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Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Perry Rhodan - 2552- Totenspiel

Titel: Perry Rhodan - 2552- Totenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Dornen zerrissen und schmutzig. Vielleicht würde man

ihn auf der Stelle als Flüchtigen erkennen. Wollte er seine Freiheit noch etwas genießen, musste

er schneller sein als seine Verfolger, bereit sein, bei dem geringsten Anzeichen von Gefahr

davonzuschlüpfen und sich zu verbergen.
    Mit klopfendem Herzen trat Sinnafoch in das Licht der Stadt.
    Rasch stellte er fest, dass seine Sorgen unbegründet waren. Er würde nicht

auffallen.
    Die Stadt wuchs, ausgehend von einem Kern, der seinen Blicken verborgen

blieb.Wie der Jahresring eines Baums säumte ein Baustellengürtel die Stadt. Überall sprossen

Gebäude in den Himmel, fraßen sich Baugruben in den Boden. Schweres Gerät war im Einsatz,

zahllose Roboter, aber auch Vatrox.
    Wie Sinnafoch trugen sie schmutzige Overalls, auf denen sich der Staub der

Ebene niedergeschlagen hatte. Ihre Schritte waren schnell und entschlossen, ihre Handgriffe

präzise und zupackend, als wären sie sich bewusst, dass jede einzelne ihrer Verrichtungen die

Frequenz- Monarchie dem Sieg ein Stück näher brachte.
    Sinnafoch mischte sich unter sie, doch er nahm sich heraus, mit hängenden

Schultern zu schlendern: ein erschöpfter Arbeiter, der nach seiner Schicht auf dem Rückweg zu

seinem Quartier war.
    Seine Rolle schien zu überzeugen. Niemand behelligte ihn.
    Mutiger geworden, trat Sinnafoch an eine der riesigen Baugruben heran und sah

hinein. Der Grund mochte vierzig oder fünfzig Meter unter ihm liegen. Ein Dutzend Vatrox schwebte

in den Halbkugeln von Desintegratorfräsen und vergrößerte die Grube mit präzisen Salven. Grelle

Blitze erhellten die Nacht; Wolken von Materie, die sich in Gase verwandelt hatte, wurden vom

Wind davongetragen.
    Hin und wieder legten die Fräsen Höhlen im Boden frei. Gigantische Würmer

lugten aus ihnen hervor, schüttelten einige Augenblicke lang verwundert - oder empört? - ihre

glänzenden Körper, bevor die Desintegratorstrahlen sie in verwehende Gase verwandelten. Was von

einem Wurm blieb, flüchtete rasch in die Sicherheit der dunklen Höhle. Dort würde der Wurmrest

sterben oder sich regenerieren.
    Sinnafoch vermutete Letzteres, ohne sagen zu können, wieso. Vielleicht war es

ein Echo seiner eigenen Verfassung. Der Gedanke, diese Würmer könnten ähnlich wie er selbst viele

Leben haben, gefiel ihm.
    Immer tiefer fraßen sich die Desintegratoren. Sie standen erst am Anfang

ihres Werkes, wenn Sinnafoch richtig vermutete. An diesem Ort entstand eine Raumschiffswerft,

würden bald die Schlachtlichter gefertigt, mit denen die Frequenz-Monarchie sich den Rang

zurückerobern würde, der ihr zustand.
    Sinnafoch gab eigentlich nicht viel auf Raumschiffe. Selbst die

Schlachtlichter, die allem überlegen waren, was andere Völker zu fertigen vermochten, schienen

ihm als plumpe Werkzeuge. Ihnen mangelte es an der Eleganz des Polyport-Netzes. Doch das

Polyport-Wetz verband nur eine eingeschränkte Zahl von Orten in den elf Galaxien - und, das war

Sinnafoch klar, nach eineinhalb Millionen Jahren mochte es sich nicht mehr vollständig im Besitz

der Vatrox befinden -, die Schlachtlichter dagegen vermochten jeden beliebigen Ort aufzusuchen

und die Rechte der Frequenz- Monarchie durchzusetzen.
    Sinnafoch ging weiter. Bald blieb der Baustellengürtel hinter ihm zurück, mit

ihm der Himmel. Die künstlichen Lichter der Stadt waren zu stark. Hob der Vatrox den Kopf, ragten

die Türme wie Leuchtfeuer neben und über ihm auf, und zwischen ihnen zogen die Positionslichter

von zahllosen Gleitern ihre Bahnen.
    Der Vatrox verspürte Ehrfurcht.
    Ehrfurcht vor dem Mut der Vatrox, die den Tod gewagt hatten, um das Leben zu

gewinnen.
    Stolz über den eigenen Mut.
    Und Zuversicht.
    Diese Stadt übertraf alles, was Sinnafoch sich für sein neues Leben ausgemalt

hatte. Er hatte geglaubt, aus dem Nichts heraus neu anfangen zu müssen. Eine Handvoll Vatrox, die

Station und die Hibernationswelt; eine Wildnis, die ihnen über die Jahrmillionen ein

verlässliches Versteck gewesen war.
    Stattdessen erwartete ihn diese Stadt. Ihr Aufbau würde Jahre, vielleicht

Jahrzehnte benötigt haben, während Sinnafochs Vamu darauf wartete, den neuen Körper zu

beseelen.
    Jetzt, endlich, war es so weit.
    Millionen von Vatrox arbeiteten auf das gemeinsame Ziel hin. Und Sinnafoch

würde bald einer von ihnen sein.
    Langsam setzte Sinnafoch seinen Weg fort. Immer wieder sah er Fremdwesen. Es

mussten Verbündete sein.

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