebsten würde ich ihn mit der Zunge packen und verbrennen ...  
    Vertebris setzt sich auf den Stuhl und sagt: »Du hast dir viel Zeit gelassen, Sinnafoch, dem Befehl Cedosmos Folge zu leisten.«  

    *

    »So viel Zeit, wie ich

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