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Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden

Titel: Perry Rhodan - 2566 - Oase der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Kopf verdrehen! So wie immer! Aber das funktioniert nicht mehr. Ich habe dich

durchschaut, ich bin nicht mehr so dumm wie früher! Merk dir das!«
    Der Okrivar hob einen Arm, machte eine verneinende Geste. »Kruuper nie gedacht hat, dass

Philip dumm ist. Dann Philip dabei bleibt, Sinnafoch sterben muss?«
    »Ja! Und jetzt geh endlich weg, Kruuper! Ich will dich nicht töten.« Mit einem Schnauben

wandte sich der Okrill ab, wollte demonstrativ zurück in das Boot gehen.
    Kruuper durfte es nicht zulassen. Dies war ihre letzte Chance. War der Okrill erst

wieder allein, würde die Induktivzelle ihr Werk vollenden. Bei ihrer nächsten Begegnung würde

Philip sich auf kein Gespräch mehr einlassen. Er würde Kruuper töten.
    Der Okrivar wählte seine Worte sorgfältig. »Gut«, sagte er. »Dann Philips Aufgabe erledigt.

Philip nicht mehr länger Wächter sein muss. Denn Sinnafoch tot ist.«
    Der Okrill wirbelte herum, als hätte ihm der Okrivar einen Schlag versetzt. »Was ... was sagst

du da? Sinnafoch ist ... ist ... «
    »Tot.«
    »Aber ... aber das kann nicht sein! Ich habe ihm nichts getan!« Die muskulösen Flanken des

Okrills bebten.
    »Philip hat Sinnafoch verjagt. Vatrox nicht sein so stark wie Okrill. Vatrox brauchen Wasser,

Nahrung, Schutz vor Sonne, Schutz vor Kälte. Sinnafoch in Angst vor Philip davongerannt. In

Ruinenstadt«, er deutete auf das Trümmerfeld in seinem Rücken, »gestürzt, in alten Keller

gefallen.«
    »Das ... das habe ich nicht gewo...« Philip brach ab. »Du lügst! Sinnafoch kann nicht tot

sein!«
    »Sinnafoch tot ist.«
    »Ist er nicht!«
    »Doch. Wenn Philip es will, Kruuper zeigt es Philip.« Der Okrivar wandte sich ab und ging

zurück zur Stadt.
    Philip schüttelte sich, ging langsam zurück zum Boot. Dann warf er sich herum, als zerreiße er

unsichtbare Ketten, und rannte Kruuper hinterher.
    *
    Kruuper überließ es Philip zu reden. Der Okrivar hatte getan, was zu tun war.
    »Kruuper, komm! Schneller!«
    Der Okrill rannte immer wieder voraus, bis er beinahe außer Sicht war, dann kehrte er zurück

zu Kruuper, ermahnte ihn und rannte erneut voraus. Seine alte Anhänglichkeit hatte sich wieder

durchgesetzt. Philip hätte Kruupers Hilfe nicht gebraucht. Sein Infrarotsinn hätte es ihm

erlaubt, noch nach Monaten der Fährte Sinnafochs zu folgen.
    Kruuper antwortete immer nur: »Kein Grund zur Eile besteht mehr. Sinnafoch tot ist!«
    Philip jaulte vor Schmerz auf, rannte voraus und kehrte wieder zurück.
    »Warst du bei ihm, als er gestorben ist?«, fragte er, als sie so weit in die Ruinenstadt

vorgedrungen waren, dass das Boot nicht mehr in Sicht war.
    Kruuper überlegte, dann antwortete er: »Ja. Schicksal es für Kruuper so gewollt hat.«
    »Hat ... hat er sehr gelitten?«
    »Kruuper weiß nicht.«
    »Wie kann das sein? Du hast gesagt, du warst bei ihm! Du musst es wissen!«
    »Kruuper bei Sinnafoch gewesen ist. Aber Kruuper Kruuper ist, Sinnafoch Sinnafoch. Kruuper

kann nur vermuten, was in Sinnafoch vorgeht.«
    Philip dachte nach. Dann sagte er: »Hat er etwas gesagt? Hat er etwas von mir gesagt?«
    »Was Sinnafoch von Philip sagen sollte?«
    »War er wütend auf mich?«
    »Wieso er sein sollte? Philip tut, was Philip für richtig hält. Sinnafoch, was Sinnafoch für

richtig hält.« Und Kruuper tat, was er für richtig hielt. Er fühlte sich unbeschreiblich stark -

und unbeschreiblich elend zugleich. Er hatte den Mut gefunden, sich dem Okrill zu stellen.

Gleichzeitig lockte er den einzigen Freund, den er hatte, in eine Falle. Er verriet den Freund,

um ihn zu retten. Kruuper wünschte sich, die Taubheit würde wieder von ihm Besitz ergreifen, ihn

vom Widerstreit der Gefühle befreien.
    Sie gelangten an den Trümmerhaufen, an dem der Vatrox in die Unterwelt gestürzt war.
    »Hier es geschehen ist«, sagte Kruuper.
    Philip jaulte auf, rannte voran. Es war tatsächlich der Ort, an dem Sinnafoch eingebrochen

war. Die beste Lüge, wusste der gerissene Okrivar, war ein winziger, aber entscheidender Tropfen

in einem Meer von Wahrheiten.
    »Hier?«, rief Philip. »Hier ist er gestorben?«
    »Ja«, antwortete Kruuper und folgte dem Okrill, damit er nicht im letzten Augenblick Verdacht

schöpfte.
    »Ich muss zu ihm!«
    Philip sprang in die Öffnung, einen Moment später angelte er Kruuper mit seiner langen Zunge

und setzte ihn im Halbdunkel ab. »Komm, er ist hier entlang!«
    Der Okrill rannte die Treppe in die Unterwelt hinunter,

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