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Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel

Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel

Titel: Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Verteidigung brachte die Anwältin vor, dass er seine beiden Ehepartner, welche

erkrankt waren und im Sterben lagen, nicht hatte allein lassen wollen.
    Dank dieses mildernden Umstands und weil ihm keinerlei Verbindung zu irgendwelchen Häretikern

nachgewiesen werden konnte, bekam er nur drei Tage Gefängnis. Die Strafe war unverzüglich

anzutreten.
    »Vor wenigen Stunden noch in der Gerichtshalle«, sagte die vermummte Frau. »Anschließend

sofort in die Haftanstalt verfrachtet. Nun erkläre mir - wie kommt dieser einfache, bis dahin

unauffällige, kreuzbrave Mann dazu, kurz darauf völlig enthemmt gegen Polizisten und

Gardesoldaten anzustürmen? Wo er doch eigentlich absolut ausbruchssicher verwahrt sein

sollte?«
    »Vielleicht ... ein Doppelgänger«, stammelte Orcizu. »Eine verblüffende Ähnlichkeit ...«
    »Bis hin zur Privatkleidung und den Narben seiner Sportverletzungen? Das glaubst du ja selbst

nicht!«
    Orcizu musste ihr recht geben. In der Tat war sein Glaube erschüttert.
    Aber war es nicht genau das, was seine Entführer bezweckten? Und woher wussten sie so

detailliert über die Vorgänge bei Gericht Bescheid?
    Der mit der sonoren Stimme ergriff wieder das Wort. »Ich sage dir, was wirklich geschah,

diesem armen Kerl und vielen anderen. Fällt dir an seinen Augen etwas auf?«
    Sie waren blutunterlaufen und geweitet, die Pupillen jedoch zu schwarzen Punkten verkleinert.

Beim besten Willen ließen sich diese Symptome nicht banaler Kampfeslust zuschreiben.
    »Ein Schlauköpfchen wie du hat sicherlich schon einmal von Hypnose gehört.«
    »Gerüchteweise«, gab Orcizu zu. »Ich weiß aber nicht viel darüber. Es kursiert kaum Literatur,

da diese Psycho-Technik zu den Verbotenen Künsten gezählt wird.«
    »Verboten, so ist es; doch nur dem gemeinen Volk. Die Pontifikalklause hingegen macht oft und

gern Gebrauch davon.«
    »Ich begreife nicht. Warum sollte die ... «
    »Du hast drei Gehirne wie jeder Frerin«, grollte es wütend unter der Kapuze hervor. »Eine

Menge Denkkapazität. Benutze sie einmal ohne die Beschränkungen, die der Irrglaube dir

auferlegt!«
    Die Machthaber, behauptete er, also der Pontifex mitsamt seinem Klerus und der Garde, besaßen

ein mehrfaches Interesse daran, dass die Unruhen niemals aufhörten. Drohte der gewaltsame

Widerstand zu erlöschen - mangels jeglicher reeller Aussicht auf Erfolg -, befeuerten sie ihn

eben selbst wieder.
    Per Hypnose wurden Sträflinge, die niemand vermisste, wie etwa jener nach dem Tod seiner

Partner alleinstehende, ehemalige Sportlehrer, aber auch sogenannte Schwererziehbare aus

Waisenhäusern und dergleichen, zu Rädelsführern umfunktioniert. Auf diese perfide Weise schlug

die Pontifikalklause drei Motten mit einer Klatsche.
    Erstens entledigte man sich unnützer Esser, indem man sie am Altar des einzig selig machenden

Glaubens opferte. Zweitens ließ sich mit den permanenten Revolten wunderbar begründen, warum die

rigiden, seit Jahrdutzenden geltenden Notstandsgesetze nicht aufgehoben, sondern im Gegenteil

immer noch mehr verschärft wurden.
    »Drittens bringen sie dadurch die echte Opposition, beispielsweise unsere Bewegung, in

Misskredit. Wer immer es wagt, selbst zarteste Kritik am System zu äußern, wird im selben Atemzug

mit den angeblichen Terroristen genannt und dergestalt desavouiert. Wer billigt schon Attentate

auf Unschuldige? Oder wärst du rationalen Argumenten zugänglich gewesen, Geschwist Orcizu, wenn

dich jemand von uns einfach so auf der Straße angesprochen hätte?«
    »Ihr habt mich entführt. Habt mich meiner persönlichen Freiheit beraubt!«
    »Wofür wir dich hiermit um Entschuldigung bitten; obgleich es leider notwendig war. Wenn du

versprichst, keinen Fluchtversuch zu unternehmen und uns für eine kleine Weile deine Ohren zu

leihen, lösen wir dir auf der Stelle die Fesseln.«
    Obwohl sie nach wie vor nicht einmal angedeutet hatten, worauf all das hysterische Geschwätz

hinauslaufen sollte, stimmte Orcizu zu.
    *
    Man brachte Hocksäulen und bot ihm eine davon an.
    Das dritte vermummte Wesen, seiner Körpersprache nach offenbar das Neutrum dieser Dreiheit,

fragte: »Hast du Durst? Hungert dich? Deine Glieder müssen grässlich steif sein. Soll ich dich

massieren, um die Blutzirkulation schneller in Gang zu bringen?«
    Orcizu verneinte, höflich dankend. »Was habt ihr mit mir vor? Ich wüsste nicht, wie

ausgerechnet ich eurer ... Bewegung dienlich sein

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