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Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Titel: Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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vergessen sein. Niemand würde ihn in dieser Oase behelligen. Er konnte an

diesem Hort des Friedens bleiben.
    Nur: Es wäre sein letztes Leben. Dieser Körper würde altern, Gebrechen würden sich mehren, und

irgendwann würde er seinen Dienst ganz einstellen.
    Sofern man ihn in Ruhe ließ. Demeiro mochte bald von ihm ablassen, ja. Der Frequenzmittler

würde sich damit zufriedengeben, dass der Vatrox, der Hathorjan verloren hatte, auf einer

unwichtigen Wüstenwelt verendet war. Er würde Philip zu seinem Diener machen in einer finalen

Demütigung des totgeglaubten Gegners.
    Doch die Frequenz-Monarchie an sich würde ihn niemals in Ruhe lassen. Sinnafoch war Teil der

Monarchie und die Monarchie war Teil seiner selbst. Achtundzwanzig Leben, vielleicht sogar mehr,

hatte er für sie gegeben. Welchen Sinn hätte seine Existenz gehabt, gäbe er nun auf?
    Konnte er überhaupt aufgeben? Er trug die Monarchie buchstäblich in sich in Form der

Induktivzelle. Ein leistungsfähiger Computer, wie ihn Philip trug und der den Okrill zum Mörder

machte.
    Sinnafochs eigene Induktivzelle war verstummt, seit der Transfer von Hathorjan nach Anthuresta

missglückt war. Sie mochte nie wieder zum Leben erwachen, sie mochte es in der nächsten Stunde

tun. Dann würde die Zelle wieder jeden seiner Gedanken verfolgen, ihm widersprechen, ihn

manipulieren. Kurz: ihn wieder zum Werkzeug degradieren. Wollte er sich von ihr befreien, musste

er Bargeron hinter sich lassen.
    Sinnafoch holte tief Luft, genoss ihre Würze, dann sagte er: »Nein, ich kann nicht

bleiben.«
    »Du sterben willst, Sinnafoch?«, fragte Kruuper.
    »Nein, ich will leben.«
    »Dann hier bleib! Philip stärker ist als Sinnafoch und Kruuper. Kämpfen mit Philip sterben

heißt!«
    »Ich denke nicht daran, mit ihm zu kämpfen. Wir werden mit ihm sprechen.«
    »Das ... das ...« Kruuper brach ab. »Sinnafoch gesagt, schon versucht hat, mit Philip zu

sprechen. Gescheitert ist.« Der Okrivar fuchtelte verzweifelt mit seinen kurzen Armen. »Kruuper

nicht versteht! Wieso Sinnafoch denkt, diesmal es gelingen kann?«
    »Weil ich verstanden habe, was Philip zu unserem Feind macht - und wie wir ihn wieder zu

unserem Freund machen können!« Der Vatrox setzte sich auf. »Aber dazu, Elkayam, brauche ich deine

Hilfe!«
     

12.
     
    Elkayam begleitete Kruuper auf seinem Weg zur Oberfläche.
    Es war ein langer, anstrengender Aufstieg, und der Okrivar war schwach. Der Schrottroboter

hatte Kruuper zwar vor dem Aufbruch mit künstlich hergestellter Nahrung und Wasserstoff versorgt,

aber der Verdauungstrakt Kruupers tat sich schwer mit der Verarbeitung der ungewohnten Speisen.

Immer wieder zwangen Magenkrämpfe den Okrivar zum Anhalten.
    Elkayam schwankte zwischen Euphorie und Niedergeschlagenheit. Ein Traum war für den Roboter in

Erfüllung gegangen, sein Daseinszweck hatte sich bestätigt: Die Wissenden waren zurückgekehrt,

lebten in der Oase, die er für sie erschaffen hatte. Und zugleich war der Traum zunichte. Die

Wissenden schickten sich an, die Oase wieder zu verlassen. Schlimmer noch: Sie forderten dabei

seine Hilfe ein.
    Kruuper und der Roboter erreichten das Ende der obersten Treppe. Licht fiel durch eine schmale

Öffnung mehrere Meter über ihnen.
    »Bist du dir deiner Sache sicher, Wissender?«, fragte Elkayam. »Die Oberfläche ist tot. Sie

ist kein Ort für dich.«
    »Kruuper das weiß«, antwortete der Okrivar. »Kruuper nicht wird lange bleiben.«
    »Er wird dich töten!«, rief der Roboter.
    »Nein. Du nicht kennst Philip, wie Kruuper ihn kennt.« Er zeigte auf die Öffnung über ihnen.

»Wie Kruuper gelangt hoch?«
    »Ich helfe dir.« Elkayam beugte sich vor. Zwei Drahthände packten den Okrivar, hielten ihn

fest und schwangen ihn hin und her. Als der Roboter Kruuper genug Schwung versetzt hatte, warf er

ihn im schrägen Winkel hoch. Ohne die Ränder zu berühren, passierte der Okrivar die enge Öffnung.

Kruuper ging neben der Öffnung zu Boden, rollte einen Trümmerhaufen hinunter bis auf die

ehemalige, von rostigem Sand verwehte Straße.
    »Viel Glück, Wissender Kruuper!«, rief Elkayam aus dem Keller. »Ich muss zurück, Wissender

Sinnafoch braucht meine Hilfe!«
    »Kruuper dankt Elkayam!«, rief der Okrivar. Er wartete einige Augenblicke, bis seine Augen

sich an das grelle Tageslicht gewöhnt hatten, dann machte er sich auf den Weg. Der Stand der

Sonne gab ihm die Richtung vor.
    Trotz seiner Schwäche

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