Perry Rhodan - 2548 - Hibernationswelten
Polyport-Netzes unumschränkter Herrscher gewesen. Nichts und niemand hatte sich den Vatrox ernsthaft entgegengestellt. Sie waren Vamu, das erste, das einzigartige - das auserwählte Volk.
Aber diesmal?
Es gab keine neuen Nachrichten aus Anthuresta oder von VATROXDAAG. Sogar VATROX-CUUR übte Zurückhaltung.
So etwas wie der plötzliche Siegeszug dieser... dieser Emporkömmlinge aus den beiden Galaxien wäre in früheren Epochen undenkbar gewesen. Zutiefst erschütternd war dabei die Geschwindigkeit, mit der die Angriffe abliefen.
Ein Summton fraß sich durch seine Überlegungen. Sinnafoch horchte auf. Die Zentrale der VART meldete sich.
»Frequenzfolger, wir haben die Rückkehr des Kugelraumschiffs festgestellt«, eröffnete ein Okrivar.
»Wann?«
»Es befindet sich wohl seit kurzer Zeit sehr nahe an FATICO.«
»Das ist seltsam, findest du nicht?«
»Ja, Herr ...«
»Welche Erklärung hast du dafür?«
»Das Kugelraumschiff ... Es muss, ich meine ...«
»Weiter!«, drängte Sinnafoch ungeduldig. Er dachte schon darüber nach, ein Exempel zu statuieren. Es ging nicht an, dass sich die Besatzung der VART Unzulänglichkeiten erlaubte.
»Es muss unter Ortungsschutz angeflogen sein!«, vollendete der Okrivar hastig. Er schwieg für einen Moment und drehte sich halb zur Seite. Als er sich wieder dem Frequenzfolger zuwandte, war seine Helmscheibe beschlagen.
»Soeben wurde FATICO neu gestartet!«, sagte er tonlos.
Wer immer den anderen Controller einsetzte, er gehörte offensichtlich zur Besatzung dieses Kugelraumschiffs, das wiederum Teil einer größeren Einheit war, so wie Schlachtlichter zu einem Schlachtturm gehörten.
Sinnafoch ahnte, wo das Kugelschiff gewesen war. Es hatte mit dem Angriff auf das Distribut-Depot LORRAND zu tun und damit auch mit dem vorübergehenden Verlust sehr vieler Vatrox.
Seine Verzweiflung erhielt ein Ziel.
»Wir greifen an!«, befahl Sinnafoch.
Er durfte damit nicht länger warten, und selbst wenn, er hätte es nicht mehr gekonnt. Zu lange war die Bedrohung durch die Galaktiker unterschätzt worden. Er selbst hatte keinen geringen Anteil daran.
JULES VERNE-2
25. April 1463 NGZ, 10.50 Uhr
»Sie gehen auf Angriffskurs! Daran besteht kein Zweifel mehr.«
Das war eine extrem schnelle Reaktion der Gegenseite, doch Perry Rhodan hatte damit gerechnet. Seit fünf Minuten befand sich die JULES VERNE-2 wieder im Bereich des Handelssterns. Die Laurin-Antiortung ebenso wie der Anflug im Schatten-Modus hatten der Überwachung durch die Frequenz-Monarchie also nicht lange standgehalten.
Der Resident nahm als ziemlich sicher an, dass der gegnerische Kommandeur mittlerweile Meldungen aus dem Bengar-Sternhaufen ebenso wie vom Distribut-Depot LORRAND vorliegen hatte. Schon die Vernichtung von Hibernation-3 musste ihn - wie alle Frequenzfolger - aufgeschreckt haben.
Rhodan lächelte grimmig. Die Frequenz-Monarchie konnte das Chaos nicht mehr aufhalten, dafür war es längst zu spät. Noch eine Stunde und zehn Minuten ...
Er betrat die Galerie, ging entschlossenen, schnellen Schrittes an den Sekundärstationen Backbord vorbei.
Mondra schaute ihm vom Platz der Einsatzleitung unbewegt entgegen. »Alles okay?«, wollte sie wissen, als er sich setzte.
»Ich hatte eine Viertelstunde Schlaf, alles bestens.«
Mit einem knappen Befehl schaltete Rhodan sich in die manuellen Interfaces ein. Die Holos bauten sich um ihn herum auf, Schaltflächen entstanden.
Er atmete tief durch, kniff kurz die Augen zusammen. Über Blickschaltung rief er die Ortungsdaten im Detail ab. Der Direktkontakt mit Kommandantin Romka und Pilotin Sethson stand bereits. Major Nor Trigata hatte die SERT-Haube übernommen; der Ertruser galt als einer der reaktionsschnellsten Emotionauten der LFT-Flotte.
Rhodan meldete sich bei der Feuerleitstation. Die Psi-Kugeln waren wie vorgesehen in Torpedos und Langstreckenraketen eingebaut und einsatzbereit.
Neue Ortungsbilder: Die ersten Schlachtlichter verschwanden im Linearraum.
Augenblicke später fielen die roten Kristallschiffe in mehreren Keilformationen in den Normalraum zurück. Sie eröffneten sofort das Feuer. Rhodan erkannte die gegnerische Strategie auch ohne NEMOS umgehend eingeblendete Analyse. In einer ersten Angriffswelle versuchten die Besatzungen der Schlachtlichter, einzelne Flottenteile der Alliierten schnell zu isolieren und auszuschalten.
Haluter, Posbis und Maahks bereiteten den Angreifern jedoch einen heißen Empfang.
Zwei Torpedos waren bereits
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