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Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Titel: Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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wappnest, allen Versuchungen

standhaft zu trotzen, die noch auf uns zukommen mögen ...«
    Nicht weit entfernt vom Rand der Welt
    Perry Rhodan brach ungern Regeln, die er selbst aufgestellt hatte.
    Andererseits, wenn es die Situation erforderte ... Weshalb sonst bezeichnete

man ihn seit drei Jahrtausenden als Sofortumschalter?
    Ursprünglich hatten sie nicht vorgehabt, Kontakt mit den Bewohnern der

Scheibenwelt aufzunehmen. Nach aktuellem Wissensstand waren diese nie - oder jedenfalls seit

zahlreichen Generationen nicht mehr - mit fremden Intelligenzwesen konfrontiert worden.
    Nichteinmischung hatte er als Devise ausgegeben. Am

besten ließ man eine isolierte, autochthone Zivilisation in Ruhe, egal, wie bizarr deren

Gesellschaftsform wirkte.
    Zumal die Frerin, wie sich die Einheimischen nannten, bislang nicht unbedingt

als sonderlich umgängliche und gegenüber Neuem aufgeschlossene Zeitgenossen erschienen waren.

Rhodan gruselte, wenn er an das makabre Mausoleum zurückdachte, das er und seine Gefährten

unterwegs besichtigt hatten.
    Am allerletzten, abgeschiedenen Außenposten vor der schmalen, öden,

unbesiedelten Randzone waren Rhodan und das Konzept Lloyd/Tschubai unvermittelt auf zwei

erfrischend andere Exemplare gestoßen. Deren Wortwechseln zufolge standen sie keineswegs im

Einklang mit der restriktiven, fundamentalistisch-totalitären Weltsicht der überwiegenden

Mehrheit.
    Sie hießen Licafa und Mizami. Und sie definierten sich, in scharfem Gegensatz

zur herrschenden Doktrin, als Wissenschaftler.
    Perry konnte es kaum glauben. Aber sein Translator bezifferte die

Wahrscheinlichkeit einer Fehlübersetzung mit weniger als 0,4 Promille.
    Gerade richtete das größere der beiden tripolaren Wesen seine Augen nach

oben, als habe es die knapp unter dem Zeltdach Schwebenden trotz Deflektoren wahrgenommen. »Um

durch den Rauchabzug einzudringen, müsste jemand schon wie ein Vogel fliegen können.«
    »Reiß dich zusammen, mein Mann«, erwiderte seine Partnerin. »Du bist hier

derjenige, der die anderen anhält, Vernunft zu bewahren. Wenn jetzt auch du dir einbildest,

Dämonen zu sehen ... «
    Rhodan warf Fellmer/Ras einen fragenden Blick zu. Das Konzept grinste breit

und nickte. Es war einverstanden.
    Nachdem er die Akustik-Abschirmung desaktiviert hatte, sagte Rhodan über die

Außenlautsprecher seines SERUNS: »Wir sind keine Dämonen und keine Engel, wiewohl wir von weit

her kommen. Bitte, fürchtet euch nicht! Technische Anwendungen erlauben uns zu schweben und uns

vor euren Blicken zu verbergen.«
    Schon bei den ersten Wörtern zuckten die Frerin zusammen wie vom Blitz

getroffen.
    Rhodan ließ ihnen Zeit, den Schock zu verdauen, dann setzte er fort: »Wir

können diesen Sichtschutz jederzeit fallen lassen. Fühlt ihr euch dazu bereit?«
    »Halluziniere ich?«, stießen sie silbensynchron hervor, was gar nicht einfach

war bei jeweils drei Mündern. »Hast du das auch gehört?«
    Die Frerin umarmten und drückten einander. Sie kauerten sich in die Mulde,

die das Zentrum des an eine traditionelle mongolische Jurte erinnernden Rundzeltes bildete.
    Erstaunlich schnell jedoch kamen sie wieder zur Besinnung. Der Männliche

namens Licafa reckte sich empor und rief: »Wer immer ihr seid, zeigt euch!«
    *
    Das Luftschiff ging über dem Basislager nieder, wobei es die Leuchtwolken

verschattete.
    Es landete auf der einzigen freien, ebenen Fläche in weitem Umkreis, einer

Hügelkuppe, die von urzeitlichen Gletscherzungen abgeplattet worden war.
    »Eiltransport nach Gnaaz!«, quäkten die Megaphone. »Wir bitten das Apostul

der Permanenten Remissionierung sowie seine Gemahle, sich an Bord zu begeben.«
    Sebyri, Orcizu und Fortela kamen der Aufforderung nach. Gardisten halfen

ihnen in die Gondel, die gleich darauf wieder abhob.
    Rasch gewannen sie an Höhe. Sebyri war schon öfters geflogen, aber sie genoss

es jedes Mal wieder.
    Die hübsch restaurierte Kapelle und die beiden anderen Schuppen sowie die

Behelfsunterkünfte der Außenstation blieben unter ihnen zurück. Die Propeller des Luftschiffes

surrten, seine Segel blähten sich.
    Es ging inwärts.
    Endlich wieder!
    Erst dann wurde Sebyri bewusst, welche Last von ihr abfiel, da sie sich mit

jedem Atemzug weiter vom Rand entfernte.
    Zwar würde der gasgefüllte Ballon sie nicht bis in die Metropole Frer tragen,

sondern nur nach Gnaaz, Inbegriff des Hinterwalds. Trotzdem. Hauptsache, weg von der Kante,

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