Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
Wahrnehmungsschwelle.
Jahrtausendelanges Training, dachte er. Grundsolide USO-Ausbildung. Jeder andere wäre allein aufgrund des Schocks noch für Stunden außer Gefecht gesetzt!
Nein, jeder andere wäre tot, machte er sich klar.
Aber er benötigte noch jede Hilfe, die er bekommen konnte. »Detaillierte Ortsbestimmung!«
»Du befindest dich am Ausgang eines Transferkamins des Polyport-Hofs ITHAFOR-5.«
Er riss sich zusammen. Nun sah er verschwommen seine Teamkollegen, Ellendea Lon, den Blue Cheprijl und Mathis de Veer. Sie hatten sich vor nicht einmal zwei Stunden auf JERGALL kennengelernt und nur eine erste improvisierte Einsatzbesprechung abgehalten.
Alle hatten ihre Deflektoren aktiviert. Aufgrund der Geräteeinstellungen konnten sie sich gegenseitig sehen, aber von keinem anderen gesehen werden.
Auch die anderen schienen nicht unverletzt geblieben und nur beschränkt einsatzfähig zu sein. Der Blue taumelte leicht und ging unsicher, de Veer wirkte geistesabwesend, bewegte sich wie eine Maschine. Und Ellendea Lons Gesicht war unter der Helmkapuze des SERUNS bleich und schweißnass.
Tekener konzentrierte sich. Mit einem Zuruf aktivierte er sein Helmdisplay. Es verriet ihm, dass Ellendea Lon nicht nur seinen, sondern offensichtlich auch die SERUNS der anderen Teammitglieder unter Fernkontrolle genommen hatte. War sie die Einzige, die in den ersten Sekunden nach dem Ende des Transfers handlungsfähig geblieben war?
»Ellendea, was ist hier los? Ich bin wohl kurzzeitig weggetreten ...«
»Ich habe alles unter Kontrolle, Admiral«, sagte sie. »Wir sind im Schutz der Deflektoren der SERUNS angekommen und unbemerkt geblieben. Wir suchen nun ein Versteck im Inneren des Polyport-Hofs.«
»Was war das für ein Alarm? Und diese Explosion ...?«
»Bei unserer Ankunft wurde offensichtlich ein automatischer Alarm ausgelöst. Personen waren nicht in der Nähe. Niemand hat uns bemerkt, unsere Flucht ist gelungen. Die Explosion folgte, als ich planmäßig den Container gesprengt habe, der uns zur Tarnung diente.«
Ihr Plan ... Tekener erinnerte sich undeutlich daran. Zumindest das schien gut gegangen zu sein. »Wo genau sind wir?«
»Wir haben gerade das Transferdeck verlassen. Die Anfangsphase ist trotz der unvorhersehbaren Zwischenfälle während des Transfers planmäßig verlaufen.«
Allmählich rutschten Tekeners Gedanken wieder in geordnetere Bahnen. Hier stimmt so einiges nicht! Das Polyport-Netz ist ausgefallen oder unterliegt starken Störungen, ITHAFOR-5 funktioniert nicht mehr. Plötzlich aktiviert sich ein Transferkamin von allein, und niemand ist da? Kein einziger Techniker? Keine Wachmannschaft? Der tefrodische Sicherheitsdienst kann nicht von einem auf den anderen Tag so unprofessionell agieren!
Wenigstens war Alarm ausgelöst worden. Sonst wäre sein Weltbild vollends ins Wanken geraten.
Tekener blendete ein vorbereitetes Raster ins Helmdisplay ein. Im Handelsstern JERGALL hatte Mathis de Veer mehrere Verstecke vorgeschlagen und die Wege dorthin in ebendiesem Raster markiert. Er war ihr Fachmann für Fremdtechnologien, hatte einen Teil seiner Ausbildung auf einem Polyport-Hof absolviert und war für alle Fragen zuständig, die mit dem Polyport-System zusammenhingen.
Die SERUNS konnten diese Strecken auch allein bewältigen. Angesichts ihres körperlichen Zustands blieb ihnen wohl nichts anderes übrig, als darauf zu vertrauen.
»Ellendea, schalte sämtliche SERUNS auf Automatik! Setze Kurs auf Frachtraum zwei!«
Das vorgesehene Versteck war hinter diesem großen Frachtraum, von denen ITHAFOR-5 über insgesamt vier verfügte. Es war ein kleiner Raum am Rand der Hallen, die eine 6-D-Komponente des Transportsystems beherbergten, wahrscheinlich den Feldstabilisator. Zumindest vermuteten die terranischen Wissenschaftler das. Sie hatten längst nicht alle Geheimnisse des Polyport-Hofs enträtselt.
Die Wohn- und Lebensbereiche befanden sich an der Peripherie des Hofs, also weit entfernt. Tekener ging davon aus, dass die Tefroder dort eingezogen waren und keine unkonventionelle Unterbringungsmöglichkeit gewählt hatten, ihnen also vorerst nicht zu nahe kommen würden.
Er wartete, bis Ellendea die Schaltung vorgenommen hatte, und atmete tief durch. Er konnte sich jetzt einen Moment lang entspannen, sich daran gewöhnen, ohne Herz auszukommen. Du bist eigentlich tot, dachte er, und das hast du bislang verdammt gut verkraftet!
Der SERUN beschleunigte. Mit traumhafter Sicherheit beförderte er Tekener
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