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Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Titel: Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Untergrund gerammt

worden, dick wie das Mitteloval eines ausgewachsenen Frerin und sechsunddreißig Meter hoch. An

der Spitze war eine dreieckige Plattform mit je einer Spule pro Längsseite montiert, wovon Seile

bis zum Boden herabhingen.
    Die Mönche kletterten daran empor. Oben angelangt, wickelten sie, gestützt

auf winzige Tritte, die Taue um die Spulen.
    Dann verankerten sie die Seilenden mit Haken unter ihrer Haut, in einer

Ohröffnung oder - dies waren die allseits bewunderten Veteranen - in einer blinden, verschorften

Augenhöhle. Und stürzten sich in die Tiefe.
    Es war ein Schauspiel, dem selbst ein Fachmann wie Fortela Anerkennung

zollte. Die abrollenden Taue versetzten auch die Plattform in Rotation.
    Bei jeder Umdrehung schwang die Zentrifugalkraft die an den Haken hängenden,

mittlerweile lichterloh brennenden Pfahltänzer weiter nach außen. Während sie, scheinbar knapp

unterhalb der Wolken, die im Violett der anbrechenden Nacht glommen, schneller und immer

schneller kreisten, vollführten sie diffizile, streng festgelegte Figuren.
    Sie stellten Szenen aus der Mythologie dar. Wiewohl nicht jedes Detail

perfekt ausgeführt wurde, hatten sie den Applaus verdient, wie Fortela fand.
    Das begeisterte Gejohle der Menge im Naturtheater von Gnaaz steigerte sich

noch, als das Luftschiff landete und eine an die Himmelsdecke projizierte Laserschrift die

Ankunft der Apostulischen Trifamilie verkündete.
    Auf einmal wallte lang nicht mehr gekanntes Lampenfieber in Fortela auf.
    Bis jetzt hatte er dieses Engagement nicht sonderlich ernst genommen. Die

Hochzeit war eine Farce gewesen, und seither straften ihn Orcizu und Sebyri erst recht mit

Verachtung.
    Er hatte sich nichts daraus gemacht. Dass man sein Genie zu wenig würdigte,

war er gewohnt. Trost und Ablenkung verschafften ihm seine nicht gänzlich aussichtslosen

Flirtversuche mit Veveti, der attraktiv breithintrigen Elektronikerin der Gnostiker-Kommune.
    Nun aber witterte er eine Chance, sein Talent auf einer angemessen großen

Bühne zu beweisen. Wann hatte er zuletzt vor einem mehrtausendköpfigen Auditorium brilliert?
    Wenn er ehrlich war: noch nie.
    Fortela tastete nach der Nagerpfote in seiner Hosentasche. »Mi-mi-mimimi«,

wärmte er seine Sprechritzen auf.
    Dies, wusste er plötzlich, war keine Nacht wie jede andere.
    *
    Was für ein Zirkus!
    Hin- und hergerissen zwischen Abscheu und Faszination verfolgte Curi Fecen

die Geschehnisse in der Naturarena.
    Soeben marschierten Heerscharen von halbwüchsigen Frerin auf, Hunderte und

Aberhunderte, dirigiert von Einpeitschern mit Trillerpfeifen und, tja, giftig schnalzenden

Peitschen. Sie formierten sich zu Massenchoreografien, die abrupt abbogen, stets in Winkeln von

120 Grad.
    Sind wir Terraner ähnlich vernagelt?, fragte sich

Curi. Beherrscht uns die Symmetrie unserer Körper und Geschlechtlichkeit

ebenso wie die Hiesigen ihre allgegenwärtige Tripolarität?
    Er war Raumsoldat, kein Ethnologe oder Philosoph.
    Sein Studium an der Flottenakademie hatte er mit Auszeichnung abgeschlossen,

Hauptfach: Kleingruppentaktik, Nebenfach: Personenführung. Auskundschaften, vorrücken, absichern,

damit kannte Curi sich aus, und wie er seine Mannschaft bei Laune hielt.
    »Großaufnahme auf die Personen am zentralen Podium«, ordnete er an. »Höchste

Auflösung.«
    »Aktivtastung?«, fragte der Ortungsoffizier.
    »Klar. Die Gefahr einer Entdeckung ist minimal, da die Frerin, soweit wir

wissen, über keinerlei Hypertechnologie verfügen. Ausgenommen jenes Artefakt, über das wir mehr

in Erfahrung bringen sollen.«
    Den Zeppelin einzuholen und im Schutz des Deflektors ungesehen an diesen Ort

zu begleiten, war ein Leichtes gewesen. Etwa so, als hefte sich ein Gepard an die Fersen einer

Schildkröte.
    Der zwölfeinhalb Meter lange, über sieben Meter breite und rund halb so hohe

CYGNUS-Kampfgleiter unterschied sich von seinem Pendant, dem mit Gleisketten bestückten LUPUS-

Shift, im Wesentlichen durch den Untersatz. Flugfähig und raumtauglich waren beide, die

SOSTA-Antigrav-Basistriebwerke identisch, ebenso wie die Energieversorgung.
    Allerdings beschleunigten seine Impulstriebwerke den CYGNUS mit

fünfundzwanzig Kilometern pro Sekundenquadrat bis auf eine Geschwindigkeit von 115.000 Kilometern

pro Stunde im All. Um mit dem schwerfälligen Zeppelin Schritt zu halten, brauchte Curis Pilotin

also kaum das SOSTA-Basistriebwerk einzusetzen.
    Auch vor

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