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Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta

Titel: Perry Rhodan - 2551 - Das Wunder von Anthuresta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Halluzinationen aufgezwungen worden. Erschreckend real wirkende Halluzinationen ...
    Chucan versuchte, eine Bildverbindung zur Schiffszentrale herzustellen. Er musste mit Tifflor reden. Ihm Tipps geben, wie man sich der Psi-Folie gegenüber verhalten sollte ...
    Was ist das bloß für ein Unsinn, alter Depp!, schalt er sich. Du hast selbst keine Ahnung, wie du mit dieser Schimäre umgehen sollst.
    Er musste mit jemandem reden. Sich austauschen und den Schreck aufarbeiten, den er durchgemacht hatte.
    Bild- und Tonverbindung blieben unterbrochen. Myles Kantor hatte Mittel und Wege gefunden, die Kommunikationssysteme der JULES VERNE zu sabotieren. In der Psi-Folie steckte so viel Wissen und Erfahrung, wie die Besatzungsmitglieder des Schiffes mit sich brachten. Fast jedem der vielen tausend Menschen an Bord war ein solcher Psi- Begleiter geboren worden. Sie hatten diese fremdartigen Geschöpfe aus ihren Erinnerungen erschaffen und sie genährt. So lange, bis der Sturm nachgelassen hatte und sie verschwunden waren - oder von stärkeren Folien »aufgefressen« wurden.
    Chucans Herz - es klopfte laut und unregelmäßig. Myles' Attacke mochte eine Einbildung gewesen sein. Dennoch nahm sie Einfluss auf seine Gesundheit. Umso mehr, da ihn das Gefühl innerer Kälte, unter dem sie alle seit der Notlandung auf dem Handelsstern litten, ohnedies schwächte.
    »Thalia wüsste ganz genau, was zu tun ist«, sagte er. »In Krisensituationen ist sie stets die Stärkste von uns.«
    Von uns ...
    Die Gruppe der »Alten« war so gut wie zerschlagen. Thalia Masoon lag im Sterben. Nur ein letzter, bescheidener Funken Lebenswille glomm in ihr nach.
    Barima Axapan, die untergewichtige Terranerin, trieb sich derzeit in der Zentrale herum. Abraham Camaro, der Chefwissenschaftler der JV-2, hatte sie vor einigen Stunden angefordert.
    Khapeth-Shepar, der Woodlarker und Chucans bester Freund, reagierte besonders sensibel auf das Psi-Potenzial ringsum. Während der letzten Tage hatte er sich mehrmals zur Behandlung in die Medo-Abteilung begeben müssen, um im erzwungenen Tiefschlaf die ärgsten Krisen zu durchtauchen. So auch jetzt. Er ruhte nur wenige Meter von Thalia Masoon entfernt. Betäubt und kaum in der Lage, die Dinge zu begreifen, die rings um ihn geschahen.
    Chucan Tica allein hielt die Stellung im gemeinsamen Labor- und Arbeitsbereich, der mit dem Nonplusultra terranischer Technik vollgestopft war.
    Er suchte nach Lösungen im Kampf gegen die Psi-Folie, die sich Myles Kantor nannte und bis auf ihr Aussehen nichts mit dem Original zu tun hatte. Wobei niemand auf ihn hören würde. Natürlich nicht. Er war ja »altes Eisen« und sollte die nicht einmal hundertjährigen Jungspunde am besten mit seinem ständigen Gefasel in Ruhe lassen.
    Ha! Diese Ahnungslosen!
    Die ganze Welt war gegen ihn. Gut so. Der Gedanke an den Neid und die Missgunst, die ihm entgegengebracht wurden, machte, dass er sich augenblicklich besser fühlte. Die Herausforderung spornte ihn an, und sie ließ ihn all seine Wehwehchen vergessen.
    Oh ja - Chucan Tica wusste, dass er paranoid war. Er hegte und pflegte seinen ganz persönlichen Wahnsinn. Er begegnete ihm, indem er Ticks vorschob und von seinen wahren Empfindungen ablenkte. Niemand durfte ihn durchschauen.
    Niemand - außer Thalia Masoon.
    Er wandte sich seinen Gerätschaften zu. Während in den meisten Abteilungen fieberhaft daran gearbeitet wurde, die vom Psi-Sturm verursachten Schäden einzudämmen, befasste er sich mit Grundlagenforschung. Er würde das Übel bei der Wurzel packen und ausreißen.
    Chucan hatte sich gerade mit kaum wahrnehmbaren Spuren im UHF-Bereich des hyperenergetischen Spektrums beschäftigt, als Myles Kantor ihn »besucht« hatte. Winzige Hinweise, abstrakt und mit einem ungeschulten Verstand nicht wahrnehmbar, weckten seine Neugierde.
    Sie deuteten an, dass es eine Art Verbindung zwischen den Psi-Folien gab. So etwas wie eine Psi-DNS, wenn man so wollte, deren Imprint in hyperdimensionaler Mathematik durch eine knapp 5000stellige Zahlen- und Symbolkombination dargestellt wurde, jedenfalls in der vereinfachten und komprimierten Version. Der Imprint war so etwas wie der Kern jenes Eigenbewusstseins, den die seltsamen Pseudo-Wesen entwickelt hatten. Ihr Ich. Ihre »Seele«.
    Chucan Tica sah auf die Uhr. Eine halbe Stunde war vergangen, seitdem ihn Myles Kantor verlassen hatte. Er tobte durchs Schiff und hatte Spaß daran, die Besatzungsmitglieder zu quälen.
    Er ließ alle von seinen Umtrieben

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