Perry Rhodan - 2552- Totenspiel
nach rechts
abbog, machten auf dem Absatz kehrt und rannten los.
Sie rannten, so schnell sie konnten, bis Sinnafochs Puls rasend schnell
hämmerte, jeder Schlag schmerzte.
Es war ihm egal.
Er dachte nur an Okore. Gleich würden sie bei ihm sein.
Niemand hielt sie auf. Sie erreichten die Zentrale. Das Schott glitt zur
Seite, gab den Blick in das Rund frei. In seiner Mitte erkannte Sinnafoch die Silhouette Okores.
Er hatte ihnen den Rücken zugewandt, aber es war unverkennbar Okore, trotz des Pigasoshaars
seines neuen Körpers, das nur einen Stumpf darstellte. Okores Haltung wohnte eine Spannung inne,
die kein anderer besaß.
Deliachlan stieß einen Freudenjauchzer aus und wollte in einem Spurt die
letzten Meter überbrücken, die sie von Okore trennten.
Er kam nicht weit.
Einige D'Tar der Zentralebesatzung verließen ihre Posten und stürzten sich
auf Sinnafoch und Deliachlan. Ein schwerer Körper rammte Sinnafoch in die Seite, ließ ihn
stolpern. Er fing sich wieder, rannte weiter, aber dann kam ein zweiter Schlag. Er fällte
ihn.
Hart schlug Sinnafoch auf dem Boden auf, hart kamen gleich mehrere, in
Kampfanzüge gehüllte D'Tar auf ihm auf, drückten ihn mit aller Gewalt gegen den kalten Stahl.
»Nein!«, brüllte Sinnafoch, so laut er konnte. »Nicht! Das ist kein Angriff!
Wir wollen nur zu Okore!«
Die Silhouette Okores blieb unbewegt, wandte ihnen weiter den Rücken zu.
Hatte er ihn, Sinnafoch, nicht gehört? Unmöglich!
Sinnafoch wand sich, versuchte sich loszumachen. »Lasst uns los!«, brüllte
er. »Wir sind alte Kampfgefährten Okores!«
Diesmal hörte ihn Okore. Die Silhouette wandte sich um.
Ja! Sinnafoch hätte am liebsten vor Erleichterung
aufgeschrien. Jetzt würde alles gut werden, alles würde sich aufklären.
Langsam kam Okore auf sie zu. Er war jünger, unverbraucht. Seine Haut war
glatt wie die eines Neugeborenen. Aber zugleich ... Okore wirkte düster, streng.
»Okore!«, rief Sinnafoch. »Wie schön, dich unversehrt zu sehen!«
Okore reagierte nicht. Mit abweisender Miene blieb er vor Sinnafoch und
Deliachlan stehen, sah sie an.
»Was wollt ihr?«, fragte er. »Wieso dringt ihr in die Zentrale ein?«
»Um dich zu sehen, Okore! Wir sind Gefährten!«
»Ich kenne euch nicht.«
»Aber... aber...« Sinnafoch rang nach Worten. Was war mit Okore geschehen?
»Weißt du nicht mehr, die DEKTEROM? Kesmark? Dein... deine Verwundung im Augenblick des
Triumphs?«
»Ich weiß nicht, wovon ihr redet.« Okore wandte sich an einen der D'Tar der
Zentralebesatzung: »Führt sie ab und übergebt sie den Behörden!«
»Okore! Nein!« Sinnafoch bäumte sich auf. »Okore, du musst uns erkennen!
Sinnafoch und Deliachlan! Wir...«
Okore drehte sich auf dem Absatz. Es war eine exakte, rasend schnelle
Bewegung, wie die einer Klinge, die sich anschickt, ein Gliedmaß zu durchtrennen.
»Ich sollte euch auf der Stelle hinrichten lassen«, sagte er, in den Augen
ein wütendes Funkeln, »Es ist euer Glück, dass wir jeden Mann an der Front brauchen. Auch solche,
die den Verstand verloren haben. Sucht euren Tod dort!«
Okore gab ein Handzeichen. Die D'Tar trugen die beiden aus der Zentrale.
Deliachlan brüllte auf wie ein verwundetes Tier und sang ein Klagelied, bis
ihn einer seiner Artgenossen mit dem Kolben des Strahiergewehrs bewusstlos schlug.
ENDE
Sinnafoch und seine ungleichen Begleiter haben ein seltsames Land erreicht, in
diesem aber unverhoffte Freunde gefunden: den Entdecker und Erfinder F'har und seinen getreuen
Assistenten L'hete.
Wie sie aus dem unbekannten Land wieder wegkommen werden, ist ihnen noch nicht klar
- aber dass sie es müssen, liegt auf der Hand.
Die weiteren Abenteuer Sinnafochs in Gegenwart und Vergangenheit
schildert der zweite Teil des PERRY RHODAN-Doppelbandes.
Dieser wurde ebenfalls von Frank Borsch verfasst und erscheint
überall im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel: DIE STADT IN DER MITTE DER WELT
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