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Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel

Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel

Titel: Perry Rhodan - 2554 - Die lodernden Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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richtet.«
    »Als da wären?«
    Sein Gegenüber klatschte mit allen drei Handflächen auf die Schenkel, dass es schallte. Der

Raum, vermutlich ein Keller, erhellte sich. Ringsum wurden bewegte Bilder auf die faltenreichen,

schmuddeligen Stofffetzen projiziert, welche die engen Wände und die niedrige Decke

kaschierten.
    Es handelte sich um eine aktuelle Nachrichtensendung.
    Schwere Ausschreitungen in Randbezirken, war neben Datum und Uhrzeit an der Bildkante

eingeblendet.
    Frerin stürmten gegen Straßensperren an. Sie warfen lächerliche Brennfläschchen auf

Panzerwagen, die aus ihren Geschütztürmen Verderben sprühten, Säurestrahlen, Drucklanzen,

Blendgranaten. Getroffene wälzten sich brüllend im verseuchten Dreck, der das Pflaster bedeckte.

Gardesoldaten in unförmigen Rüstungen walzten heran und gaben ihnen mit Schlagstöcken den

Rest.
    »Und?«, krächzte Orcizu. »Eindämmung ungebührlicher Revolten. Seit ich klein war, sehe ich

das, täglich zum Abendmahl. Was soll daran neu sein?«
    »Hast du dich nie gefragt, warum diese Unglücklichen den Tod in Kauf nehmen und sich dem

übermächtigen Moloch entgegenwerfen, obwohl sie nicht die geringste Chance haben?«
    »Äh ... weil sie eben unglücklich sind? Schwach im Glauben, frustriert ob ihrer

Unpässlichkeit?«
    »Ja, sicher. Und die Welt ist eine Scheibe.«
    »Aber unsere Welt ist eine Scheibe«, sagte Orcizu. »Das beweisen die uralten Schriften.

Wie es in den Heiligen Satzungen steht: >Frerino, die Heimat der Frerin, ist weit und

vollkommen kreisrund, doch spärlich bedeckt.< Zweites Dogma, zwölftes Kapitel, erster

Vers.«
    »Auswendig gelernte Sprüchlein beweisen gar nichts, auch wenn sie uns seit Generationen

eingebläut wurden. Beispielsweise muss sich eine Art Dach über die Welt wölben, sonst würde die

Atmosphäre entweichen.«
    »Richtig. - >Die Wolken bilden die Ewige Grenze<«, zitierte Orcizu. »Fünfter Vers:

>Sie isolieren nach oben und halten die Luft hienieden, auf dass ihr, meine Kindlein, sie

atmet, und gedeihet in Wohlstand und Frieden.<«
    Die Projektion zeigte gerade, wie eine Gruppe zerlumpter Halbwüchsiger von Explosivgeschossen

zerrissen wurde.
    »Gedeihet in Wohlstand und Frieden«, echote einer der Vermummten hämisch.
    »Wer greift denn immer wieder zu den Waffen und terrorisiert harmlose Bürger?«, erwiderte

Orcizu zornig. »Ihr und eure Leute!«
    »Falsch. Wir haben mit diesen armen Opfern nichts zu schaffen, außer dass ihnen unser

solidarisches Mitleid gebührt. Aber dazu später. Zurück zur vom Boden aus sichtbaren Wolkendecke.

Von Isolation kann keine Rede sein. Darüber gibt es weitere Atmosphäre-Schichten, wenngleich

etwas dünnere, mindestens bis in eine Höhe von dreihundertdutzend Tausendmetern.«
    »Woher wollt ihr das wissen? Kein einziges Luftschiff kann so hoch fliegen.«
    »Eine Forschungsrakete jedoch sehr wohl. Acht dieser Raketen hat unsere Organisation bisher

erfolgreich gestartet. Jede drang ein wenig weiter vor. Die übermittelten Messergebnisse lassen

keine Zweifel offen. Der Beweis ist erbracht: Deine Schriften lügen, Jungschen; und nicht nur in

diesem Punkt. Aber davon hörst du selbstverständlich nichts in den Nachrichten.«
    Die links vom Wortführer stehende Gestalt, deren weibliche Attribute unzureichend verhüllt

waren, fügte hinzu: »Noch etwas sollte dir zu denken geben. Hier, sieh genau hin.«
    Sie betätigte eine Fernsteuerung. Die Bilder froren ein. Dann wurde ein Ausschnitt vergrößert

und dadurch einer der Aufständischen herausgepickt. Er zielte mit einer primitiven Steinschleuder

auf die Ordnungskräfte.
    »Kommt dir dieser Frerin nicht bekannt vor?«
    Orcizu tat alles weh. Die Fesseln schnitten ihm in die Haut, sein Blick verschwamm, getrübt

von den Nachwirkungen der Betäubungsdroge. Trotzdem ...
    »Das kann nicht sein.«
    »Weil es nicht sein darf? Sieh hin, mach deine Augen auf!«
    Das Kopfoval des Straßenkämpfers wurde noch näher herangezoomt. Die Münder waren zu

fanatischen Grimassen verzerrt. Und doch handelte es sich unverkennbar um einen der Delinquenten,

die heute auf der Anklagebank gehockt hatten!
    »Na, erinnerst du dich?«
    Allerdings.
    *
    Ein Sportlehrer im Ruhestand, ehemaliger Schneegleit-Rennläufer mit charakteristisch eng

anliegenden Ohrmuscheln; nicht vorbestraft.
    Man beschuldigte ihn der religiösen Säumigkeit, weil er mehrfach die Reliquienfeier geschwänzt

hatte. Zu seiner

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