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Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten

Titel: Perry Rhodan - 2550 - Die Welt der 20.000 Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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bewusstlos, von den Eindrücken überfordert. So wie fast alle Mitglieder der Zentrale, die ich in meinem eingeschränkten Blickfeld erfasste.
    Sanft legte ich sie zu Boden, zu schwach, sie auf ihren Stuhl zu hieven. Warum reagiert NEMO nicht?, fragte ich mich. Was ist mit all den teuren Sicherheits- und Redundanzsystemen?
    Ich durchmaß den Raum, stolperte von einem Bereich des Ovals zum nächsten. Überall begegnete ich desorientierten Besatzungsmitgliedern, die meisten waren Menschen. Sie schlugen um sich, tobten, fügten sich selbst Verletzungen zu, warfen sich jammernd zu Boden.
    Ich half, wo immer es mir möglich war. Ich fühlte mich um keinen Deut besser als meine Kameraden, und am liebsten hätte ich mich in die Reihen dieser Verrückten eingegliedert. Doch ich war dem Ungewöhnlichen zu oft begegnet, um nicht eine gewisse Abhärtung erfahren zu haben.
    Da war ein anderer bei mir/neben mir/ vor mir, der half.
    Julian Tifflor? - Möglich. Der Jüngere besaß Eigenschaften, die ihn mitunter wie meinen Zwilling erscheinen ließen.
    Plötzlich: ein Szenenwechsel. Abrupt wie in einem Holo-Film. Die seltsamen Effekte reduzierten sich auf ein Minimum, der Druck auf Körper und Geist ließ nach.
    Erleichtert atmete ich durch und blickte mich um, in diesem Schlachtfeld, das sich Kommandozentrale nannte. Viele Besatzungsmitglieder lagen bewusstlos auf dem Boden; andere kämpften gegen Übelkeit und Schwäche. Kaum einer der sonst so abgebrühten Kameraden war noch in der Lage, zielgerichtet zu agieren.
    »Ich fürchte, das war erst der Anfang«, sagte jemand neben mir. Ja, Julian Tifflor war es, der gleich mir zielgerichtet gehandelt und Erste Hilfe geleistet hatte.
    Der Freund deutete auf den Haupt- Holo-Globus, der uns einen Ausblick auf die Geschehnisse rings um die JULES VERNE gewährte. Der Transfertunnel tat sich wie ein ins Nichts ragender Schlauch auf. Es war kein Ende abzusehen - und die so bedrohlich wirkenden Nebeneffekte unserer Reise schwappten erneut über uns zusammen.
    *
    Ich eilte zurück an die Konsole des Expeditionsleiters und konzentrierte mich auf die vordringlichen Aufgaben. Holos hüllten mich ein. Sie belagerten und bedrängten meinen Kopf. Wie lästige Insekten umschwirrten sie mich, stritten um einen prominenten Platz innerhalb meines Gesichtsfeldes.
    Das Schiff, die JULES VERNE, wollte mir Dinge mitteilen - und verlangte, dass ich Entscheidungen traf.
    Die Bilder fielen mir leichter zu beurteilen als all die Geräusche. Ich schob jeglichen Gedanken um Mondras Wohlergehen beiseite und konzentrierte mich auf die Darstellung des Transfertunnels.
    Wolkenschlieren huschten am Schiff vorbei. Mit großer Geschwindigkeit wurde die JULES VERNE - jedenfalls die beiden Teile, aus denen sie derzeit noch bestand - wie von einem Traktorstrahl angezogen, hin auf ein ... ein ... Ja, wohin denn eigentlich?
    Ich fühlte, dass etwas meine Beine berührte. Ramoz. Jenes Tier, das zu Beginn unserer ersten Erkundung im Polyport-Netz Mondra als seine Besitzerin - oder Begleiterin? - auserkoren hatte.
    Für einen Augenblick wunderte ich mich über diesen seltenen und ungewohnten Beweis von Zuneigung. Ramoz blieb sonst stets an der Seite seiner Herrin und betrachtete mich mehr als Rivalen um Mondras Gunst denn als Freund. Doch diesmal war alles anders.
    Ich wollte etwas sagen. Mit dem Schiffsrechner-Verbund Kontakt aufnehmen und mich mit ihm austauschen. Doch nach wie vor war ich nicht dazu in der Lage, meine Eindrücke zu bündeln und in vernünftige Worte zu fassen.
    Die Holoprojektionen zeigten weiterhin jenen tintenblauen Schimmer, der nicht sein durfte.
    Mit einem Mal änderte sich alles. Farbe machte einer endlosen Schwärze Platz, in der sich kleine Kleckse, Flecken und Streifen tummelten. Ungestüm wirbelten sie umher wie ungezogene Kinder. Sie jagten durch die Leere; erst wild und kaum kontrollierbar, um nach einer Weile zu mehr Ruhe zu finden, einander mit vorsichtiger Zärtlichkeit zu umarmen und schließlich zu ... zu ... verquicken.
    Galaxien. Leuchtende Fanale inmitten kalter, trübseliger Einsamkeit. Horte der Sicherheit, Geburtsstätten allen Lebens.
    Eine Weile stand ich da, versunken in Bilder, die die Kraft der Schöpfung in all ihrer Schönheit zeigten. Man brauchte nicht an Götter zu glauben, um angesichts dieses Schauspiels den Kopf demütig zu senken und sich wie ein unbedeutender Wurm vorzukommen.
    Ich erinnerte mich, diese Einblicke in den Schöpfungsakt des Multiversums bereits mehrmals

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